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HASSFURT
Millionenschaden bei Feuer in der alten Tennishalle
Szenarium wie aus einem Katastrophenfilm: Die alte Tennishalle am Mooswäldchensee steht lichterloh in Flammen.
Foto: Manuel Wolf | Szenarium wie aus einem Katastrophenfilm: Die alte Tennishalle am Mooswäldchensee steht lichterloh in Flammen.
Von unserem Redaktionsmitglied Martin Sage
 |  aktualisiert: 15.12.2020 15:27 Uhr

Ein Großfeuer hat am frühen Mittwochmorgen die einstige Tennishalle an der Augsfelder Straße in Haßfurt völlig zerstört. Das Nebengebäude, in dem ein Fahrradladen und ein Sportgeschäft untergebracht sind, wurde so stark in Mitleidenschaft gezogen, dass auch dieser Bau nicht mehr zu retten sein dürfte. Das Polizeipräsidium Unterfranken korrigierte die Schadenssumme im Verlaufe des Mittwochs von mehreren 100 000 Euro auf „weit über eine Million“.

Zur Brandursache konnte das Präsidium am Unglückstag keine Angaben machen. Pressesprecher Karl-Heinz Schmitt teilte den Medien allerdings mit, dass die Kriminalpolizei Schweinfurt am Donnerstag Unterstützung von einem Brandsachverständigen des Landeskriminalamtes bekommt.

Drucker der Nachtschicht der Firma Haßfurter Medienpartner hatten das Feuer auf dem benachbarten Gelände entdeckt und um kurz vor 3.00 Uhr die Feuerwehr alarmiert. Zehn Minuten später seien schon die ersten Einsatzkräfte vor Ort gewesen, sagte Haßfurts Feuerwehrkommandant Martin Volpert am Mittwoch zu unserer Zeitung, „aber da stand die Halle schon in Vollbrand.“ Das imposante Bauwerk ist vielen Haßberglern bestens als Bowlingcenter bekannt, einen weiteren Teil haben verschiedenen Firmen in den letzten Jahren als Mietlager („Selfstorage“) genutzt. Alle Einrichtungen und sämtliches Lagergut, darunter drei Kraftfahrzeuge, wurden ein Raub der Flammen.

Die gut 100 Feuerwehrleute aus Haßfurt, Zeil, Obertheres, Prappach und Wonfurt hatten nicht nur mit der gewaltigen Feuersbrunst zu kämpfen, sie standen vor zwei weiteren großen Herausforderungen. Erstens stand zu Beginn des Einsatzes zu befürchten, dass sich ein oder zwei Personen in den brennenden Gebäuden aufhalten, die hier gelegentlich übernachten. Im Bereich der Halle sei da nichts mehr zu machen gewesen, blickte der Kommandant zurück, aber im Sportgeschäft hätten Atemschutzträger einen Innenangriff unternommen. Zum Glück habe sich herausgestellt, dass die Räume leer waren. Zweitens mussten die Floriansjünger verhindern, dass bei der gewaltigen Hitzeentwicklung und einem offensichtlich extremen Funkenflug weitere Brände in der Umgebung entstehen. Direkt neben der Halle befindet sich das Heim der Kleintierzüchter, hier barsten durch die Hitze nicht nur Fensterscheiben, es entzündete sich auch ein Teil der Dachverkleidung. Ständiger Überwachung bedurften auch Ställe und Reithalle des auf der anderen Seite der Augsfelder Straße gelegenen Reit- und Fahrvereins. Nach zwei Stunden hatten die Feuerwehren, die vom Roten Kreuz, vom THW und der Polizei unterstützt wurden, den Brand gelöscht und alle Gefahren gebannt.

Von der alten Tennishalle steht als verkohltes Gerippe nur noch die hölzerne Grundkonstruktion. Sie allerdings ist stark einsturzgefährdet, was den Ermittlern die Arbeit erschwert. Mit einem Bauzaun sicherte der städtische Bauhof am Mittwochnachmittag die Unglücksstelle ab, die im Verlaufe des Tages zu einer Art Pilgerstätte für Schaulustige geworden war. Viele Menschen aus Haßfurt und Umgebung, insbesondere Kinder, die gerade Osterferien genießen, waren neugierig geworden und machten sich selbst ein Bild vom Brandort. Hier wurde auch kräftig über das spekuliert, was die Polizei jetzt herausfinden muss: Ob wieder – wie schon am 6. April in der Haßfurter Innenstadt – ein Feuerteufel am Werk war.

Gelöscht: Von der Halle bleiben nur ein schwarzes Gerippe und Schrott übrig.
Foto: HT-Sage | Gelöscht: Von der Halle bleiben nur ein schwarzes Gerippe und Schrott übrig.
Das Feuer hat alles vernichtet, was sich in der Halle befand.
Foto: HT-Sage | Das Feuer hat alles vernichtet, was sich in der Halle befand.
Vollbrand: Die Halle ist nicht mehr zu retten.
Foto: HT-Gerhart | Vollbrand: Die Halle ist nicht mehr zu retten.
Einsturzgefahr: Der Bauhof riegelt den Brandort ab.
Foto: HT-Erhard | Einsturzgefahr: Der Bauhof riegelt den Brandort ab.
 
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