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Ermershausen
Nach Borkenkäferbefall: "Gewaltiger Fichteneinschlag" im Gemeindewald Ermershausen
Forstoberrat Andreas Leyrer (rechts) hielt seinen letzten Vortrag in Ermershausen vor dem Eintritt in den Ruhestand.
Foto: Martin Schweiger | Forstoberrat Andreas Leyrer (rechts) hielt seinen letzten Vortrag in Ermershausen vor dem Eintritt in den Ruhestand.
Martin Schweiger
 |  aktualisiert: 26.12.2024 02:37 Uhr

Revierförster Jan Bergmann ist ein Freund der Bäume. "Ich habe mich bei jeder alten Eiche entschuldigt, die wir in diesem Jahr fällen mussten", sagte er während der Gemeinderatssitzung am Donnerstag im Rathaus. Vier dieser über 200 Jahre alten Eichen mussten aufgrund von Trockenschäden gefällt werden. Sie spülten zumindest als Wertholz einige Tausend Euro in die Gemeindekasse.

Von den vielen vom Käfer befallenen Fichten und weiteren Eichen konnte er sich dann nicht mehr einzeln verabschieden. Insgesamt wurden in diesem Forstjahr 2000 Festmeter Holz eingeschlagen, 650 Festmeter mehr als geplant. Darunter waren 100 Festmeter Eichenschadholz und 650 Festmeter Fichtenholz, das vom Borkenkäfer befallen war – ein "gewaltiger Fichteneinschlag", so Bergmann.

Letzter Vortrag vor der Pensionierung: Forstoberrat Leyrer verabschiedet sich

Rund 148.000 Euro brachte der Holzverkauf ein. Die staatliche Förderung betrug 5600 Euro. Bei den Ausgaben standen die Holzerntekosten mit 68.000 Euro und die Kulturpflege – wie das Ausgrasen oder das Bekämpfen der Brombeere – mit 30.500 Euro an vorderster Stelle, sodass unter dem Strich ein Plus von knapp 22.400 Euro bleibt. Der Durchschnittserlös von 76 Euro pro Festmeter Holz sei sehr gut gewesen, sagte Bergmann.

Bis zu 40 Meter hohe Weißtannen stehen im Gemeindewald Ermershausen.
Foto: Martin Schweiger | Bis zu 40 Meter hohe Weißtannen stehen im Gemeindewald Ermershausen.

Im kommenden Jahr sollen nur noch 1230 Festmeter Holz geerntet werden. Für die Instandhaltung von Wegen hat Bergmann 24.500 Euro eingeplant, sodass er mit einem Minus von rund 25.600 Euro rechnet. Forstoberrat Andreas Leyrer, der seinen letzten Vortrag vor seiner Pensionierung in Ermershausen hielt, ergänzte, dass in Zukunft der Hiebsatz um 20 Prozent reduziert werden müsse.

Hundesteuer und neues Bürgerinformationssystem

Mit einer Gegenstimme erhöhte das Gremium die Hundesteuer von derzeit 25 Euro auf 45 Euro im kommenden Jahr. Für Kampfhunde werden 600 Euro fällig.

Einstimmig votierte der Gemeinderat für die Einführung eines GIS-basierten Behörden- und Bürgerinformationssystems, das von Bürgerinnen und Bürgern der VG Hofheim und der Gemeinde Maroldsweisach genutzt werden kann. Die Abkürzung GIS steht für "geographisches Informationssystem". Bürgerinnen und Bürger können sich in Zukunft über die Internetseite der VG oder auch über einen Touch-Screen in der Verwaltungsgemeinschaft beispielsweise über Grünflächen, Streuobstbestände, Freizeit- und Nahversorgungseinrichtungen, freie Bauplätze oder Verkaufsimmobilien informieren.

Auch die Lage von Grundstücksgrenzen oder Versorgungsleitungen kann damit genau bestimmt werden. Es werden Vermessungsstäbe inklusive einem Tablet angeschafft, womit beispielsweise Siebener Grenzsteine leichter finden können. Der Feuerwehr zeigt das System an, wo sich der nächste Hydrant oder Schieber befindet. Der Eigenanteil der Gemeinde Ermershausen beträgt circa 2000 Euro, sagte Bürgermeister Günter Pfeiffer (Freie Wähler).

Ein ereignisreiches Jahr: Der Bürgermeister blickt zurück

In seinem Jahresrückblick verwies Pfeiffer darauf, dass bis zum Jahr 2026 ganz Ermershausen mit Glasfaser erschlossen sein sollte. Ein Sturzflutenrisikomanagement sei in Planung, ebenso wie der Bau einer Freiflächenphotovoltaikanlage. Das Baugebiet Belzig sei nun fertig erschlossen. Die Bepflanzung erfolge im Frühjahr 2025. Die Sanierung der Wasserversorgung soll in der Birkenfelder Straße beginnen. Der Ausbau eines Nahwärmenetzes sei derzeit unwirtschaftlich, da potenzielle Interessenten über den ganzen Ort verteilt seien. Der Höhepunkt im Dorfgeschehen sei die 975-Jahr-Feier gewesen.

Als künftige Großprojekte nannte Pfeiffer den Neubau des Feuerwehrhauses mit Umfeld sowie den Ausbau des Rathausobergeschosses für die Schulkindbetreuung. Sein Dank galt allen Unterstützern der Gemeinde.

 
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