Johanna Berninger aus Ziegelanger ist die erste Weinprinzessin des Abt-Degen-Weintals. In einem knappen Kopf-an-Kopf-Rennen konnte sie sich gegen ihre beiden Mitbewerberinnen Theresa Pfister (Oberschwappach) und Elisabeth Goger (Sand) durchsetzen. „Aber für mich seid Ihr alle Siegerinnen, weil Ihr Euch der Herausforderung heute Abend gestellt habt“, verkündete Zeils Bürgermeister Thomas Stadelmann.
Als Vorsitzender des Abt-Degen-Weintals organisierte er mit Unterstützung seiner Frau Monika federführend die stilvolle Weingala. „Wir haben hervorragende Weine und Winzer. Das wollen wir noch bekannter machen. Deshalb gehen wir heute den ersten Schritt und wählen eine offizielle Repräsentantin.“
Interessante Fragerunde
Der Wein zog sich wie ein roter Faden durch die ganze Veranstaltung. Den Auftakt bildete ein Secco-Empfang. Apropos Secco: Wo liegt eigentlich der Unterschied zwischen Sekt und Secco? Das wollte bei der späteren Fragerunde Stefan Rippstein (Weingut Bernhard Rippstein, Sand) von Johanna Berninger wissen. Die Winzertochter antwortete aus dem „FF“: „Secco ist ein Perlwein, der sehr viel Kohlensäure enthält. Sekt hingegen entsteht durch Gärung. Dafür braucht man allerdings eine spezielle Ausstattung, so dass nicht jeder Winzer Sekt herstellen kann.“
Natürlich mussten die drei Weinprinzessin-Anwärterinnen auch ihr Fachwissen rund ums Abt-Degen-Weintal unter Beweis stellen. „Warum sollten Gäste und Touristen zu uns ins Abt-Degen-Weintal kommen?“ (Max Martin – Weingut Martin, Ziegelanger). Diese Frage zog nach dem Zufallsprinzip Theresa Pfister: „Das Abt-Degen-Weintal ist ein Paradies für jedermann. Wir sind jung, modern und gleichzeitig traditionell. In den Heckenwirtschaften erlebt man ein Stück fränkische Kultur. Außerdem ist das Abt-Degen-Weintal ein Geheimtipp für jeden Weinkenner.“
Im letzten Fragenblock durften die Kandidatinnen noch etwas Persönliches von sich preisgeben. Hier zog Elisabeth Goger eine Frage von Roger Nüsslein (Weingut Nüsslein, Zeil): Was verbindest Du persönlich mit dem Abt-Degen-Weintal? Elisabeth Goger: „Ich bin hier aufgewachsen und habe schon als Kind in den Weinbergen gespielt. Heute macht es mir Spaß, mit anderen über Wein zu sprechen, das Abt-Degen-Weintal auf Messen zu vertreten und das Netzwerk weiter auszubauen.“
Menü rund ums Thema Wein
Und auch das köstliche Drei-Gang-Menü von Erec Jacobson (Hotel Kolb) widmete sich perfekt dem Thema des Abends. Zu jedem Gang stellte je eine Kandidatin einen Wein aus dem heimischen Betrieb vor. So präsentierte Johanna Berninger zur fränkischen Silvanersuppe einen 2013er Ziegelanger Ölschnabel Silvaner (trocken), Theresa Pfister entschied sich für einen 2012er Oberschwappacher Sommertal Domina (halbtrocken) zum Hauptgericht – gebratenes Schweinefilet mit Domina-Pflaumen gefüllt – und Elisabeth Goger wählte fürs Dessertbüfett mit Domina-Creme, zweierlei Trauben im Weingelee oder Apfelkräpfli im Bacchusteig gebacken einen 2013er Zeller Schlossberg Bacchus (halbtrocken). Dabei verlieh jede Winzertochter ihrer Weinpräsentation durch die persönliche Note das gewisse Extra.
Schwierige Entscheidung
Nach der interessanten Fragerunde, dem köstlichen Menü und den gekonnten Weinpräsentationen wurde es spannend. Die achtköpfige Jury – bestehend aus Weinbaupräsident Artur Steinmann, der Fränkischen Weinkönigin Christin Ungemach, Landrat Wilhelm Schneider, MdB Dorothee Bär, Brigitte Vierrether, Susanne Volkheimer (Tourist-Information), Peter Schleich (Sparkasse) und Udo Gerber (Bad Brückenauer) – tagte lange, bis der Moderator Walter Vierrether das Ergebnis verkündete. Dann gab es kein Halten mehr. Die Freude auf der Bühne war riesengroß, als Christin Ungemach die erste Abt-Degen-Weintal-Weinprinzessin krönte. „Ich wünsche Dir alles, alles Gute, sehr viele schöne Erlebnisse und ganz viel Freude in Deinem neuen Amt.“
Johanna Berninger war erst einmal sprachlos, bevor sie sich überglücklich vor allem bei ihrer Familie und ihren Freunden bedankte. „Es bedeutet mir sehr viel, dass ihr heute alle da seid.“ Der 24-Jährigen sind ihre bodenständigen Wurzeln wichtig. Sie genießt es, mit Papa und Schwester im Weinkeller bis spät in die Nacht zu arbeiten oder mit ihren Freunden unterwegs zu sein. „Bei uns ist immer was los.“ Turbulent geht es auch weiter. Am März startet die studierte BWLerin – Schwerpunkt Steuern und Rechnungswesen – nämlich in ihr Berufsleben. Doch besonders die Wochenenden sind für ihre neue Tätigkeit als Abt-Degen-Weintal-Prinzessin reserviert. Der erste Termin steht bereits. „Ich lade Dich am Ostersamstag zu unserem Auftakt der Tourismussaison zu uns nach Kitzingen ein“, sagte Hofrat Vierrether.
Schon davor, nämlich am Freitag, 20. März, steht die Wahl der Fränkischen Weinkönigin an. Christin Ungemach ist also nur noch wenige Wochen im Amt. Das nahm Thomas Stadelmann abschließend als Anlass, um in die Zukunft zu schauen: „Ich wünsche mir, dass es irgendwann einmal heißt, die fränkische Weinkönigin kommt aus dem Abt-Degen-Weintal.“
Johanna Berninger
Geboren: 17. Februar 1991
Weingut: Berninger, Ziegelanger, drei Hektar Rebfläche und neun Weinsorten. Johannas Opa hat mit dem Weinbau begonnen, ihr Vater hat die Weinberge übernommen; seit 2006 baut Familie Berninger selbst aus und füllt auch selbst ab.
„Meine Lieblingsrebsorte ist der Bacchus, weil ich aromatische, fruchtige Weine mag. Künftig möchte ich das Abt-Degen-Weintal bestmöglich repräsentieren und seinen Bekanntheitsgrad steigern."