Die letzte Gemeindewerkstatt der Gemeinde-Allianz Hofheimer Land im Jahr 2024 fand jüngst in Wasmuthhausen statt. Bürgermeister Wolfram Thein begrüßte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer und animierte dazu, Ideen und Wünsche zu äußern: "Wir brauchen ihre Inspirationen und Vorschläge zum Wohle des Marktes Maroldsweisach und der Region." Es wurden vier Arbeitsgruppen gebildet. Unter dem Positivfeld, was gut im Markt Maroldsweisach läuft, gab es viel zu berichten. Das kommunale Brauwesen und die Brauhäuser können auf eine lange Geschichte zurückblicken und wurden in Hafenpreppach und Eckartshausen wieder neu entdeckt, was viel Anklang fand.
Mit Wohlwollen und Stolz fand der Jugendstammtisch Erwähnung, der in der Marktgemeinde Maroldsweisach entstanden ist. Hier würden die Jugendlichen in die Gemeindearbeit und in das Gemeindeleben einbezogen werden. Überaus positiv wurde das Regionalbudget seitens des Amtes für Ländliche Entwicklung (ALE) erwähnt, bei dem die Gemeinde-Allianz Hofheimer Land die Anträge einreicht. So wurden schon viele Kleinprojekte beantragt und bewilligt, beispielsweise eine Theke im Gemeinschaftshaus Geroldswind oder Sitzgelegenheiten mit Überdachungen in Dürrenried am Zeltplatz.
Was gut läuft oder weiter entwickelt werden soll, ist das Feuerwehrkonzept der Marktgemeinde Maroldsweisach, das vorhanden ist und umgesetzt werden muss. Im Nähcafe ist es möglich, bei Kaffee und Kuchen seine Wartezeit angenehm zu verkürzen, solange der mitgebrachte "Textilienschatz" in Bearbeitung ist oder repariert wird. Durch das Nähcafe kommen Nachhaltigkeit und bürgerschaftliches Engagement zum Zuge. Erstmals war das Nähcafe in Voccawind, das zweite Mal in Geroldswind und zuletzt in Eckartshausen. Überlegungen stehen an, ob es sinnvoller wäre, dieses an einer Stelle zu belassen, damit sich die Bürger daran gewöhnen und eine gewisse Kontinuität vorhanden ist.
Entwicklungsbedarf in der Seniorenbedarf
Bezogen auf den Entwicklungsbedarf in der Seniorenarbeit, findet ein regelmäßiger Stammtisch, einberufen durch die Arbeiterwohlfahrt, in der Brauereigaststätte Hartleb statt. Hervorgehoben wurden die Spielplätze in allen Ortsteilen, die zum Spielen einladen würden, gut hergerichtet und mit Spielgeräten neu bestückt seien.
Der Tourismus ist die Wachstums- und Zukunftsbranche, so wurde ein Wohnmobilstellplatz für erforderlich gehalten. Das Freibad Altenstein ist schon durch seine herrliche Hanglage eine Attraktion, sodass die Zukunft gesichert sei und im kommenden Jahr mit dem Umbau begonnen werden dürfte. Ein Kneippbecken für Altenstein ist beantragt.
Entwicklungsbedarf und konkrete Projektideen blieben nicht aus. So wurde das Leerstandsmanagement für gut, aber auch verbesserungswürdig gehalten, da es viele Leerstände in Maroldsweisach und in Hafenpreppach gäbe. Dieses Thema verliere auch in Zukunft nicht an Brisanz, da viele ältere alleinstehende Personen in den Anwesen wohnen würden. "Im Leerstandsmanagement ist oft der Denkmalschutz das große Problem", so die Meinungen eines Anwesenden. "Der Einfluss des Denkmalschutzes in alte Liegenschaften ist oft fraglich."
Was die Gemeinschaft fördert
Für die Hofheimer-Land-Heimat-App sollte mehr geworben werden, damit die Bürgerinnen und Bürgern diesen Informationskanal für Neuigkeiten aus der Heimatgemeinde, der Verwaltung und der Gemeinde-Allianz Hofheimer Land annehmen und akzeptieren. Die Dorfgemeinschaftshäuser könnten mehr vernetzt werden. Zudem wurde vorgeschlagen, den Bürgern die Möglichkeit zu bieten, falls kein Gasthaus vorhanden ist, die Dorfgemeinschaftshäuser für Privatfeiern anzumieten.
Der Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehr hat Priorität. Um die Mobilität zu verbessern wurde angedacht, zu versuchen sich dem Projekt Rufbus "Callheinz" anzuschließen. "Alt werden auf dem Lande" wird in der Gemeinde Maroldsweisach als großes Projekt-Anliegen erkannt. Es betrifft vor allem diejenigen, die aus den unterschiedlichen Gründen nicht in ein Heim können. Sei es da kein Platz vorhanden ist, oder weil man sich dies nicht leisten könne. Freiwilliges ehrenamtliches Engagement und Freiwilligenarbeit fördert die Gemeinschaft und den Zusammenhalt. In diesem Zusammenhang wurde betont, dass dies nicht auf den Schultern einiger Weniger lasten kann und jeder seinen Beitrag leisten sollte.
Zukünftig sollte auch die Nahversorgung weiterentwickelt werden, vor allem am "Bleichäcker", auf dem der Nettomarkt und die Tankstelle liegen. Vorstellbar war, dass sich ein Drogeriemarkt ansiedeln könnte, der laut Auffassung, für junge Familien eine hohe Attraktivität darstellen könnte.
Eine Willkommenskultur für neue Mitbewohner würde für gutgeheißen werden, wobei die Gemeindebroschüre mit einem Willkommensgruß durch ein Gemeinderatsmitglied ausgehändigt werden kann und zugleich den neuen Bürgern die Örtlichkeiten, Vereine und Veranstaltungen vorgestellt werden könnten.
Die Dorferneuerungen und Verschönerungen sollen weiter vorangetrieben werden, wobei die baulichen, verkehrstechnischen und kulturellen Verhältnisse verbessert werden. Glasfaserhausanschluss wird im Moment vom Gemeinderat behandelt und ist in der Planung.
Großer Veranstaltungsraum wird vermisst
Vermisst wird in Maroldsweisach ein großer Veranstaltungsraum mit einem Fassungsvermögen von ungefähr 300 Leuten, da im örtlichen Gasthaus keine Großveranstaltungen mehr stattfänden und deshalb ein Neubau vorstellbar sei. Bedarf wurde gesehen, die Dachflächen öffentlicher Gebäude wie Schulen, Rathäuser und gemeindliche Liegenschaften für Photovoltaik-Anlagen zu nutzen, da sich diese eignen würden. Für PV-Anlagen im Außenbereich wurde Entwicklungsbedarf festgestellt. Sie sollten nur als Doppelnutzungsanlagen genehmigt werden. Dies würde bedeuten, dass unterhalb der Anlage eine landwirtschaftliche oder gärtnerische Nutzung möglich sein müsste, um zu verhindern, dass die Felder zugepflastert werden.
Auch kam der Wunsch, Baumbestattungen in den kommunalen Friedhöfen zu forcieren, um der Konkurrenz Friedwald entgegenzutreten und eine Verödung der Friedhöfe zu verhindern. Hochwasser und Überschwemmungen stellen eine Gefahr dar, die nicht zu unterschätzen ist . Als wichtig wurde diesbezüglich angesehen, Regenrückhaltebecken anzulegen oder Maßnahmen zu treffen, die effektiv gegen Starkregenereignisse helfen könnten.
Die Veranstalter und 1. Bürgermeister Wolfram Thein bedankten sich für die rege Mitarbeit und die Vorschläge, die dem Markt zu Gute kommen.