
Mit einer kleinen Überraschung eröffnete Bürgermeister Michael Ziegler die Stadtratssitzung am Mittwoch, denn er konnte die Dankurkunde des Freistaates Bayern an drei langjährige Stadtratsmitglieder überreichen. Seit mittlerweile über 19 Jahren gehören Manfred Engel, Jürgen Malinowski und Uli Pfuhlmann dem Gremium an.
Damit sind alle drei Wegbegleiter von Bürgermeister Michael Ziegler, der ebenso lang im Amt ist. Er dankte allen dreien, die als Mitglieder von drei verschiedenen Fraktionen quasi für die sachorientierte und fraktionsübergreifende Zusammenarbeit im Eltmanner Stadtrat stünden. "Bei uns steht immer das Thema im Vordergrund", betonte der Bürgermeister.

Das Hauptthema in der Oktober-Sitzung war einmal mehr der Verkehr, diesmal die Wallburgstraße mit ihrem Umgriff. Schon seit längerem klagen dort die Anwohner über die steigende Verkehrsbelastung, zumal jetzt das Baugebiet "Am Hahn" erneut erweitert wurde. Die ersten Häuser wachsen dort bereits in die Höhe. Zwischen November 2019 und Februar 2020 fanden Verkehrsmessungen statt, die allerdings mit Durchschnittsgeschwindigkeiten von 44 bis 50 km/h keine wesentlichen Überschreitungen zeigten. Bei einer zweiten Messung wurde vorher eine Geschwindigkeitsbeschränkung von 30 Stundenkilometern bergabwärts ausgewiesen und die Messungen ergaben 36 bis 44 Stundenkilometer.
Tempo 30 bedeutet auch Rechts-vor-Links
Im September fand dann ein Ortstermin zu der Problematik statt, bei der verschiedene Maßnahmen besprochen wurden. Die erste auf dieser Liste: Für den gesamten Bereich, ab der Gaststätte "Zur Wallburg" bis hinauf ins Wohngebiet "Am Hahn", eine Tempo-30-Zone einrichten. Damit gilt gleichzeitig automatisch die Vorfahrtsregelung Rechts-vor-Links. Wegen der starken Steigungen soll es jedoch entlang der Wallburgstraße an den Einmündungen in die "Tauberleite", "Obere Tauberleite" und "Am Hahn" Vorfahrtsschilder geben. Über diese Anordnung entschied der Stadtrat am Mittwoch einstimmig.
Weitere Maßnahmen sollen noch überprüft werden, etwa Veränderungen im Straßenraum durch Pflanzkübel oder Parkplätze. Öffentliche Appelle im Mitteilungsblatt und ein Hinweis an die Liefer-Fahrer zum Hackschnitzelheizwerk seien bereits erfolgt, so Bürgermeister Michael Ziegler.
Weil es die Problematik in vielen Bereichen in Eltmann und den Stadtteilen gibt, wird die Verwaltung im Auftrag des Stadtrates alle Siedlungsgebiete im Stadtgebiet daraufhin prüfen, ob eine Ausweisung als Tempo-30-Zone sinnvoll und machbar ist. Auch die Möglichkeit einer Entlastungsstraße wurde schon mehrfach diskutiert, sie ist jedoch bisher immer an der Topographie gescheitert.
Neue Benutzungsgebühren auf dem Wohnmobilstellplatz
Großer Beliebtheit, wegen seiner schönen Lage am Mainufer, erfreut sich der Wohnmobilstellplatz in Eltmann. Die Satzung über die Benutzungsgebühren wurde nun neu gefasst, künftig soll auch hier, wie schon in der Tiefgarage, per App bezahlt werden können. Der Stellplatz kostet für einen Tag zehn Euro, für sieben Tage 50 Euro. Strom- und Wasserbezug werden gesondert über die Versorgungsäulen abgerechnet.
Zur Bauvoranfrage bezüglich eines Pferdeoffenstalles im Außenbereich am Feilsberg hätte sich das Gremium gewünscht, zunächst zu wissen, ob das Vorhaben am Landratsamt überhaupt genehmigungsfähig ist (weil beispielsweise eine landwirtschaftliche Privilegierung vorliegt). Bürgermeister Ziegler informierte dazu allerdings, dass das Landratsamt nur noch Anfragen behandle, zu denen vorher ein kommunales Gremium Stellung genommen hat.
Städtische Belange sah die Verwaltung nicht berührt, allerdings sei auf eine ordnungsgemäße Dachflächenentwässerung und eine an die Landschaft angepasste Gebäudeverkleidung beziehungsweise Eingrünung zu achten. Unter diesen Auflagen befürwortete der Stadtrat die Bauvoranfrage bei einer Gegenstimme.