„Mit der Übernahme der Patenschaft für Masoumeh Dehghan, die Ehefrau des im Iran für 13 Jahre inhaftierten prominenten Menschenrechtsanwalts Abdolfattah Soltani, setzt die Bundestagsabgeordnete Dorothee Bär (CSU) ein starkes Zeichen für Menschenrechte“, teilt die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) der Heimatzeitung mit.
„Wir tragen als Abgeordnete Verantwortung für die Bürgerinnen und Bürger unseres Landes, aber auch für das Recht und die Freiheit von Menschen in anderen Teilen der Welt“, so Staatssekretärin Bär. Masoumeh Dehghan wurde am 17. November 2012 zu einem Jahr Haft sowie zu fünf Jahren Ausreiseverbot verurteilt, da sie zweimal in Verbindung mit dem Menschenrechtspreis der Stadt Nürnberg nach Deutschland reiste; bisher musste sie ihre Haftstrafe jedoch noch nicht antreten. Laut der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte sind Regimekritiker im Iran täglich Diskriminierungen, Misshandlungen ausgesetzt, werden gefangengenommen und viele zum Tode verurteilt.
Masoumeh Dehghan, geboren am 17. Juni1958, ist pensionierte Lehrerin und Ehefrau des renommierten Menschenrechtsanwalts Abdolfattah Soltani. Sie wird immer wieder von iranischen Behörden verfolgt und drangsaliert. Am 17. November 2012 wurde sie zu einem Jahr Haft sowie einer fünfjährigen Ausreisesperre verurteilt, ohne bei der Urteilssprechung anwesend zu sein. Hintergrund dieses Urteils ist die Tatsache, dass sie 2009 und 2010 nach Nürnberg reiste, um im Namen ihres Mannes, welchem eine Ausreisesperre auferlegt wurde, den Nürnberger Menschenrechtspreis entgegenzunehmen. Schon im Juli 2011 wurde sie ohne Begründung gerichtlich vorgeladen. Man hielt sie für sechs Tage im Evin-Gefängnis in Teheran fest. Sie wurde fast täglich verhört und physisch unter Druck gesetzt. Sie und ihre Familie werden von iranischen Behörden massiv unter Druck gesetzt und überwacht. Masoumeh Dehghan war nie selbst politisch aktiv, sondern setzte sich für zivilgesellschaftliche und humanitäre Ziele ein, so die IGFM.
Abdolfattah Soltani ist ein Weggefährte der iranischen Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi und Mitbegründer des inzwischen verbotenen iranischen Zentrums für Menschenrechtsverteidiger. Aufgrund seiner Arbeit geriet Soltani immer wieder ins Visier der iranischen Justiz, bereits 2005 und 2007 befand er sich in Haft. Am 4. März 2012 wurde er zunächst zu 18 Jahren Haft verurteilt, diese Strafe wurde im Juni 2012 auf 13 Jahre verkürzt.
„Die Bestrafung von Auslandsreisen und die Entgegennahme eines Menschenrechtspreises zeigt den Kampf des iranischen Regimes gegen das Freiheitsstreben der eigenen Bevölkerung“, so Bär. „In der heutigen Zeit bahnt sich der Wunsch nach Freiheit immer wieder neue Wege.“ Bär weiter: „Da hilft auch die Netzzensur wie nach der Twitter-Revolution vor vier Jahren nicht.“
Im Rahmen des IGFM-Patenschaftsprogramms engagieren sich prominente Politiker für politische Gefangene im Iran. IGFM-Vorstandssprecher Martin Lessenthin hebt gegenüber der Heimatzeitung hervor: „Das Schicksal von Masoumeh Dehghan ist ein Beispiel für das Vorgehen der iranischen Behörden gegen Regimekritiker und deren Familien – es gibt Hunderte wenn nicht gar Tausende von politischen Gefangenen in der Islamischen Republik Iran. Viele von ihnen werden unter unmenschlichen Bedingungen festgehalten – nicht selten schlimmer als Tiere. Massive physische und psychische Gewalt ist in iranischen Gefängnissen an der Tagesordnung.“
Eine politische Patenschaft, wie sie von Dorothee Bär übernommen wurde, gibt den vom Regime politisch Verfolgten internationale Aufmerksamkeit und damit Schutz. Bisher unterstützen über 80 europäische Politikerinnen und Politiker das Patenschaftsprogramm der IGFM.