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Haßfurt
Mit dem Fahrrad 4500 schweißtreibende Kilometer durch die tropischen Länder Südostasiens
Der Holzhäuser Weltenbummler Manfred Wagner hat zusammen mit seiner Frau Inge (beide 68) ein neues Abenteuer erlebt. Hier sein Reisebericht:
Scharfe Zähne. In zahlreichen Flüssen Südostasiens wimmelt es von gefährlichen Echsen.
Foto: Manfred Wagner | Scharfe Zähne. In zahlreichen Flüssen Südostasiens wimmelt es von gefährlichen Echsen.
Manfred Wagner
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:13 Uhr

Es ist der Alptraum eines jeden Radlers: Plötzlich kommt ein Hund gesprungen und beißt zu. Genau das passierte mir bei der Radtour durch mehrere tropische Länder Asiens, die ich gemeinsam mit meiner Frau Inge kürzlich unternahm. Gottlob hat mein Schutzengel aufgepasst und die Ledersandale hat den Biss abgefangen.

Dieses Ereignis unweit von Bangkok war die gefährlichste Situation auf unserer gesamten Tour, die uns über rund 4500 Kilometer zweieinhalb Monate lang durch Thailand, Malaysia und Borneo führte. Um es vorwegzunehmen: Überall begegneten wir sehr freundlichen und hilfsbereiten Menschen.

Hitze von über 40 Grad und Luftfeuchtigkeit bis 95 Prozent

In Thailand schockt uns erstmal die extreme Hitze von rund 40 Grad. Überall sehen wir buddhistische Tempel und frühmorgens sind viele Bettelmönche unterwegs. Erstaunt beobachten wir, wie sich Gläubige auf Knien bei den Mönchen dafür bedanken, dass diese ihre Gaben annehmen. An der Küste beeindrucken uns ausgedehnte Mangrovenwälder. Hier tummeln sich Makaken, also Affen aus der Familie der Meerkatzen. Sie springen nicht nur traumsicher von Ast zu Ast, sondern schwimmen auch gekonnt durchs Wasser.

Vor allem in Thailand begegnen wir wunderschönen buddhistischen Tempeln.
Foto: Manfred Wagner | Vor allem in Thailand begegnen wir wunderschönen buddhistischen Tempeln.

Danach erreichen wir Malaysia, ein islamisches Land, in dem verschiedene Religionen relativ friedlich nebeneinander existieren. Entlang der Straßen gammeln kleine und große Müllhaufen. Schnell fallen uns die endlosen Ölpalm-Plantagen auf. Leider werden für diese ertragreiche Ölpflanze riesige Gebiete des wertvollen Regenwaldes gerodet.

Je weiter wir in den Süden kommen, desto mehr macht uns die irrsinnig hohe Luftfeuchtigkeit zu schaffen. Sie liegt oft bei 95 Prozent, was dazu führt, dass der Schweiß auf der Haut steht, ohne dass man einen Finger rührt. Die Kleider sind in kürzester Zeit durchgeschwitzt und kleben am Körper.

Die größte Obstsorte der Welt: Die schmackhafte Jackfrucht.
Foto: Manfred Wagner | Die größte Obstsorte der Welt: Die schmackhafte Jackfrucht.

Einen scharfen Kontrast beschert uns Singapur. Der Stadtstaat ist hypermodern, die Preise liegen auf europäischem Niveau und irgendwie scheint das Land gar nicht zum asiatischen Kontinent zu passen. Singapur wirkt wie eine saubere Großstadt in den USA oder in den Emiraten. Unzählige riesige Hochhäuser, saubere und rauchfreie Parks, schöne lange Fahrradwege - aber Kaugummi kauen ist verboten! Dafür stehen Frösche auf der Speisekarte.

Fotoserie

Anschließend besuchen wir die Insel Borneo. Hier sind Motorroller das Verkehrsmittel Nummer eins. Erstaunt sehen wir, dass auch vier- oder gar fünfköpfige Familien drauf passen. Als westliche Fernradler sind wir ein seltener Anblick und ein immer wieder gefragtes Fotomotiv. Wir sind begeistert, als wir in verschiedenen Nationalparks etliche Orang-Utans und Nasenaffen sehen. Wir schauen den Menschenaffen in die Augen und beobachten, wie liebevoll eine Affenmutter mit ihrem Nachwuchs umgeht. Gerade die Orang-Utans sind stark gefährdet durch den Verlust ihres Lebensraums, durch Wilderei und illegalen Handel.

Mit dieser Maschine bearbeitet der Bauer sein Reisfeld.
Foto: Manfred Wagner | Mit dieser Maschine bearbeitet der Bauer sein Reisfeld.

Klein, aber reich an Öl: das Sultanat Brunei

Im kleinen Sultanat Brunei endet unsere Reise. Dank der reichlich sprudelnden Ölquellen ist das Land sehr wohlhabend. Allerdings handelt es sich um ein islamisches Land, in dem Alkohol tabu ist. Es gibt zwar christliche Kirchen, aber öffentlicher Weihnachtsschmuck beispielsweise ist verboten. Die Ortschaften gleichen oft gepflegten amerikanischen Vorstadtsiedlungen. Nur Radwege sucht man vergeblich. Ob das daran liegt, dass der Sultan einige tausend Luxusautos besitzt, vermutlich aber kein einziges Fahrrad?

 
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