Auf den Weg in die Zukunft macht sich die Gemeinde Stettfeld mit dem neuen Baugebiet "Brunnenwiese II". Der Gemeinderat beschloss die Realisierung des Vorhabens mit 28 Bauplätzen, wobei das Gebiet später auf insgesamt 70 Bauplätze erweitert werden kann.
In den kommenden Monaten will man nach Aussagen von Bürgermeister Alfons Hartlieb mit dem ersten Bauabschnitt beginnen. Beim Blick über die Bauparzellen im Entwurf fielen den Gemeinderäten auch die zwei Regenrückhaltebecken auf, die das Oberflächenwasser abfangen sollen. Thorsten Kneuer wollte wissen, ob sie ausreichend bemessen seien. "Sie sind für ein fünfjähriges Regenereignis gerechnet, wäre da nicht ein zehnjähriges besser?"
Anderen fehlte ein Hinweis, dass Schotter- oder Steingärten nicht erlaubt sein sollen. Auch die Frage nach einer Zisternenpflicht wurde aufgeworfen. Bei letzterem sah Verwaltungsleiter Matthias Klauda eine Überschneidung mit dem technischen Bereich. Im Übrigen müssten weitere Vorgaben im Bebauungsplan endgültig geklärt werden. Der Gemeinderat billigte die Entwurfsplanung einstimmig. Das Ingenieurbüro darf mit den Leistungsphasen 4, 5 und 6 (Genehmigungsplanung, Ausführungsplanung und Vorbereitung der Vergabe) beauftragt werden.
Glasfaseranschlüsse: Gemeinderat verweigert Aufhebung eines alten Beschlusses
Mit einer Maßnahme zur Förderung von Glasfaseranschlüssen setzte sich der Gemeinderat von Stettfeld auseinander. Die höheren Geschwindigkeiten und größeren Bandbreiten wollen die Räte Einrichtungen und Bürgern auch zur Verfügung stellen. Der Weg in diese Richtung scheint aber störanfällig. Die Bandbreite der Meinungen führt zu widersprüchlichen Beschlüssen.
Schon 2020 hatte der Gemeinderat die Erschließung der Gemeindeeinrichtungen mit Glasfaseranschluss beschlossen. Der Vollzug wurde dann aber vorläufig ausgesetzt, da zwischenzeitlich lukrativere Förderprogramme aufgelegt wurden. Im neuen Förderprogrammen "Gigabitrichtlinie Land" kann das von der Gemeinde geschaffene Leerrohrsystem an den Netzbetreiber verkauft oder vermietet und anschließend über die Wirtschaftlichkeitslücke gefördert werden, nach dem alten Programm hätte sie es unentgeltlich zur Verfügung stellen müssen.
Dank Gigabitrichtlinie kann die gemeindliche Investition zum Großteil refinanziert werden. Bürgermeister Alfons Hartlieb setzte den Vollzug des Beschlusses daher aus, weil er der Meinung war, die Gemeinde bleibe auf zu vielen Kosten sitzen. Diese Information drang aber nicht bis zu jedem Gemeinderat vor. Dies kritisierten einige.
Hartliebs Ziel ist es, das neue Förderprogramm zu nutzen, um Bauhof, Rathaus und Bürgermeisterzimmer mit Glasfaseranschluss zu versorgen. Dazu wäre es eigentlich notwendig gewesen, den ersten Beschluss aus dem Jahre 2020 aufzuheben. Das wurde vom Gemeinderat aber nach einigen hitzigen Diskussionen mit 5:7 Stimmen abgelehnt.
VG-Geschäftsleiter Matthias Klauda informierte, dass für das neue Förderprogramm noch die Markterkundung laufe. Um die Versorgungslücke für Bürgermeisterzimmer und Rathaus bis dahin zu schließen, habe die Telekom eine Zwischenlösung angeboten. Für den VDSL-250-Anschluss würden nur monatliche Gebühren anfallen. Das wäre seiner Meinung ausreichend. Dem stimmte das Gremium dann einmütig zu.
Rechnungsprüfung: Entlastung für 2020 wegen offener Fragen vertagt
Auf der Tagesordnung stand auch die örtliche Rechnungsprüfung. Deren Ergebnis führte zu einigen Nachfragen. Während die Ergebnisse der Prüfung für das Jahr 2019 abgesegnet wurden, wurde die Entlastung für das Jahr 2020 auf die nächste Sitzung vertagt, um die offenen Fragen zu klären.
Bürgermeister Hartlieb informierte noch über die Gespräche mit der Kirche über den Kauf des alten Pfarrhauses, in dem ab Herbst der Hort untergebracht werden soll. Dafür brauche es eine schnelle Nutzungsänderung für das Gebäude, an der man gegenwärtig arbeite.
Diskussionen gab es auch über die Überquerungshilfe mitten im Ort. Gemeinderätin Diana Galefske machte den Vorschlag, dass die Kinder besser am "Säumarkt" einsteigen sollten. Die stellvertretende Bürgermeisterin Melanie Kaufhold schlug schließlich als kleines Projekt für das Regionalbudget die Aufstellung von Seniorensportgeräten am Spielplatz vor.