Im April und im Juni 2019 hatten Unbekannte von einer Haßfurter Firma mehrere Tonnen Metall entwendet. Im Zuge umfangreicher Ermittlungen kristallisierte sich eine mutmaßliche Diebesbande aus Sachsen-Anhalt als tatverdächtig heraus, wie das Polizeipräsidium Unterfranken und die Staatsanwaltschaft Bamberg in einer gemeinsamen Pressemitteilung berichten. Am Mittwoch kam es daraufhin zu einer groß angelegten Durchsuchungsaktion im Bereich Halle. Es gab mehrere vorläufige Festnahmen.
Die Diebstähle in Haßfurt hatten sich am 21. April und am 10. Juni 2019 ereignet. Bei einem weiteren Diebstahlsversuch am 20. Juli 2019 blieben die Täter erfolglos. Betroffen war immer dieselbe Firma in der Carl-Zeiß-Straße, von deren Gelände tonnenweise Metall im Gesamtwert von über 50 000 Euro entwendet wurde. Die Täter verluden ihre Beute auf Fahrzeuge. Ihnen gelang es zunächst, unerkannt zu entkommen.
Mehrere Hausdurchsuchungen
Die Kriminalpolizei Schweinfurt übernahm in der Folge die weiteren Ermittlungen, die stets in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Bamberg geführt worden seien, wie beide Behörden in ihrer gemeinsamen Pressemitteilung schreiben. Hierbei ergaben sich Erkenntnisse zu weiteren Taten der gesuchten Gruppierung, die unter anderem in Thüringen begangen wurden. Die Spur führte schließlich in den Raum Halle und zu einer dort ansässigen mutmaßlichen Diebesbande.
Die Staatsanwaltschaft Bamberg erwirkte insgesamt acht Durchsuchungsbeschlüsse für Wohnungen und Gewerbeobjekte im Stadtgebiet Halle und dem Saalekreis, die am Mittwoch im Rahmen einer groß angelegten Aktion vollzogen wurden. Im Einsatz befanden sich zahlreiche Polizeikräfte aus Sachsen-Anhalt, aber auch mehrere Beamte der Kriminalpolizei aus Schweinfurt und Suhl.
Drei Verdächtige vorläufig festgenommen
Bei den Durchsuchungen stellte die Polizei umfangreiches Beweismaterial sicher. Auch Diebesgut, das wohl aus einem anderen Diebstahl stammt, fiel in die Hände der Einsatzkräfte. Drei Tatverdächtige im Alter von 28, 30 und 42 Jahren wurden vorläufig festgenommen. Gegen fünf weitere mutmaßliche Bandenmitglieder im Alter zwischen 21 und 44 Jahren wird ermittelt. Bei allen Beschuldigten handelt es sich um rumänische Staatsangehörige.
Gegen den 28-jährigen Festgenommenen hat die Staatsanwaltschaft Bamberg inzwischen einen Haftbefehl wegen des Verdachts des schweren Bandendiebstahls erwirkt. Die übrigen vorläufig festgenommenen Tatverdächtigen wurden nach Abschluss der kriminalpolizeilichen Maßnahmen auf freien Fuß gesetzt, da der zuständige Ermittlungsrichter den Erlass eines Haftbefehls mangels dringenden Tatverdachts ablehnte.
Die Kriminalpolizei Schweinfurt prüft nun außerdem gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Bamberg sowie den Behörden in Sachsen-Anhalt und Thüringen, ob den Tatverdächtigen weitere ähnlich gelagerte Diebstähle im Bundesgebiet nachgewiesen werden können.