Zur Veranstaltungsreihe Main-Flussfilmfest, die in 14 Orten entlang des Mains stattfindet, steuert die Gemeinde Knetzgau mit der Ausstellung "ma.mee.maa.main" einen künstlerischen Beitrag bei. Am Samstagabend fand im Beisein der an der Schau beteiligten Kunstschaffenden und zahlreicher Gäste im Spiegelsaal von Schloss Oberschwappach die Eröffnung statt.
Knetzgaus Bürgermeister Stefan Paulus freute sich, dass so kurzfristig eine Kunstausstellung aus dem Ärmel geschüttelt werden konnte. Er dankte dem Eschenauer Galeristen Egon Stumpf und dessen Frau Eleonore, die federführend am Zustandekommen der Schau beteiligt waren. Paulus dankte auch Horst Hofmann, dem ehemaligen Geschäftsführer am Landratsamt, der sich stets für die Kulturarbeit im Landkreis offen gezeigt habe, insbesondere in Schloss Oberschwappach. Erfreulich ist aus Sicht des Bürgermeisters, dass sich immer mehr Kunstschaffende mit dem Thema Natur, Wasser und Wachstum auseinandersetzen.
Anne Schmitt, Geschäftsführerin des Flussparadieses Franken, betrachtet es als große Herausforderung, sich dem Thema Main künstlerisch zu nähern. Der Verein ist Projektträger des Netzwerks Main, das auf Initiative des Knetzgauer Bürgermeisters initiiert wurde und seit 2021 durch das bayerische Heimatministerium gefördert wird. Zum Abschluss der Förderperiode gibt es das Main-Flussfilmfest, das den Main in den Vordergrund rückt, wie Schmitt im Gespräch erklärte.
Den Namen "ma.mee.maa.main" für die Kunstausstellung, deren Veranstalter neben der Gemeinde Knetzgau, der Kulturverein Museum Schloss Oberschwappach und die Galerie im Saal in Eschenau sind, bezeichnete Schmitt als äußerst interessant. Ob jetzt Ma, Mee oder Maa, die Bezeichnung für den 474 Meter langen Fluss Main sei schließlich nicht ganz eindeutig. Er könnte laut Schmitt theoretisch auch Regnitz heißen, ist der Nebenfluss mit seinen Zuflüssen doch länger und wasserreicher als die Oberläufe des Mains. Als einziger größerer Fluss in Deutschland verläuft der Main mit den charakteristischen Flussschleifen Maindreieck und Mainviereck als Bundeswasserstraße überwiegend von Ost nach West, bevor er gegenüber von Mainz in den Rhein mündet.
Mit den Werken der 15 Künstlerinnen und Künstler Herman de Vries, Helmut Droll, Kristin Finsterbusch, Gabriele Goerke, Karl Grunwald, Herbert Holzheimer, Gerd Kanz, Gerhard Nerowski, Angelika Summa, Werner Tögel, Sandro Vadim, Jochen Vollmond, Gabi Weinkauf, Wolf-Dietrich Weissbach und Lisa Wölfel sowie einer Gemeinschaftsarbeit umfasst die Kunstausstellung im Obergeschoss Schloss Oberschwappach eine Vielfalt kreativer Einfälle. Es sei für ihn daher eine undankbare Aufgabe, mit nur wenigen Worten die Werke der Künstlerinnen und Künstler zu beschreiben, erklärte Galerist Egon Stumpf den Gästen der Vernissage.
Unter den überwiegend heimischen Kunstschaffenden dürfte der in Eschenau lebende Herman de Vries einer der Bekanntesten sein. Er konnte krankheitsbedingt nicht an der Ausstellungseröffnung teilnehmen, ließ aber Grüße übermitteln. Die Kunstschaffenden haben laut Stumpf die unterschiedlichsten Blicke auf das Thema Wasser und Fluss geworfen. Aus Sicht des Galeristen sind in der Ausstellung mit Arbeiten von der Fotografie über Gemälde und Stahlarbeiten bis zur Videopräsentation, die die ständige Bewegung des Elementes Wasser aufgreift, alle Facetten von Nähe und Distanz zwischen freier Kunst und freier Natur zu finden.
Die Ausstellung "ma.mee.maa.main" im Schloss Oberschwappach ist bis zum 10. April geöffnet, immer sonn- und feiertags (außer am Karfreitag) von 14 bis 17 Uhr.