Die Bürger der Gemeinde Gädheim haben bei der Kommunalwahl am 16. März, bei der auch ein neuer Bürgermeister gewählt wird, eine echte Wahl. So hat die Freie Wählergemeinschaft Gädheim (FWG) nicht nur eine Liste mit zwölf Gemeinderatskandidaten aufgestellt, sondern auch mit Horst Popp aus Ottendorf einen Bürgermeisterkandidaten nominiert. Der 47-jährige Versicherungsmakler tritt gegen den Kandidaten der CSU-Ortsverbände Gädheim, Ottendorf und Greßhausen, Peter Kraus, an.
62 wahlberechtigte Bürger sowie zwölf Gäste, die sich nicht an der Abstimmung beteiligten, hatten die Nominierungsversammlung der FWG im Sportheim des SSV Gädheim besucht. Der Versammlungsleiter und Beauftragte für den Wahlvorschlag, Gemeinderat Udo Knauer, freute sich über den zahlreichen Besuch. „Das Interesse der Bevölkerung an der Wahl ist offensichtlich sehr groß“, betonte er. Anschließend wurde Horst Popp zum Bürgermeisterkandidaten vorgeschlagen und mit 51 von 62 Stimmen mit überwältigender Mehrheit nominiert.
„Nachdem ich von vielen überwiegend älteren Bürgern aus Gädheim gefragt wurde, ob ich nicht als Bürgermeister kandidieren möchte, habe ich eine emotionale und gesellschaftliche Verpflichtung zur Kandidatur verspürt“, sagte Horst Popp bei seiner Vorstellung. „Sollte ich zum Bürgermeister gewählt werden, würde ich in erster Linie in einem harmonischen Miteinander mit dem Gemeinderat und den Bürgern reale Ziele verfolgen und in die Realität umsetzen wollen“, erklärte er. „Denn ohne Harmonie entsteht Chaos, das jegliche Politik zum Scheitern verdammt.“ Unter Realität verstehe er das Maß an Übereinstimmung. „Nur wenn alle Gemeinderäte ein Projekt mittragen und gefällte Entscheidungen der Bevölkerung positiv vermitteln, kann die Arbeit gelingen.“ Dafür wolle er die Gemeinderäte und die Bürger sensibilisieren. Zu seinen Zielen zählt Horst Popp den aktiven Umweltschutz, die Schonung der Ressourcen, eine transparente Politik, die den Bürgern besser als bisher vermittelt werden soll, den Erhalt von Schule und Kindergarten und die Unterstützung der Gewerbetreibenden. „Ich könnte mir eine Art Gewerbemeile auf dem Gädheimer Bauernmarkt vorstellen, bei dem sich alle Unternehmer der Gemeinde präsentieren können“, teilte er mit. Die Ausweisung eines neuen Baugebiets in Gädheim ist seiner Meinung nach sicherlich ins Auge zu fassen, müsse aber auch aus finanzieller Hinsicht geprüft werden. Besonders will er die Bürger überzeugen, ihre Talente einzubringen und die verborgenen Kapazitäten der Gemeinde nutzen. „Ich möchte die Bevölkerung überzeugen, sich ehrenamtlich zu engagieren. Das dient zum einen dem Erhalt der Vereine, in denen sich auch viele Kinder und Jugendliche zu Hause fühlen, aber auch dazu, etwas gemeinsam auf die Beine zu stellen und die Gesellschaft zu stärken“, sagte er. Er sei schließlich selbst seit langem ehrenamtlich tätig. „Alle drei Dörfer sollen attraktiv gestaltet werden und nicht nur als Schlafstätte dienen“ erklärte er weiter. So solle Greßhausen, das über eine prächtige Wallfahrtskirche und nette Menschen verfüge, nicht als Anhängsel der Gemeinde betrachtet werden. „Wir könnten Greßhausen vielmehr zu einem Aushängeschild machen“, ist er sich sicher. Insgesamt möchte er die bayerische „Mia san mia-Mentalität vorleben, auf die Bevölkerung übertragen und wirken lassen. „So viel Bayern muss auch in Franken erlaubt sein“, fügte er an.
Zur Person: Horst Popp
Horst Popp ist in Ottendorf aufgewachsen und dort wohnhaft. Er ist seit 29 Jahren verheiratet und hat zwei erwachsene Töchter. Nach einer Ausbildung zum Universalfräser, war er bei FAG Kugelfischer tätig und erwarb sich Kenntnisse in der CNC – Maschinenprogrammierung. Ab 1989 war er als Programmierer und Einsteller für CNC – gesteuerte Bearbeitungszentren in drei Firmen der mittelständigen Wirtschaft überwiegend als Gruppenführer und Teamleiter beschäftigt. Berufsbegleitend konnte er drei Jahre bei einem Versicherungskonzern Kenntnisse erwerben, die ihn schließlich zum Vertrieb berechtigten.
Bis 2002 arbeitete er in einem freien Vertriebsbüro in Schweinfurt. Während dieser Zeit belegte er an einer privaten Akademie für Management und Kommunikation in Neckarsulm mehrere Studiengänge. Im Oktober 2002 eröffnete er in Gädheim sein eigenes Versicherungsbüro, schloss sich 2003 der VFAG (Vereinigte Finanzkaufleute in Deutschland AG) an und führt seitdem das Versicherungsgeschäft im Status des Versicherungsmaklers. Dies kann im Internet unter www.vv-register.de nachvollzogen werden. 2008 erwarb Horst Popp weitere Kenntnisse zur Baufinanzierung sowie zu Darlehensverträgen und durch das Landratsamt Haßberge eine Erlaubnis, Darlehensverträge abschließen zu dürfen. Er ist bei der IHK für München und Oberbayern registriert.
Horst Popp ist seit 31 Jahren beim MSV Ottendorf in verschiedenen Ämtern tätig, spielt seit 40 Jahren bei den Original Gädheimer Musikanten, ist Präsident des FC-Bayern-Fanclubs Ottendorf und hat 26 Jahre lang Fußball beim MSV Ottendorf und beim SSV Gädheim gespielt.
FWG-Liste
1. Udo Knauer
2. Klaus Sterlings
3. Jan Eußner
4. Gerald Diem
5. Franz Zoll
6. Otto Kern
7. Jürgen Gräf
8. Stefan Schuler
9. Julia Gräf
10. Norbert Zangl
11. Tobias Engel
12. Alfons Amrehn
Alle Kandidaten werden auf der Liste doppelt aufgeführt.