Der neue Mannschaftswagen der Junkersdorfer Feuerwehr, ein VW T5, wurde am Sonntag mit dem kirchlichen Segen offiziell in den Dienst genommen. Pfarrer Stefan Köttig (Altenstein) sagte bei der Feierstunde am Feuerwehrhaus, nach evangelischer Bedeutung würde nicht das Fahrzeug gesegnet, sondern die Menschen, die damit arbeiten. So stellte er zum Schluss des Gottesdienstes die Junkersdorfer Feuerwehrleute, die künftig mit dem Auto zu Einsätzen unterwegs sind, unter den Segen Gottes.
Gebrauchtes Fahrzeug aus den Niederlanden
Zuvor forderte Köttig in der Predigt des Gottesdienstes anlässlich des Gemeindefeuerwehrtags der Gemeinde Pfarrweisach, die Menschen sollten Gott danken für den ehrenamtlichen Dienst der Feuerwehrleute. Es sei nicht selbstverständlich, dass Menschen für andere ihr Leben aufs Spiel setzen. Sie gehorchten damit aber dem Auftrag, die Schöpfung zu bewahren. Er wünschte den Feuerwehrleuten "viele Übungen mit dem Fahrzeug, aber wenig ernsthafte Einsätze".
Bürgermeister Markus Oppelt (CSU) ging nach dem Gottesdienst kurz auf den Mannschaftstransportwagen ein, in dem acht Feuerwehrleute Platz haben. Das gebrauchte Fahrzeug, das aus den Niederlanden kommt, sei nach der gründlichen Inspektion durch den Feuerwehrreferenten und Dritten Bürgermeister Sebastian Bock (FW) gut in Schuss. Oppelt dankte dem Zweiten Bürgermeister Christoph Göttel (FW), der die Kosten für die Beschriftung übernahm.
35 Aktive engagieren sich in der Junkersdorfer Wehr
35 Frauen und Männer seien in der Junkersdorfer Feuerwehr organisiert. Für den Nachwuchs werde in der Gemeinde mit der Jugendfeuerwehr gesorgt, bei deren Ausbildern sich Oppelt bedankte. Unter dem Applaus der Gäste überreichte er symbolisch den Schlüssel für das neue Fahrzeug an Kommandant Steffen März. Sebastian Vondran zeichnete Oppelt mit Ehrennadel und Urkunde des Freistaates Bayern für 25 Jahre Treue zur Feuerwehr aus. Vondran hatte am Gemeindefeuerwehrtag des vergangenen Jahres nicht teilnehmen können, weshalb die Ehrung nun nachgeholt wurde.
Kreisbrandmeister Ralph Morgenroth (Untermerzbach) lobte Pfarrer Köttig für seine einfühlsamen Worte über den Feuerwehrdienst. "Dem kann ich nichts hinzufügen, das war absolut passend. Super!" Umrahmt wurde der Gottesdienst vom Posaunenchor Altenstein, geleitet von Andreas Binger und am Keyboard unterstützt durch Erika Schmitt.
Bei Schauübung zwei "Verletzte" gerettet
Im Rahmen des Gemeindefeuerwehrtages zeigten die Wehren aus Pfarrweisach, Kraisdorf, Lichtenstein, Lohr und Rabelsdorf am Sonntagnachmittag eine Schauübung. Die gastgebende Wehr ist traditionell nicht dabei, weil sie als Veranstalter für das Fest verantwortlich ist.
Angenommenes Brandobjekt war eine Lagerhalle südlich von Junkersdorf, in der zwei Menschen vermutet wurden. Die Atemschutzgeräteträger der Stützpunktwehr Pfarrweisach machten die beiden "Opfer" bald ausfindig und brachten sie ins Freie. Die übrigen Wehren legten derweil zwei 300 Meter lange Schlauchleitungen vom Dorf zum Brandobjekt, eine von einem Unterflurhydranten aus, die andere von der Weisach aus. Bei hochsommerlichen Temperaturen waren die Frauen und Männer der Wehren in ihrer schweren Montur gefordert, so dass die "Löschmaß" des Bürgermeisters im Anschluss an die Übung sehr willkommen war. Sowohl Oppelt als auch Feuerwehrreferent Sebastian Bock zeigten sich bei der Abschlussbesprechung zufrieden mit dem Ablauf der Übung.
Gemeindefeuerwehrtag findet seit 41 Jahren statt
Der Gemeindefeuerwehrtag der Gemeinde Pfarrweisach findet bereits seit 41 Jahren statt. Im Jahr 1982 war in Kraisdorf die Premiere über die Bühne gegangen, als Karl Oppelt, der Vater des jetzigen Bürgermeisters Markus Oppelt, Ortsoberhaupt war. Ein Gemeindefeuerwehrtag war im nördlichen Haßbergkreis damals ein Novum.