Das Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF-8) der Freiwilligen Feuerwehr Mechenried ist für den Feuerwehrdienst nicht mehr einsetzbar, so die Mitteilung von Kommandant Markus Ankenbauer von der Feuerwehrführung an den Gemeinderat. Eine Instandsetzung des Löschfahrzeuges, damit es den TÜV-Segen erhalten würde, sei nur mit erheblichen Aufwand zu bewerkstelligen. Die anstehenden Reparaturkosten würden nicht im Verhältnis zum Zeitwert stehen und das sei von der Feuerwehrführung nicht mehr zu vertreten.
Nachfolger-Fahrzeug Thema im Gemeinderat
In der Sitzung des Gemeinderates stand deshalb die Beschaffung eines Nachfolgerfahrzeugs gleich an erster Stelle der Tagesordnung. Bürgermeister Bernd Fischer, als ehemaliger Feuerwehrkommandant (Wasmuthhausen, Humprechtshausen) mit der Materie vertraut, hatte als Übergangslösung für Mechenried ein gebrauchtes, gut erhaltenes Ersatzfahrzeug reservieren lassen. Das ins Auge gefasste Löschfahrzeug, ein Tragkraft-Spritzen-Fahrzeug VW-LT mit Baujahr 1992 soll ohne feuerwehrtechnische Beladung 6500 Euro kosten.
Zur Information der Mitglieder des Gemeinderates stellte dazu Kreisbrandrat Ralf Dressel (Königsberg) aus Sicht der Feuerwehrdienstaufsicht das mit den Riedbacher Wehren abgestimmte Fahrzeugkonzept für Neuanschaffungen vor. Langfristig seien als Ersatzbeschaffung für die Wehren Mechenried und Kleinsteinach zwei Fahrzeugvarianten, künftig jeweils nur mit Staffelbesatzung (sechs Personen) vorgesehen, so Dressel.
Zwei Varianten
Zur Auswahl stünde ein Mittleres-Lösch-Fahrzeug (MLF) mit feuerwehrtechnischer Ausstattung, vergleichbar mit dem bisherigen Löschfahrzeug (LF-8) und eines 1000 Liter fassenden Löschwassertanks mit fest eingebauter Pumpe und einem Gesamtgewicht von 7,49 Tonnen mit möglicher Dachbeladung zum Listenpreis von 180 000 Euro.
Das zweite Löschfahrzeugmodell wäre ein Tragkraft-Spritzen-Fahrzeug-Wasser (TSF-W) mit gleicher feuerwehrtechnischer Ausstattung (keine Dachbeladung möglich) und je nach Ausführung mit 500 oder 750 Liter fassenden Löschwassertank. Mit einer herausnehmbaren Tragkraftspritze als Heckbeladung und einem Gesamtgewicht – je Ausstattung – von 4,5 Tonnen (ohne Atemschutz) bis zu 6,3 Tonnen.
Lichtmast mit Aufpreis
Die beiden vorgestellten Fahrzeugtypen könnten mit Aufpreis zusätzlich noch mit einem fest montierten ausfahrbaren Lichtmast zur Umfeldausleuchtung bei Nachteinsätzen aufgerüstet werden. Dies sei allgemeiner Standard bei Neuanschaffungen, da sowieso ein Notstromgenerator mitgeführt wird.
Da die feuerwehrtechnische Ausstattung (Tragkraftspritze, Schlauchmaterial, Verteiler, Strahl- und Standrohre, Schaumzumischer, kleiner technischer Hilfesatz, Stromgenerator, Verkehrsabsicherungsmaterial) schon vorhanden sei, könne dieser Kostenfaktor entfallen.
Nachdem die vorhandene Ausstattung weiter verwendet werde, fallen die Beschaffungskosten abzüglich der öffentlichen Zuschüsse geringer aus. Aufgrund der Anschaffungen in jüngster Zeit bei anderen Landkreiswehren mit vergleichbaren Fahrzeugtypen rechnet die Dienstaufsicht mit Erfahrungswerten mit durchschnittlichen Anschaffungskosten bei einem Mittleren-Lösch-Fahrzeug (MLF) statt 180 000 Euro mit rund 146 500 Euro Netto. Ein Tragkraft-Spritzen-Fahrzeug-Wasser (TSF-W) würde statt 150 000 Euro 136 400 Euro kosten.
Führerscheinproblematik
In der ausgiebig geführten Diskussion im Gemeinderat zur technischen Ausstattung und der Führerscheinproblematik (Feuerwehrführerschein) wurde trotz des Mehrpreises ein Mittleres-Lösch-Fahrzeug (MLF) favorisiert. Der größere Löschwassertank von 1000 Liter und die mögliche Dachbeladung war ein wichtiges Argument.
Der Atemschutz soll weiterhin in Kleinsteinach bleiben, hier sind die Tage des 45 Jahre alten LF-8, Typ Mercedes-Benz 911 (noch ohne Servolenkung) ebenfalls gezählt.
Da die Anschaffungskosten für ein MLF/TSF-W nur längerfristig im Haushalt der Gemeinde eingeplant werden könne, stehe die Anschaffung eines Neufahrzeuges in dieser Sitzung nicht zur Beschlussfassung an, so der Hinweis von Bürgermeister Fischer. Mit dem Einwurf: „Wir müssen jetzt doch mal einen Beschluss fassen“, kürzte Gert Bauer die ausufernde Diskussion ab.
Bürgermeister Bernd Fischer wurde einstimmig ermächtigt, die Kaufverhandlungen für das angebotene gebrauchte TSF Löschfahrzeug VW-LT als Übergangslösung für die Feuerwehr Mechenried abzuschließen.