
Staatspräsident Horst Seehofer beglückwünscht die bayerische Fußballnationalmannschaft in der Kabine zum Gewinn der Europameisterschaft. Die „Weiß-Blauen“, wie die Mannschaft genannt wird, haben sich eben im Finale gegen Deutschland mit 1:0 durchgesetzt. – So könnte es kommen, wenn der Vorstoß des unterfränkischen CSU-Landtagsabgeordneten Steffen Vogel Realität würde: Der 41-Jährige aus dem Stimmkreis Haßberge/Rhön-Grabfeld schlägt auf Facebook eine Abspaltung Bayerns von der Bundesrepublik vor.
„Ich bin nicht der Meinung, dass die CSU aus der Koalition aussteigen sollte! Ich bin der Meinung, dass Bayern darüber nachdenken sollte, sich selbständig zu machen!“, postet er. „Warum sollten wir nicht nach Unabhängigkeit streben, wie die Schotten?? Dann ginge es uns besser . . .“ Vogel schließt mit einem Zwinker-Smiley. Im Gespräch mit der Redaktion lässt er jedoch sehr wohl eine gewisse Ernsthaftigkeit hinter seinem Ansinnen durchblicken.
„Wir werden von anderen Bundesländern immer belächelt und leicht abfällig behandelt“, erklärt er. „Beim Länderfinanzausgleich wird aber gerne die Hand aufgehalten.“ Ihm sei klar, dass es in den nächsten Monaten im Landtag keine Initiative für ein unabhängiges Bayern geben werde, auch er plane das nicht. „Aber den Gedanken kann man einmal in den Raum stellen“, findet er.
Auch weil er das Gefühl hat, dass Bayern in der aktuellen Flüchtlingssituation „im Stich gelassen wird“. Bayern trage die „Hauptlast des Zustroms“. Insofern will er seinen Facebook-Post auch im zeitlichen Kontext zum jüngsten Flüchtlingsgipfel der Berliner Koalition verstanden wissen. Und als Föderalismuskritik. In Deutschland werde immer mehr angeglichen, glaubt Vogel und fürchtet dabei um die bayerischen Standards, etwa in der Bildungspolitik.
„Europa wird immer mächtiger und die Länderparlamente müssen immer mehr Kompetenzen abgeben“, kritisiert Vogel. Er fragt sich, ob es im Sinne des Subsidiaritätsprinzips, wonach etwa die EU nur regulierend eingreifen sollte, wenn die niedrigere Ebene – wie Länder oder Kommunen – nicht dazu in der Lage ist, überhaupt eine Bundesebene bräuchte. Auch wenn es sich bei dem Vorstoß nur um ein abstraktes Gedankenspiel handelt, hat Vogel doch eine sehr konkrete Vorstellung: Ein unabhängiges Bayern sollte EU-Mitglied sein. „Die Tschechoslowakei wurde auch geteilt in Tschechien und die Slowakei und beide sind Mitglied der EU und beide sind zufrieden“, argumentiert er.
Die Idee einer bayerischen Eigenständigkeit hatten schon andere: Die Bayernpartei hat sie als Ziel in ihr Programm geschrieben. In der CSU fordert der Bamberger Parteirebell Georg Pfister regelmäßig die Abspaltung. Und CSU-Urgestein Wilfried Scharnagl schrieb gar ein Buch dazu. Titel: „Bayern kann es auch allein“.
„Unsinn“, kommentiert dagegen Harald Leitherer Vogels Facebook-Beitrag. Er gehe davon aus, dass das „scherzhaft gemeint ist“, so der ehemalige Schweinfurter Landrat. CSU-Fraktionschef Thomas Kreuzer, erklärte auf Nachfrage: „An manchen Tagen gehen einem solche Gedanken durch den Kopf, deshalb verstehe ich den Kollegen Vogel. Wir brauchen aber eine gute Politik in Deutschland und in Europa. Wenn es dort schief läuft, hilft auch eine bayerische Insel nicht.“
Das ist das, was Guido Westerwelle hinterlassen hat, das Politik als eine rechte Gaudi daherkommt. Ich halte das für einen Eskapismus. Das machen Leute, denen es zu gut geht. Ich bin übrigens noch ein paar Jahre jünger als Sie, aber auf Gaudipolitik stehe ich überhaupt nicht. Meiner Meinung nach rückt das auch Ihr Treiben als Gegner eines Nationalparks im Steigerwald in ein ziemlich schiefes Licht. Na, wie dem auch sei, hoffen wir mal, dass auch mal was Kluges von Ihnen kommt. Aber vielleicht gelingt es unserer Gesellschaft ja auch, solch nicht mehr gut funktionierende Posten und Strukturen des politischen Systems zu verändern. Wir sollten besser umfassende gesellschaftliche Netzwerke bilden, als uns auf solche, herausgehobene Personen zu verlassen!
Tatsächlich ist die Anzahl dummer oder charakterloser oder dummer und charakterloser Menschen in Franken auch nicht größer als anderswo. Allerdings machen diese Leute wegen der sattsam bekannten unzweckmäßigen politischen Gegebenheiten hier bei uns Karriere.
Trotzdem haben sie mit ihrer friedlichen Revolution mehr erreicht als mit vielen blutigen Auseinandersetzungen vorher. Gewaltige Zugeständnisse haben sie im Vorfeld der Auseinandersetzung London abgerungen.
Wir Franken und Altbayern können daraus viel lernen.
So sollten wir Einwohner der Kulturregion Franken bei unserer traditionsgemäß von Altbayern dominierten „Maut-Elterngeld-Orban-Regierung unterhalb des Weißwurst-Äquators viel energischer eine gerechte Verteilung und Behandlung in allen Landesteilen und Lebensbereichen durchsetzen. Altbayerischer Separatismus, nämlich der Austritt Bayerns aus der Bundesrepublik – wie er von der nicht ernst zu nehmenden Bayernpartei, aber auch von Teilen der ernst zu nehmenden CSU (Scharnagl,Vogel,Pfister und Co.) an
Aber ein fränkischer Abgeordneter?
Hat der in der Schule den Geschichtsunterricht komplett verschlafen.
Franken war immer reichstreu.
Also wenn Abspaltung, dann Altbayern an Österreich und Franken zur Bundesrepublik und Schwaben nach Württemberg und damit auch zur Bundesrepublik.
Dann wäre die landsmannschaftliche Ordnung wieder hergestellt und den Altbayern wünsche ich viel Spaß mit ihren Sprachverwandten.
Die heutigen Nehmerländer geben mit vollen Händen aus was Bayern ihnen zahlen muss anstatt daran zu arbeiten auf eigenen Beinen stehen zu können. Aber auf eigenen Beinen stehen ist bekanntlich mühsam und mit Arbeit verbunden - da ist es viel viel einfacher zu kassieren und sich weiterhin auszuruhen.
Wie heisst heutzutage oftmals die Antwort auf die Frage was junge Leute werden wollen : "ich werd mal Hartz4"
Kann man länderbezogen 1:1 mit "ich nehm den Finanzausgleich" einsetzen....
Die "etwas" zu einfache Erklärung, Bayern habe etwas daraus gemacht, andere ruhen sich auf fremdem Geld aus, hinkt gewaltig und erinnert nur zu stark an gängige Vorurteile über vermeintlich faule Hartz 4ler. "Der soll was schaff" - nur, dass sämtliche Studien zeigem, dass max. 10% der Bezieher sich auf der Stütze ausruhen. Wie Sie sagen - das lässt sich auf auf BL beziehen.
Nochmal zur Erinnerung: Trotz gerne gehörter Propaganda ist Bayern nicht alleiniger Zahler, sondern zahlt gemeinsam mit Baden-Württemberg und Hessen (die einzigen kontanten Zahler, Klagen hört man kaum) sowie Hamburg (ebenfalls fast durchgehender Zahler). Nehmerländer haben fast überwiegend strukturelle Probleme aufgrund historischer und aktueller Entwicklungen. Allenfalls Berlin könnte man etwas vorwerfen.
Wenn das Geld gleichmäßiger in allen Landesteilen eingesetzt worden wäre, dann hätte der Strukturwandel in der Industrie in Schweinfurt und anderen Gegenden Frankens wesentlich sanfter verlaufen können und die fränkischen Städte müssten nicht die höchsten Quoten an Langzeitarbeitslosen ausweisen.
Oder wollen Sie behaupten die vielen Langzeitarbeitslosen in Franken beruhen auf der Faulheit und Dummheit der Bewohner Bayerns nördlich der Donau?