Die Arthrose ist eine schmerzhafte Gelenkerkrankung, die mittlerweile zu einer Volkskrankheit geworden ist. Sechs bis acht Millionen Menschen sind in Deutschland davon betroffen. Wie eine Arthrose entsteht und welche Therapieansätze gibt, dem ging Ergotherapeut Elmar Weinbeer beim jüngsten VdK-Gesundheitsforum in Haßfurt auf den Grund.
Der Therapeut mit eigener Praxis am Ärztehaus in Haßfurt hat während seines Arbeitsalltags mit Arthrosepatienten viel zu tun, wie er den Zuhörern eingangs sagte. Die Krankheit, von der auch jüngere Patienten betroffen sind, sei noch nicht richtig erforscht. So können vielfältige Ursachen zu einer Arthrose führen. Neueste Erkenntnisse weisen auf eine einseitige Überlastung mit einer myofaszialen Überspannung. Auch aggressive Enzyme können Auslöser für eine Erkrankung sein, die meist schleichend, schubweise und schmerzhaft verläuft.
Typische Beschwerden seien unter anderem Morgensteifigkeit bis zur Instabilität der Gelenke. Betroffen sind fast alle Gelenke – von der Halswirbelsäule bis zum Fußgelenk. Bei Frauen trete verstärkt eine Polyarthrose an den Fingern auf.
Die Krankheit nehme mit steigendem Alter zu, erklärte der Referent. So sei jeder Zweite ab 45 Jahren und ab dem 60. Lebensjahr sogar jeder von einer veränderten Gelenkarthrose betroffen. Bei jedem Vierten würden sich Schmerzen entwickeln. Bewegungsmangel und schädliche Ernährungsgewohnheiten, eine starke Übersäuerung, aber auch Sportverletzungen und Medikamenteneinnahmen können zu einem Ausbruch der Krankheit führen, die Weinbeer provokant als „Wohlstandskrankheit“ bezeichnete.
Sport bezeichnete der Ergotherapeut als Allheilmittel. Ein spezielles Fitnessprogramm sei wichtig, um nicht nur der Arthrose vorzubeugen. Aber auch eine ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse und Obst und verschiedenen Vitaminen sei Voraussetzung für eine Prävention. Weinbeer ging auf verschiedene Behandlungskonzepte ein, die durch Ergotherapie Erfolge bewirken können und die von den gesetzlichen Krankenkassen anerkannt sind.
Wickel und Schallwellen
Neben Bewegung mit Wärme wie etwa im Raps- oder im Parraffinbad oder mit einer Faszienrolle zählt die „heiße Rolle“ zu einer effektiven Behandlungsmöglichkeit, die die Durchblutung fördert. Aber auch Wickel mit Retterspitz als altbewährtes Hausmittel und eine Schallwellentherapie ergänzen das Spektrum der Behandlungsmöglichkeiten.
Organisatorin Elfriede Kerker bedankte sich bei dem Referenten und verwies auf das nächste Gesundheitsforum: Am Mittwoch, 14. November, geht es um 15 Uhr um das Thema „Hernie – Bauchwandbrüche“. Referentin ist dann Chefärztin Hiltrud Schättin.