
Bei einer Feierstunde in der Aula der "Heinrich-Thein-Berufsschule" wurden 43 Junghandwerkerinnen und Junghandwerker als Gesellen freigesprochen und haben damit den qualitativen Sprung in die Zukunft geschafft. Für ihre sehr guten Leistungen, die teilweise auch mit Staatspreisen verbunden sind, erhielten sie großes Lob. Manche von ihnen wollen sofort in die Weiterbildung. Im Bereich Büromanagement möchten so acht von zehn Absolventen die Qualifizierung zum Betriebswirt angehen.
Kreishandwerksmeister Hans-Georg Häfner nannte die Wahl des Berufes als eine der wichtigsten Entscheidungen im Leben. "Sie haben sich für das Handwerk entschieden und damit gehört ihnen die Zukunft. Die Gesellschaft ist im Wandel und das Handwerk ist vorne mit dabei. Dabei halte ich den persönlichen Kontakt zum Menschen für das Gütesiegel des Handwerks."
Die Wirtschaftmacht von nebenan
Die Mitarbeiter seien das Potenzial der Betriebe und jeder persönlich sei wichtig für die Unternehmenserfolge. Die Beschäftigung im Handwerk habe eine neue Höchstmarke erreicht, die viele in ihrem Wert nicht wertschätzen. "Oder ist ihnen allen bewusst, dass es im Handwerk in unserem Landkreis 6505 Mitarbeiter, davon 6,9 Prozent Auszubildende gibt, welche einen Jahresumsatz von einer Milliarde Euro erwirtschaften? Wir, das Handwerk, sind die Wirtschaftsmacht von nebenan."

Kreishandwerksmeister Häfner betonte, dass Verantwortung, Verlässlichkeit und Vertrauen Werte seien, die das Handwerk in besonderer Weise prägen. Sie kennzeichneten auch die Erwartungen an eine nachhaltige Politik. Die neuen Gesellinnen und Gesellen forderte er auf, sich immer auch mit der Zukunft des Ausbildungsbetriebes, des Heimatortes und des Landkreises zu beschäftigen. "Jeder, der unseren Landkreis auf Dauer verlässt, nimmt uns, seiner Familie, seinen Freunden und seinem Ausbildungsbetrieb ein Stück Zukunft. Ganz abgesehen davon, lebt es sich bei uns sowieso am besten."
Ein Eck- und Wendepunkt im Leben
"Eure Freisprechung ist nicht nur eine Zeugnisübergabe, sondern sie stehen an einem der Eck- und Wendepunkte ihres Lebens. Dabei wünsche ich, dass ihr Beruf für sie mehr darstellt als Arbeit und Broterwerb, sondern eine wirkliche Berufung ist, die sie erfüllt und sinnvoll bleibt." Das betonte die Staatssekretärin im Bundesministerium für Gesundheit, Bundestagsabgeordnete Sabine Dittmar, bei ihrer Festrede.

"Sie hatten das Glück, eines der besten Berufsausbildungs-Systeme überhaupt durchlaufen zu können. Unser duales Berufsausbildungssystem gilt weltweit als vorbildlich." Betriebe, die erfolgreich sein wollten, brauchten qualifizierten Nachwuchs und sie bräuchten junge Menschen, die ihr Fach verstehen. "Auf Dauer wollen wir, dass berufliche und akademische Ausbildung als gleichwertig gelten."
Die Staatssekretärin wies darauf hin, dass deutschlandweit händeringend Auszubildende gesucht würden und noch im Juni 256.000 Ausbildungsstellen unbesetzt waren. In den Haßbergen und in Unterfranken blieben die Zahlen halbwegs stabil. Im Bezirk seien in diesem Jahr aber auch noch 1400 Ausbildungsstellen unbesetzt.