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Gleisenau
Nach 63 Jahren: Herbert Hofmann als Leiter des Posaunenchors Gleisenau verabschiedet
Verabschiedung des langjährigen Dirigenten des Gleisenauer Posaunenchores (von links): Dieter Eisenacher, Dirigent Marco Rügheimer, Pfarrerin Sarah Schimmel, der bisherige Posaunen-Chorleiter Herbert Hofmann und der Vizepräsident der evangelischen Posaunenchöre Bayerns, Markus Kaiser.
Foto: Günther Geiling | Verabschiedung des langjährigen Dirigenten des Gleisenauer Posaunenchores (von links): Dieter Eisenacher, Dirigent Marco Rügheimer, Pfarrerin Sarah Schimmel, der bisherige Posaunen-Chorleiter Herbert Hofmann und der ...
Günther Geiling
 |  aktualisiert: 10.03.2023 03:47 Uhr

"Lange, lange Jahre haben sie den Posaunenchor aufgebaut, geleitet und zu dem gemacht, was er heute ist. Er ist bei ihnen zu einer Lebensaufgabe geworden und durch die Ausbildung von Bläsern haben sie das auch noch vielen anderen Menschen ins Herz gepflanzt. Sie haben das gelebt, was man Gottesdienst nennt." Mit diesen Worten würdigte der Vizepräsident der evangelischen Posaunenchöre Bayerns, Markus Kaiser, das Lebenswerk von Herbert Hofmann. Dieser wurde im Rahmen eines musikalischen Festgottesdienst nach 63 Jahren als Leiter des Posaunenchores Gleisenau vor zahlreichen Gästen und der ganzen Kirchengemeinde verabschiedet wurde.

Der musikalische Auftakt und die Umrahmung der Feier erfolgte durch einen "Generationen-Posaunenchor", der aus aktiven Bläsern aus Gleisenau, Haßfurt, Pegnitz und Fürth bestand, die ihre Ausbildung bei Herbert Hofmann genossen hatten und heute in verschiedenen Posaunenchören tätig sind.

Pfarrerin: Es braucht jemanden, der den Ton angibt

Pfarrerin Sarah Schimmel betonte, dass man allen Grund zum Feiern habe. Es sei es nicht selbstverständlich, dass jemand 63 Jahre lang seine Zeit, Energie und Fähigkeiten so engagiert einbringe. Was für einen Unterschied mache es doch, ob jemand sprichwörtlich "Blech redet" oder "Blech bläst". Das stelle der Gleisenauer Posaunenchor seit fast 100 Jahren unter Beweis.

Thema ihrer Predigt war ein Abschnitt aus dem Römerbrief, in dem davon die Rede ist, dass Gott jedem Menschen unterschiedliche Gaben schenke und Psalm 150 mit dem Lobpreis mit Musik. "Der Ton macht die Musik, das wissen wir nicht nur, wenn die Mitglieder des Posaunenchores zu ihren Instrumenten greifen. Immer, wenn wir Menschen miteinander ins Gespräch kommen, kommt es eben nicht nur auf das an, was wir sagen, sondern auch wie wir etwas sagen", so Schimmel.

Der bisherige Chorleiter Herbert Hofmann (Dritter von rechts) in seiner neuen Rolle als Bläser im Kreis der Zugposaunisten.
Foto: Günther Geiling | Der bisherige Chorleiter Herbert Hofmann (Dritter von rechts) in seiner neuen Rolle als Bläser im Kreis der Zugposaunisten.

In einem Chor brauche es aber immer zwei Seiten. Jemanden, der den Ton angibt, der auch mal eine klare Ansagte macht, wo es langgeht, und diejenigen, die mitmachen und dafür sorgen, dass der Körper zu einem funktionierenden Ganzen werde. "Ein Leib – viele Teile", habe Paulus das genannt. Gerade in der Musik spüre man immer wieder, dass sie die Kraft habe unterschiedliche Menschen miteinander zu verbinden.

Marco Rügheimer übernimmt die Leitung des Posaunenchors

Deshalb sei es umso schöner, dass man nicht nur den Abschied von einem Chorleiter feiere, dem die Ausbildung der Jungen sehr am Herzen lag, sondern in Marco Rügheimer auch einen Chorleiter der nächsten Generation begrüßen könne.

Namens des Kirchenchores und der evangelischen Kirchengemeinde dankte Silka Dörr Herbert Hofmann für seine wertvolle Arbeit. Sein Musikleben habe eigentlich schon in der Volksschule Altershausen begonnen, bevor er 1949 Jungbläser wurde mit seinem ersten Choral "Christus ist mein Leben".

Aufgrund seiner Leidenschaft für Musik habe er nach der Heirat und dem Umzug nach Gleisenau 1960 hier die Leitung des Posaunenchores von Ludwig Mayer übernommen. Er habe ab 1965 mehr als 100 Jungbläser ausgebildet sowie die Posaunenchöre in Zeil und Dörflis gegründet. Er sei von 1981 bis 1991 sogar Bezirkschorleiter gewesen. "Ihr Herzblut war für uns immer zu spüren, auch wenn es einmal beim Einsatz eine kleine Panne gegeben hat und die Bläser der strenge Blick mit den Worten traf: Noch mal von vorne!"

Urkunde für 74 Jahre als Musiker in Posaunenchören

Ingrid Gehring sagte Dank für den Posaunenchor Dörflis-Köslau, den Hofmann 43 Jahre begleitet und dabei mehr als 80 Bläser und Bläserinnen ausgebildet habe. Markus Kaiser, der Vizepräsident der evangelischen Posaunenchöre Bayerns, meinte, dass ein Engagement wie das Hofmanns gar nicht genügend gewürdigt werden könne.

Was ist, wenn ein Gottesdienst im Grünen stattfindet, draußen? "Die Orgel kann man hier nicht mitnehmen", machte er die Bedeutung der Posaunenchöre deutlich.  Schon die Vorbereitung der Musik eines Gottesdienstes erfordere viel Herzblut, um zu entscheiden was und wie man es spielt. Nun wechsle Herbert Hofmann von der Leitungsrolle in die Rolle des Bläsers. "Ich hoffe, dass sie noch viel von dem spüren und zurückbekommen, was sie den Menschen gegeben haben."

Als Anerkennung seiner Verdienste überreichte Kaiser Hofmann Ehrenurkunden für 74 Jahre aktives Mitwirken im Bläserorchester und für 63 Jahre als Chorleiter des Posaunenchores Gleisenau.

 
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