In der Gemeinde Maroldsweisach sind mehrere verwirklichte oder in Planung befindliche Freiflächenfotovoltaik-Projekte weitestgehend unumstritten. Doch an ihm scheiden sich die Geister: der geplante Solarpark bei Allertshausen. Für die einen stellt er eine Landschaftsverschandelung dar, gerade wenn es um den Blick vom Zeilberg in Richtung Thüringen und die Gleichberge geht. Für die anderen ist auch er ein unverzichtbarer Bestandteil der Energiewende in der Gemeinde und der Region.
Wahlbeteiligung lag bei 43,7 Prozent
An diesem Sonntag nun waren 2641 Männer und Frauen aus "Maro" aufgerufen, über den Solarpark Allertshausen abzustimmen, den die BayWa r.e. AG auf mehreren Teilarealen mit einer Gesamtfläche von 30,8 Hektar nördlich des markanten Zeilbergs errichten möchte. Es ging um zwei gegenläufige Entscheide: Auf der einen Seite das Ratsbegehren "Für die regionale Energieerzeugung", mithin für den Solarpark; auf der anderen Seite das Bürgerbegehren "Für den Erhalt der Kulturlandschaft um den Zeilberg", gleichbedeutend mit der Ablehnung des Solarparks.
Am Sonntagabend lag das vorläufige Ergebnis gegen 19.45 Uhr vor:
381 Stimmen für Ratsbegehren, 742 für das Bürgerbegehren
Demnach füllten 1154 Bürgerinnen und Bürger ihren Stimmzettel aus, was einer Wahlbeteiligung von 43,7 Prozent entspricht – das Thema hat offenbar weniger Menschen in Maroldsweisach bewegt als im Vorfeld erwartet wurde. Das Ergebnis: Auf das Ratsbegehren für den Solarpark entfielen 381 Stimmen, auf das Bürgerbegehren gegen die Freiflächenfotovoltaik bei Allertshausen hingegen fast doppelt so viele Stimmen, nämlich 742 Ja-Kreuzchen.
Angesichts der Deutlichkeit der Abstimmung war die Stichfrage "Für oder gegen den Solarpark" irrelevant. Es steht nun fest: Der Solarpark wird nicht kommen, die Planungen werden auf Eis gelegt. Ein Bürgerentscheid hat im Ergebnis die Wirkung eines Gemeinderatsbeschlusses mit einer Bindungsfrist von einem Jahr. Neue Tatsachen können in der Regel nur ein neuer Bürgerentscheid oder veränderte rechtliche Rahmenbedingungen schaffen.
Im Bericht steht aber auch dass in der Gemarkung Maroldsweisach viele Windprojekte unumstritten sind.
Es handelt sich bei den Bürgern von Maroldsweisach also nicht um generelle Ablehner von Windkraft.