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HAßFURT
Musical: Von Verzweiflung und Gottvertrauen
Sehr beeindruckend führte der Musicalchor Junge Stimmen zusammen mit einem Instrumentalensemble das Musical „Israel in Ägypten“ in der Stadthalle in Haßfurt auf. Es war ein gelungenes Gemeinschaftsprojekt zwischen dem evangelisch-lutherischen Dekanat Rügheim und dem Regiomontanus-Gymnasium Haßfurt.
Foto: Ulrike Langer | Sehr beeindruckend führte der Musicalchor Junge Stimmen zusammen mit einem Instrumentalensemble das Musical „Israel in Ägypten“ in der Stadthalle in Haßfurt auf.
Ulrike Langer
 |  aktualisiert: 18.03.2017 03:36 Uhr

Es war eine sehr schöne Aufführung, die der Musicalchor Junge Stimmen zusammen mit einem Instrumentalensemble unter der Leitung von Matthias Göttemann bot.

Schade war nur, dass nicht mehr Zuschauer den Weg in die Stadthalle gefunden hatten, um das Musical „Israel in Ägypten“ von Thomas Riegler zu erleben. Die Anwesenden jedenfalls waren von den Kindern und Jugendlichen sowie ihren musikalischen Begleitern begeistert und drückten dies in freudigem Beifall aus.

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Mit großer Konzentration, aber auch herrlicher Spielfreude setzten die jungen Sängerinnen und Sänger des Musicalchors beziehungsweise des Unterstufenchors des Regiomontanus-Gymnasiums die biblische Geschichte von der Befreiung der Israeliten aus der ägyptischen Sklaverei durch Mose in Szene. Ausgestattet mit schönen Kostümen, erzählten und sangen sie inmitten der farbenfrohen Kulissen von Unterdrückung und Freiheit, von Verzweiflung und Gottvertrauen.

Die spannende Geschichte hat von ihrer Aktualität nichts verloren, weil sie doch verdeutlicht, dass Menschen anderer Rasse, Hautfarbe oder Religion niemals unterdrückt oder diffamiert werden dürfen. Etliche Erzähler schilderten die Situation der Israeliten in der ägyptischen Sklaverei, die zehn Plagen, die Gott über das Land schickt, die Befreiung des israelitischen Volkes und die Vernichtung des ägyptischen Heeres. Viele Jungen und Mädchen schlüpften in sängerische Solistenrollen und bezauberten durch ihre Textsicherheit und Ausstrahlung, während die übrigen Chorsänger deren Aussagen unterstützten.

Daniel Delgado (Klavier), Miroslaw Bojadzijew (Violine), Oliver Gotzler (Posaune), Sabrina Damiani (Kontrabass) und Kurt Sitterli (Schlagzeug) begleiteten die fetzigen, traurigen, stimmungsvollen und freudigen Lieder im Stil von Gospels, Boogies oder Popballaden einfühlsam. Daneben setzten sie mit der Melodie des Liedes „When Israel was in Egypt‘s land“ verbindende musikalische Akzente zwischen den einzelnen Akten.

Trotz des ernsten Themas fehlten die humoristischen Momente nicht. So riefen die kleinen, hüpfenden Frösche, die vorwitzigen Fliegen, die penetranten Mücken und die gefräßigen Heuschrecken als Teile der zehn Plagen so manches Lächeln bei den Zuschauern hervor. Insgesamt wurden die zehn Plagen sowohl schauspielerisch als auch durch Licht- und Toneffekte wunderbar umgesetzt. Besonders grausig erschien der Tod, der mit der Sense einen Ägypter nach dem anderen niedermähte und dabei Schreckensschreie hervorrief, während die Klage eines Bauern über den Verlust seiner Kuh Babette eher Mitleid erregte. Auch der Zug der Israeliten durch das Meer und der Untergang des ägyptischen Heeres in den Fluten wurde von den Kindern sehr bewegend gespielt.

Das Publikum dankte allen Mitwirkenden mit sehr viel Applaus.

 
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