Der "Maschinen- und Betriebshilfering Haßgau" hat sich der Unterstützung von landwirtschaftlichen Betrieben, ihrer Familien und dem gesamten ländlichen Raum verschrieben. Dabei hat er in den über 50 Jahren eine enorme Entwicklung genommen und auf seiner Hauptversammlung die Weichen für die Zukunft gestellt. Nach 20 Jahren Vorstandstätigkeit von Werner Wunderlich aus Maroldsweisach steht nun mit Susanne Reichert aus Römmelsdorf erstmals eine Frau an der Spitze und will neue Akzente setzen.
Geschäftsführer Fabian Zipfel sprach in seinem Bericht von einem turbulenten Jahr, in dem die Zahl der Betriebe und Mitglieder leicht zurückgegangen sei. Gestiegen ist allerdings die durchschnittliche Betriebsgröße auf 66,70 Hekter und erfreulicherweise sei der Verrechnungswert und Umsatz von 3,89 Millionen Euro auf 4,89 Millionen Euro gestiegen. "Aber die Betriebshilfe ist ein sehr schwieriges Thema und nicht immer können wir Helfer bereitstellen", betonte er. "In der angespannten Lage wollen wir deswegen Leute dazu motivieren und suchen nach wie vor Betriebshelfer."
Freunde aus ganz Deutschland
Der bisherige Vorsitzende Werner Wunderlich sah von einem großen Rückblick ab und wollte mehr in die Zukunft blicken. Er sprach im Rückblick auf seine 20-jährige Vorstandstätigkeit aber von einer "superschönen Zeit, in der ich viele Freunde aus ganz Deutschland kennengelernt habe". Seinen besonderen Dank richtete er dabei an das gesamte Team der Geschäftsstelle und den langjährigen Geschäftsführer Tino Scheithauer, "der mich immer wieder einmal auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt hat".
Anschließend wurde dann die Neuwahl des Gesamtvorstandes durchgeführt und Susanne Reichert aus Römmelsdorf zur neuen Vorsitzenden gewählt. Im Amt ihres Stellvertreters wurde Alexander Krauser aus Holzhausen bestätigt. Als weitere Mitglieder des Gesamtvorstandes wurden bestimmt: Johannes Biertempfel, Krum; Bernd Elflein, Junkersdorf; Stephan Geier, Eichelsdorf; Ralf Gleichmann, Hohnhausen; Holger Gräf, Junkersdorf; Daniel Köhler, Oberschwappach; Alexander Neff, Falsbrunn und Achim von Beust, Obertheres. Rechnungsprüfer wurden: Alexander Böhner, Hainert und Alfred Hauck, Lendershausen.
Mit Susanne Reichert als Vorsitzende wurde ein Generationswechsel vollzogen und sie stammt aus einem Haus, in dem früher eine kleine Landwirtschaft betrieben wurde. So hat sie auch den Beruf einer Landwirtin erlernt und sich zur Landschaftsmeisterin weitergebildet, bevor sie dann Agrarmanagement studierte. Auf die Frage, wie eine solche junge Frau sich für dieses Amt interessiert, das doch bisher als Männerdomäne galt, meinte sie selbstbewusst: "Ich habe schon immer ein Herz für das Ehrenamt und das finde ich im Maschinenring. Dabei trete ich in große Fußstapfen. Als junge Frau will ich auch etwas frischen Wind und Innovationen hineinbringen."
Umsatz hat sich deutlich erhöht
Als Ehrengast war der Landesvorsitzende der Bayerischen Maschinenringe und Präsident im Bundesverband, Leohard Ost zugegen, der der neuen Vorsitzenden die Glückwünsche aussprach. "Sie sind jetzt wahrscheinlich die erste weibliche Vorsitzende in einem Maschinenring. Ich finde es gut, dass einmal eine Frau an der Spitze steht." Anschließend hielt er dann die Laudatio für den bisherigen Vorsitzenden Werner Wunderlich, der im Jahre 2004 zum Vorsitzenden gewählt wurde und nun dieses Amt 20 Jahre lang ausübte.
So habe sich in dieser Zeit das Anstellungsverhältnis von drei Mitarbeitern auf 23 im Jahre 2023 erhöht und es sei bemerkenswert, wenn der Umsatz allein im letzten Jahr um eine Million Euro gestiegen sei und die Vier-Millionen-Marke überschritten habe.