Warum die Orgel auch als "Königin der Instrumente" bekannt ist, das konnten die Zuhörerinnen und Zuhörer beim letzten Moonlight-Konzert in diesem Jahr am Donnerstagabend in der Marienkirche in Königsberg erleben. Denn dem jungen Organisten Ivo Schwinn aus Königsberg gelang es in der knapp einstündigen Darbietung, der Mühleisenorgel verschiedene versteckte Klangvariationen zu entlocken. Es war beeindruckend, mit welcher Leichtigkeit aber auch Präzision er die unterschiedlichen Kompositionen spielte. Ob laut oder leise, es war stets ein Genuss, dem Bundespreisträger von "Jugend musiziert" zuzuhören. Es waren eine äußerst beeindruckende Klangfülle und die unterschiedlichsten Klangfarben zu hören, die sich in der faszinierenden Akustik des sakralen Raumes der Marienkirche widerspiegelten.
Dass Ivo Schwinn nicht nur Kompositionen von Musikschaffenden des 17. und 18. Jahrhunderts, wie Jean-François Dandrieu und Johann Sebastian Bach beherrscht und diese eindrucksvoll und intensiv vortrug, zeigte er mit dem "Chant de paix" (Friedensgesang) von Jean Langlais (1907-1991), den er selbst ansagte, sowie dem Prélude et Fugue sur le nom d'Alain von Maurice Duruflé (1902 – 1986) und dem Litanies von Jehan Alain (1911-1940).
Mit viel Applaus für den jungen Künstler endete ein Konzert, das die Besucher Franz und Andrea Huber aus Krum als "wieder wunderschön, sozusagen Balsam für Geist und Seele" beschrieben. Pünktlich zum Konzertabschluss lugte auch der letzte Vollmond des Jahres 2022 aus den Wolken über dem Marktplatz hervor.
Ein weiteres Moonlight-Konzerte wird in der Passionszeit, am 7. März 2023 um 19 Uhr, mit Kirchenmusikdirektor Gerd Henecke aus Sulzbach-Rosenberg folgen.