
Es ist die im Herbst 2016 in Betrieb gegangene Power-to-Gas-Anlage, die der Kreisstadt jetzt im Februar den Ehrentitel „Energie-Kommune des Monats“ eingebracht hat – verliehen von der in Berlin ansässigen Agentur für Erneuerbare Energien (AEE). Die offizielle Auszeichnung erfolgte am Freitag.
Wie berichtet, versteht sich die AEE als Redaktionsbüro und Informationsdienst für die Aufklärungsarbeit in Sachen erneuerbare Energien. Dass in Haßfurt Strom aus der Wind- und Sonnenkraft durch eine Power-to-Gas-Anlage in Wasserstoff umgewandelt und ins Gasnetz eingespeist werde, „ist ein wichtiger Baustein für eine Energieversorgung auf Basis von Erneuerbaren Energien“, heißt es in der Pressemitteilung der AEE vom Freitag. „Haßfurt ist ein gutes Beispiel dafür, dass viele Innovationen von Kommunen und Stadtwerken in der Praxis angewendet und erprobt werden“, zitiert das Papier Nils Boenigk, den stellvertretenden AEE-Geschäftsführer anlässlich der Auszeichnung.
Die containergroße Power-to-Gas-Anlage, die seit Oktober 2016 auf dem Gelände des Haßfurter Mainhafens steht, wird von den Städtischen Betrieben und dem Hamburger Ökoenergieanbieter Greenpeace Energy betrieben. Das Verfahren der Anlage beschreibt die AAE wie folgt: „In Zeiten großen Stromangebots aus Erneuerbaren Energien wird mittels Elektrolyse in der Anlage Wasserstoff erzeugt. Mit dem erzeugten Wasserstoff können somit Wind- und Sonnenstrom gespeichert werden. Der hierfür benötigte Strom stammt aus dem nahegelegenen Bürgerwindpark Sailershäuser Wald und Photovoltaikanlagen.“
Seit Oktober 2016 konnten laut AEE eine Million Kilowattstunden Wasserstoff erzeugt werden. Die Abnehmer sind Haushalte und Firmen aus der gesamten Bundesrepublik, die beispielsweise mit dem proWindgas-Produkt in Blockheizkraftwerken Strom und Wärme erzeugen.
Intelligente Stromzähler
Aus Sicht der Agentur für Erneuerbare Energien zeichnet es die Stadt Haßfurt ferner aus, dass die Kunden der Stadtwerk Haßfurt GmbH, die über einen kostenlos installierten intelligenten Stromzähler – so genannte Smart Meter – verfügen, mit Hilfe einer App ihren Strom-, Gas- und Wasserverbrauch kontrollieren können. „Dies macht eine effektive Nutzung in kostengünstigen Tarifzeiten möglich“, erklärt Norbert Zösch, Geschäftsführer der Stadtwerk Haßfurt GmbH, in der Pressemitteilung. Die hierfür benötigte App sei von Schülern des Haßfurter Gymnasiums entwickelt worden. Bürgermeister Günther Werner stellte heraus, dass „wir beweisen wollen, dass die Ziele der Energiewende zu erreichen sind.“
13 Windräder, fünf Ladesäulen
In das Haßfurter Stromnetz speisen 13 Windkraftanlagen ein. Im vergangenen Jahr betrug deren Produktion 61 Millionen Kilowattstunden. Photovoltaikanlagen befinden sich unter anderem auf dem Bauhof, dem Stadtwerk sowie dem städtischen Freizeitzentrum. Gut aufgestellt ist Haßfurt nach Erkenntnis der AEE auch im Bereich Elektromobilität, die Stadt verfügt über fünf E-Ladesäulen. Weitere seien geplant – und selbstverständlich würden diese mit Ökostrom versorgt.