Zahlreiche Bauanträge hat der Gemeinderat Rauhenebrach in jeder Sitzung zu behandeln. Bürgermeister Matthias Bäuerlein und die Gemeinderatsmitglieder freut das, jedoch kämen viele Anträge sehr kurzfristig vor der Sitzung, so Matthias Bäuerlein in der Mai-Sitzung des Gremiums. Er bat um Verständnis, dass für Anträge, die über die Festsetzungen des Bebauungsplanes hinausgehen, etwas mehr als ein Tag benötigt wird, um eine qualifizierte Stellungnahme abzugeben, die dann auch bei der Genehmigungsbehörde Landratsamt stand hält.
Bäuerlein betonte, dass gerade bei Umbau- oder Ersatzbau-Maßnahmen in älteren Baugebieten oder in Altorten zwar kein Genehmigungsfreistellungsverfahren möglich sei. Allerdings seien der Verwaltung und auch dem Gemeinderat klar, dass Bebauungspläne aus den 60er oder auch 80er Jahren nicht den Vorstellungen von modernem Bauen entsprechen. Man sei hier gerne bereit, im Rahmen der Möglichkeiten Ausnahmen zu befürworten, so lange sie nicht die Nachbarn beeinträchtigen.
Grundsätzlich alle älteren Bebauungspläne zu modernisieren, wäre allerdings auch wieder ein unverhältnismäßiger Aufwand – und zudem fänden sich nur schwer Ingenieurbüros, die solche kleinen Aufträge überhaupt annehmen, ergänzte Verwaltungsleiterin Heike Pfrang. Das erlebte sie bei der Suche nach einem Planer für die Änderung des Bebauungsplanes "Mühlleite II" in Prölsdorf. Dieser muss überarbeitet werden, da die Erschließung der dort östlich gelegenen Grundstücke geprüft wird. Um dort eine moderne, zweigeschossige Bauweise zu erlauben, braucht es einen geänderten Bebauungsplan.
Suche nach Planungsbüro
Bisher waren solche Änderungen in der Bebauung kein Problem. Seit etwa zwei Jahren genehmige das Bauamt landkreisweit aber nur noch dann zusätzliche Vollgeschosse, wenn es in der unmittelbaren Umgebung schon Bezugsfälle gibt. Erst nach einiger Suche habe man ein Planungsbüro finden können. Das Büro, das den ursprünglichen Bebauungsplan erstellte, habe Bebauungspläne ganz aus seinem Leistungsspektrum heraus genommen "da die gesetzlichen Vorgaben immer schwieriger werden", so Heike Pfrang.
Vorwiegend innen läuft der Umbau der Keramikwerkstatt in Fabrikschleichach ab. Seit einigen Jahren wird in der Keramikwerkstatt auch das "Café Ton" betrieben. Nun planen die Eigentümerinnen, den Produktionsbereich der Töpferei zu verkleinern, dafür Wohn- und Café-Bereich neu zu gestalten. Lediglich ein geplanter Balkon wäre von außen sichtbar. Mit der Denkmalschutzbehörde hätten sich die Bauwerberinnen bereits vorab abgestimmt, so Bürgermeister Matthias Bäuerlein. Der Gemeinderat begrüßt, dass sowohl Töpferei als auch Café weiterbetrieben werden sollen.
Das Gebäude der Keramikwerkstatt steht unter Denkmalschutz. Es ist die ehemalige Pottaschensiederei der Glashütte Balthasar Neumanns. Aus dieser Glashütte und den Häusern der dort Beschäftigten ist Fabrikschleichach – im Volksmund Glashütten – als Rodungsinsel mitten im Wald entstanden. Töpferin Susanne Lillich hat in der Töpferei auch immer wieder kulturelle Veranstaltungen organisiert und zuletzt das Café Ton eingerichtet. Dieses wird seit einigen Monaten von ihrer Tochter Isabel betrieben.
Umbau der Tankstelle
Ausdrücklich begrüßt wird vom Gemeinderat auch der Umbau der Tankstelle in Untersteinbach, auch wenn das Landratsamt noch ergänzende Unterlagen angefordert hat und sich das Gremium mit dem Vorhaben nochmals beschäftigen muss.
Zur Mobilfunkversorgung informierte Bürgermeister Matthias Bäuerlein, dass der neue Mast zwischen Fabrikschleichach und Karbach steht, die Antennen fehlen noch. Bezüglich anderer Funklöcher habe man nun "eine sehr komfortable Situation". Inzwischen habe die Gemeinde eine Förderzusage, wenn sie keinen Anbieter für einen privatwirtschaftlichen Ausbau findet – und prompt kamen genau solche Angebote gleich von zwei Anbietern. So zeichnet sich ab, dass auch der Handy-Empfang in Geusfeld, Wustviel und Falsbrunn demnächst deutlich besser wird.