Schon seit längerem liegt der Marktgemeinde Maroldsweisach das Angebot zu einem Beitritt zur Musikschule Ebern vor. In der jüngsten Gemeinderatssitzung am Montag galt es nun zu klären, welche Vorteile sich aus einem Beitritt für die Gemeinde ergeben. Dazu war Kristina Renner von der Musikschule eingeladen, die die Arbeit der Musikschule erörterte.
Schülerzahlen, An- und Abmeldungen, Mitgliedsgemeinden, Lehrkräfte und Kosten – Renner ließ keine Fakten aus und als sie auf die Vorteile einer musischen Erziehung einging, tat sie das mit viel Herzblut. Das Erlernen eines Musikinstruments wirke sich durchweg positiv auf die Sozialkompetenz aus, stelle einen Ruhepol im turbulenten Alltag dar und stärke das Selbstvertrauen.
Derzeit besuchen 15 Kinder und Jugendliche aus der Gemeinde die Musikschule, berichtete Renner. Für diese Schüler zahlen die Eltern einen Auswärtigen-Zuschlag von 25 Prozent. Der entfällt, wenn eine Gemeinde mit der Musikschule einen Gebietskörperschaftsvertrag abschließt, der dann immer zum Schuljahresende kündbar ist. Der Grundbeitrag für Kommunen liegt bei 50 Cent pro Einwohner. Die Musikschule finanziert sich durch Mitgliedsbeiträge, Unterrichtsgebühren, Spenden und Zuschüsse.
Es könne Unterricht für jede Altersklasse angeboten werden und wenn gewünscht würde auch mit Schulen, Kindergärten, Musikvereinen und Chören eine Kooperationsvereinbarung getroffen. Es stehe ein großer Pool an Leihinstrumenten zur Verfügung.
Zudem biete die Musikschule musikalische Früherziehung mit und ohne Eltern an. Auch sei der Unterricht an keine Altersklassen gebunden. Wenn die Gemeinde entsprechende Räumlichkeiten zur Verfügung stelle, könne hier Einiges angeboten werden, versprach Renner.
Die Resonanz am Ratstisch war gemischt. Manche zeigten sich skeptisch, ob das Angebot in ausreichendem Maße angenommen würde und ob es zu Konflikten, beispielsweise mit den Sportvereinen, führen würde, wenn hier die „Musiker“ eine Sonderförderung durch die Gemeinde erfahren. Andere waren sicher, dass der Beitritt zur Musikschule der Gemeinde, die ja familienfreundlich sein wolle, gut zu Gesicht stünde. Was die musikalische Früherziehung betrifft, habe man schließlich derzeit kein Angebot in der Gemeinde. Bürgermeister Wolfram Thein will sich nun mit den entsprechenden Leistungsträgern wie Rektoren, Chor- und Blaskapellenleitern in Verbindung setzen und den Bedarf erkunden. (bra)