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Maroldsweisach
Mit Abenteuer und Naturerlebnis voll im Trend: 50. Zeltlager von CVJM und Evangelischer Jugend
Sport und Spiel sind feste Elemente der Zeltlager von CVJM und Evangelischer Jugend, wie hier im Jahr 2023 am 'Haus auf dem Zeilberg'.
Foto: Martin Lang (Archivfoto) | Sport und Spiel sind feste Elemente der Zeltlager von CVJM und Evangelischer Jugend, wie hier im Jahr 2023 am "Haus auf dem Zeilberg".
Beate Dahinten
 |  aktualisiert: 30.06.2024 02:33 Uhr

Naturerlebnis, Abenteuer, Spiel und Spaß: Zum 50. Mal bieten CVJM-Kreisverbindung Ebern und Evangelische Jugend im Dekanat Rügheim ihr Zeltlager für Jungs von neun bis 13 Jahren an. Diesmal geht es in der ersten Woche der Sommerferien nach Bischwind am Raueneck. Eine Erkundung der Ruine Bramberg steht ebenso auf dem Programm wie eine Tageswanderung nach Altenstein, wo Pizza aus dem Holzbackofen und das kühle Nass des Freibads warten.

"Wir haben diese Zeltlager zwar nicht erfunden, aber wir waren die ersten, die in unserer Gegend solche Freizeiten durchgeführt haben", sagt Alfred Müller. Der Junkersdorfer, Jahrgang 1951, ist als Mitarbeiter von Anfang an dabei und leitet das Angebot seit 1976, als Günter Gütlein die Verantwortung wegen einer schweren Krankheit abgeben musste. Die Zelte wurden und werden überwiegend im Landkreis Haßberge aufgeschlagen, aber auch in der Rhön, in Ober- und Mittelfranken oder in Thüringen.

Essensausgabe beim ersten Zeltlager 1973 bei Königsberg.
Foto: Günter Gütlein (Archivfoto) | Essensausgabe beim ersten Zeltlager 1973 bei Königsberg.

Die Premiere 1973 bei Königsberg verdankte ihr Motto "Gallierlager" der großen Beliebtheit der Asterix-Geschichten zu dieser Zeit. Die Teilnehmer reisten per Drahtesel an. Später wurde ein Bus eingesetzt, heutzutage werden die Jungs von den Eltern gebracht und abgeholt. Nicht geändert hat sich das Konzept für die Verpflegung: Mittagessen in einer Gastwirtschaft, die übrigen Mahlzeiten im Lager. "Das Unterteil eines alten Holzbadeofens diente in den ersten Jahren als Kocher und als Grill", erinnert sich Alfred Müller.

Als ein Käfer ins Ohr krabbelte

Ebenfalls bewährt hat sich das Programm mit Geländespielen, Sport in Form von kleineren Turnieren, Wanderungen, Ausflügen und der Nachtwache. Gerade heute sehen die Verantwortlichen da keine Notwendigkeit, etwas zu ändern – im Gegenteil: "Der Trend zu Abenteuer und Naturerlebnissen kommt uns entgegen", sagt Alfred Müller. Einen äußerst unangenehmen Kontakt mit der Natur allerdings hatte 1996 am Auhof bei Hilpoltstein ein etwa zehnjähriger Junge, dem ein kleiner Käfer ins Ohr gekrabbelt war. "Im Krankenhaus in Roth haben sie gelacht, als wir damit kamen", berichtet Müller, "aber sie haben den Käfer auch nicht rausgekriegt. Dann haben sie einen HNO-Arzt geholt, der gerade beim Tennisspielen war. Er konnte mit seinem speziellen Gerät helfen."

Eine andere Herausforderung bei einer Freizeit unter freiem Himmel ist der Regen. Alfred Müller denkt da unter anderem an das Zeltlager 1977 in Hof (Steigerwald). Nach einem Wolkenbruch gleich am Sonntagabend und Dauerregen war alles nass und am Montagabend wollten die meisten Jungs heim. Horst Jugl bewies Gottvertrauen und sagte am Dienstagvormittag: "Wenn wir tüchtig beten, werden wir noch schönes Wetter erleben." Er selbst sei skeptisch gewesen, gibt Alfred Müller zu: "Um 12 Uhr fuhr ich auf die höchste Anhöhe und sah nur grau in grau. ‚Wie kann der sowas sagen‘, dachte ich. Aber gegen Abend kamen die ersten Sonnenstrahlen durch und ab Mittwoch war es sehr heiß."

Dauerregen, Morast und sogar Bodenfrost mit Eis auf den Fahrzeugen gab es 1987 an der Effeltermühle, in einem Hochtal des Frankenwaldes. Glücklicherweise konnte die Gruppe dieses eine Mal eine Scheune mitnutzen, sonst wäre die Freizeit buchstäblich ins Wasser gefallen. Die Möglichkeit, die nassen Sachen in einem Gebäude zu trocknen, verhinderte 2023 am "Haus auf dem Zeilberg" einen Abbruch, hatte es doch schon beim Aufbau in Strömen geregnet. "Es war ein Segen, dass wir da oben waren", sagt Alfred Müller. Ansonsten war ein Abbruch nie ein Thema in all den Jahren. Nur die Corona-Maßnahmen bremsten das Angebot 2020 und 2021 komplett aus.

Starkes Team aus Ehrenamtlichen

Auf die Frage, was das Zeltlager ausmacht, nennt Müller das starke Team aus ehrenamtlichen Mitarbeitern sowie die Bibelarbeit und die Fortsetzungsgeschichte als tägliche Elemente. Und seit 1981 werden immer wieder gestandene Christen eingeladen, um von ihren Lebens- und Glaubenserfahrungen zu erzählen. Damals, an der Linsenmühle bei Aubstadt, war es der Besuch von Oma Rottmann, der die Initialzündung gab. "Für uns Mitarbeiter war es eine erstaunliche Erfahrung zu sehen, wie die Jungen die Ohren spitzten und den schlichten Ausführungen dieser einfachen, aber großartigen Frau lauschten", erinnert sich Alfred Müller.

Zeltlager 2006 am 'Haus auf dem Zeilberg' mit dem inzwischen verstorbenen Heinrich Trapper als Zeitzeuge.
Foto: Armin Bogendörfer (Archivfoto) | Zeltlager 2006 am "Haus auf dem Zeilberg" mit dem inzwischen verstorbenen Heinrich Trapper als Zeitzeuge.

Über die vielen Jahre hinweg umspannen die Reihen der Teilnehmer und Mitarbeiter bereits mehrere Generationen. 2009 an der Laimbachsmühle bei Gerach zum Beispiel waren sechs Jungs mit dabei, deren Väter auch schon teilgenommen hatten. "Da bin ich gespannt, wann die ersten Enkel kommen", meinte damals Müllers Freund Wilhelm Deininger. Die Teilnehmerzahl insgesamt – jeweils über 50 Jungen waren es in den 70er und 80er Jahren – ist zurückgegangen. Aber die Motivation, die Botschaft von Jesus Christus weiterzugeben, gilt nach wie vor. Und so lange eine gewisse Zahl an Interessenten da ist, wird das Zeltlager weiterhin angeboten, betont Alfred Müller.

Anmeldung für das Zeltlager vom 27. Juli bis 3. August in Bischwind am Raueneck unter www.cvjm-altenstein.de oder www.cvjm-ebern.de

 
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