Eine kurzfristig anberaumte Sitzung und eine noch kurzfristiger anberaumte zusätzliche Station: In knapp eineinhalb Stunden bewältigten die Mitglieder des Untermerzbacher Haupt-, Umwelt- und Bauausschusses am Donnerstagabend vier Ortseinsichten und wurden dabei von Bürgermeister Helmut Dietz (SPD) teils mit einem Baustellenlicht durch die Nacht gelotst. Die kostenintensivste Entscheidung fiel dabei an dem Ort, für den am wenigsten Vorbereitungszeit gegeben war: am Sonnenhof in Wüstenwelsberg.
Auf eigene Rechnung hat die Lebens- und Arbeitsgemeinschaft Sonnenhof hier jüngst neue Heizleitungen vom Heizhaus zu den Hauptgebäuden verlegen lassen und dafür die dazwischenliegende Straße auf einer Seite aufgefräst. Jetzt muss dort eine neue Asphaltschicht aufgebracht werden – und die Gemeinde will Gerät und Arbeiter vor Ort nutzen, um direkt auch den Rest der Straße, der an den Rändern bereits teils ausgespült ist und auch sonst einige Risse zeigt, wieder fit für die Zukunft zu machen. 12. 120 Euro soll das für die Gemeinde auf dem Abschnitt kosten, der wegen der neuen Leitungen betroffen ist. Hinzukommen rund 8700 Euro als Gemeindeanteil für Arbeiten an einem weiteren Teil der Straße sowie anteilige Kosten für die Baustelleneinrichtung.
Ruhe für die nächsten 25 Jahre
"Wenn sie es nicht aufgefräst hätten, würden wir es nicht machen", sagte Dietz dabei vor Ort im Schein eines Baustellenlichts zu den Räten. Zugleich zeigte er sich sicher: "Für die nächsten 25 bis 30 Jahre ist dann Ruhe", und es müsste zunächst nicht weiter mit immer wiederkehrenden kleineren Ausbesserungsarbeiten gerechnet werden, wie man sie sonst vornehmen würde. Der Bürgermeister empfahl den Ausschussmitgliedern deshalb ihrerseits die Empfehlung an den Gemeinderat auszusprechen, den Sonnenhof zu unterstützen und sich mit Mitteln in Höhe von 22. 000 Euro an den Gesamtkosten zu beteiligen. Dem stimmten die Anwesenden einhellig zu. Die Straßenarbeiten rund um den Sonnenhof werden so auch Thema in einer der nächsten Gemeinderatssitzungen werden.
Einen weiteren Straßenabschnitt nahm der Ausschuss zudem in Recheldorf am Ortseingang Richtung Bretzenstein in Augenschein. An dieser Stelle drückt die Straße in Richtung eines Grabens und ist selbst auch bereits an einem Rand ausgebrochen. Auch hier sehen die Ausschussmitglieder deshalb Handlungsbedarf. Der Bürgermeister schlug vor, den Graben zum Teil zu verrohren und halbhoch zu befestigen. Ein ortsansässiger Unternehmer hat bereits angeboten, die Arbeiten auszuführen. "Er will nur die Kosten für die Rohre von der Gemeinde ersetzt haben", erklärte Dietz. Rund 2300 Euro kämen dafür auf die Gemeinde zu. Zudem müssten die Arbeiten vorab erst noch mit dem Wasserwirtschaftsamt besprochen werden, da an dieser Stelle auch der Hochwasserschutz eine wichtige Rolle spiele.
"Gute Lösung"
"Das ist eine gute Lösung", befand Robert Bohla (CSU). Ebenso wie Gerhard Roth (Bürgerblock/Freie Wählergemeinschaft) erinnerte er sich, dass just jene Straße und jener Graben auch schon einmal Thema in der Amtszeit von Altbürgermeister Walter Eichhorn gewesen seien. Damals habe eine komplette Verrohrung im Raum gestanden, die sei vom Gremium abgelehnt worden. Nun dagegen befanden die Ausschussmitglieder das vorgeschlagene Vorgehen als positiv und gaben ihr Einverständnis für die weiteren Abstimmungen.
Weitere Ortseinssichten fanden am Feuerwehrhaus in Gereuth und am Backhäuschen in Untermerzbach statt. Während die Ausschussmitglieder im historischen Backhäuschen dabei zum Schluss kamen, dass Reparaturen notwendig sind und der Ofen erhalten werden soll, befand man in Gereuth, dass am Feuerwehrhaus keine weitere Straßenlaterne notwendig ist. Die Stelle war bereits Thema in der vorletzten Sitzung des Gemeinderates. Dabei hatte Bürgermeister Dietz bereits erklärt, dass er persönlich keine Notwendigkeit für eine weitere Straßenlaterne sehe.
Vor Ort nun befand auch eine deutliche Mehrheit der Ausschussmitglieder, dass die Gemeindestraße bis zu ihrem Ende ausreichend erhellt ist. Zudem stellte sich heraus, dass das Feuerwehrhaus zwei Außenlampen besitzt, die über Bewegungsmelder angehen könnten. Das Problem dabei: Die Bewegungsmelder funktionieren nicht mehr. Vor diesem Hintergrund gab es eine einfache Lösung. Der Bürgermeister versprach: "Darum kümmere ich mich."