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Sand am Main
Märzenbrüder aus Sand feierten 50-jähriges Jubiläum
Die erfolgreiche Märzenbrüder Mannschaft nach den Gewinn der 1. Fußball-Dorfmeisterschaft 1976 (stehend von links) Heinz Ellmann, Erich Zösch, Richard Seufert, Bernhard Bader, Bernhard Ruß, Emil Moser, (vorne von links)  Reinhold Förtsch, Manfred Wittig, Günther Schneider, Arthur Pfaff und Siegfried Krines.
Foto: Günther Schneider | Die erfolgreiche Märzenbrüder Mannschaft nach den Gewinn der 1. Fußball-Dorfmeisterschaft 1976 (stehend von links) Heinz Ellmann, Erich Zösch, Richard Seufert, Bernhard Bader, Bernhard Ruß, Emil Moser, (vorne von ...
Bearbeitet von Lena Berger
 |  aktualisiert: 21.10.2021 03:11 Uhr

Mit einem festlichen Abend feierten die Märzenbrüder ihr 50. jähriges Vereinsjubiläum. Zuvor hatte man am Friedhof und im anschließenden Gottesdienst der bereits verstorbenen Mitglieder gedacht. Nach der Begrüßung in der Sportheimgaststätte begann Gründungs- und jetzige Vorsitzende Günther Schneider mit den Worten. "Wenn uns jemand 1971 vorausgesagt hätte, dass wir einmal auf 50 Jahre Märzenbrüder zurückblicken können, hätten wir das nicht für möglich gehalten." 18 junge Männer, gründeten laut einer Pressemitteilung des Vereins am 26. Oktober 1971, nachdem sie schon einige Jahre zusammen in der CAJ-Jugend tätig waren, den Stammtisch Märzenbrüder.

Gründungsmitglieder vor 50 Jahren Bernhard Ackermann, Bernhard Bader, Günter Eirich, Heinz Ellmann, Reinhold Förtsch, Anton Ganter, Ernst Heurung, Rainer Klauer, Hermann Kraus, Edgar Krines, Siegfried Krines, Artur Pfaff, Bernhard Ruß, Günther Schneider, Felix Schwab, Richard Seufert, Manfred Wittig Bernhard Zösch.
Foto: Günther Schneider | Gründungsmitglieder vor 50 Jahren Bernhard Ackermann, Bernhard Bader, Günter Eirich, Heinz Ellmann, Reinhold Förtsch, Anton Ganter, Ernst Heurung, Rainer Klauer, Hermann Kraus, Edgar Krines, Siegfried Krines, Artur ...

Weiter führte er aus: "Unser Stammtisch hat auf einzigartiger Weise unsere Gemeinde geprägt. Und ich bin davon überzeugt, dass ohne unserem Stammtisch die Gemeinde Sand nicht wieder zu einer der feierfreudigste Gemeinde Unterfrankens geworden wäre." Dann ging er auf interessante Auszüge aus der Vereinschronik ein. "Da wir alle sportlich veranlagt waren, trugen wir in den Anfangsjahren mehrere Fußballspiele aus, von denen 15 gewonnen wurden und nur zwei verloren gingen."

Märzenbrüder erweckten Faschingszug wieder zum Leben

So wurde zwangsläufig 1976 die Sander Fußballdorfmeisterschaft von den Märzenbrüdern ins Leben gerufen und natürlich auch gleich gewonnen. So war man der erste Fußballdorfmeister von Sand. "Wir organisierten 15 Jahre diese sportliche Veranstaltung." Erwähnenswert waren die Einlagespiele gegen die Meistermannschaft des FC Sand von 1969, das mit 1:0 gewonnen wurde, und die unglückliche 3:4 Niederlage gegen die Altliga des 1. FC Nürnberg. Unvergessen auch die 6:2 Niederlage beim Freundschaftsspiel in Zakrocym (Polen) gegen eine Jugendauswahl. "Das letzte Mal schnürten wir 2012 die Fußballschuhe für ein Benefizspiel. Gegen die  wesentlich jüngere Lehrerauswahl mussten wir uns mit 4:2 geschlagen geben", erinnern sich die Märzenbrüder.

Weiter führte Vorsitzender Schneider aus, dass die Märzenbrüder 1978 den in einem Dornröschenschlaf liegenden Faschingszug wieder zum Leben erweckten. Zusammen mit den „Lustigen 10“ und den Jung-Blasmusikern sei wieder ein erster Faschingsumzug organisiert worden. "In den darauffolgenden Jahren finanzierten wir die Faschingszüge und gründeten ein Faschingskomitee, das mittlerweile eines der schönsten Faschingsumzüge Frankens organisiert."

Das Sportliche und Gesellige wurde mit sozialen Zwecken verbunden

Als 1989 die Gemeinde Sand ihr 850-jähriges Gründungsjubiläum feierte, haben die Märzenbrüder durch den Betrieb der „Märzen-Bar“ ihren Beitrag zum Gelingen des Festes am Altmain beigetragen. "Auf unserer Initiative, zusammen mit Bürgermeister Franz Blasl wurden nach der 850 Jahr Feier die Vereine eingeladen und ein Weinfestkomitee gegründet", so Schneider. Um dem Sander Altmain-Weinfest auf die Beine zu helfen, haben die Märzenbrüder in den ersten Jahren durch die Bewirtschaftung der Bar ebenfalls ihren Einsatz in der Sander Dorfgemeinschaft bewiesen.

Übergabe der gespendeten Lebensmittel 2012 in Bamburi in Kenia (stehend von links) Renate Ruß, Doris Zellmann, Ulrike Hümmer, Sophia Isa Ouma, Günther Schneider, Bernhard Ruß, Anton Ganter, Heinz Ellmann, Pfarrer Nzaka und Paul Hümmer, (vorne von links) Susan Mumbe, Gabriele Mahr, Marie-Luise Zellmann, Musa Ouma, Sbeve Njuguna, Jürgen Klauer, Arthur Pfaff, Hans-Jürgen Büttner und Roland Mahr.
Foto: Günther Schneider | Übergabe der gespendeten Lebensmittel 2012 in Bamburi in Kenia (stehend von links) Renate Ruß, Doris Zellmann, Ulrike Hümmer, Sophia Isa Ouma, Günther Schneider, Bernhard Ruß, Anton Ganter, Heinz Ellmann, Pfarrer ...

Ferner ließ Günther Schneider anklingen, dass die Märzenbrüder schon bald nach ihrer Vereinsgründung ihr Herz für bedürftige und sich in Not befindliche Menschen entdeckten. So sei, wann immer möglich, das Sportliche und gesellige mit einem sozialen Zweck verbunden worden. Mehrmals ist die Lebenshilfe Sylbach mit Spenden bedacht worden. Dem Kindergarten in Sand konnte aus den Erlösen der ersten Fußballdorfmeisterschaften ein Betrag übergeben werden und dem Lions-Club in Haßfurt habe man mit einer großen Spende zum Errichten eines Hauses im damaligen Erdbebengebiet Süditaliens unterstützt.

Zehn Tonnen Hilfsgüter gingen nach Polen

"Als wir 1982 von der großen Not in Polen erfuhren, hatten wir spontan eine Spendenaktion ins Leben gerufen", erinnert sich Vorsitzender Schneider. Bei dieser Hilfsaktion sei neben der Gemeinde Sand auch die Gemeinde Knetzgau und die Stadt Zeil mit einbezogen gewesen, so dass unter Mithilfe der Firma Milewski über zehn Tonnen an Medikamenten, Schuhen, Kleidung und Lebensmittel in den Jahren 1982 und 1983 nach Polen gebracht werden konnten.

In Sand selbst habe man die Bürgerinitiative „Keine Schweinemastfabrik“ mit einem großzügigen Betrag unterstützt. Ebenso gingen die Sonntags-Einnahmen vom 25-jährigen Vereinsjubiläum der Märzenbrüder als Spende an die Kirchenverwaltung Sand zum Umbau des Schwesternhauses. Für die Sander Dorfjugend wurden bei der Einweihung des Grillplatzes beim Motocross Gelände die gesamten Kosten für Speisen und Getränke übernommen.

Spendenaktion zugunsten kenianischer Frauen und Kinder

"Im Jahr 2002 haben wir eine Spendenaktion, mit der Umwelt-Aktionsgruppe SONED aus Berlin durchgeführt. Damals konnten wir neben Bargeld einen Klein-Lkw voll mit Computern, Nähmaschinen, Fahrrädern nach Berlin fahren, von wo es per Container direkt nach Kenia ging. Zu unserem 40-jährigen Vereinsjubiläum starteten wir mit großem Erfolg die Spendenaktion „eins zu eins“ für bedürftige kenianische Kinder und Frauen. So konnten wir in den Jahren 2011 und 2012 den Hilfsbedürftigen in Kenia Lebensmittel im Gegenwert von mehreren Tausend Euros zur Verfügung stellen", so Schneider.

Bei der Hilfsaktion 1983 konnte ein Lkw voll mit Spenden nach Polen gefahren werden. Hier beim Beladen der Spenden (von links) Bernhard Zellmann, Paul Hümmer, Emil Moser, Hermann Kraus. Bei dieser Spendenaktion waren Günther Schneider und der damalige Bürgermeister Franz Blasl offizielle Reisebegleiter .
Foto: Günther Schneider | Bei der Hilfsaktion 1983 konnte ein Lkw voll mit Spenden nach Polen gefahren werden. Hier beim Beladen der Spenden (von links) Bernhard Zellmann, Paul Hümmer, Emil Moser, Hermann Kraus.

Im Sommer 2012 unternahmen die Märzenbrüder unter der Leitung von Heinz Ellmann und Günther Schneider einen Vereinsausflug nach Kenia und konnten bei der Übergabe der Lebensmittel in Zusammenarbeit mit der Ortskirche dabei sein. In den 50 Jahren ihres Bestehens haben die Märzenbrüder so viele Spenden getätigt, dass man sie gar nicht alle aufzählen könne.

Märzenbrüder unternahmen viele Reisen, auch in ferne Länder

In seinem Rückblick erwähnte Vorsitzender Schneider ebenfalls, dass die Märzenbrüder viele Reisen unternommen haben. Anfangs besuchte man europäische Großstädte wie Prag, Budapest, Warschau, Berlin oder Hamburg. Spätestens seit dem ersten Ausflug in die Dominikanische Republik, nach Barbados und Kenia waren einige Jahre Fernreisen angesagt. "In den vergangenen Jahren veranstalteten wir gemeinsam mit unseren Frauen Vereinsausflüge in den Bayerischen Wald, Chiemsee und nach Mallorca", so Schneider.  

Die Märzenbrüder im Jubiläumsjahr (hinten links) Anton Ganter, Bernhard Ruß, Paul Hümmer, Günther Schneider, Heinz Ellmann, Emil Moser, Bernhard Zellmann (vorne links) Roland Mahr, Manfred Wittig, Jürgen Klauer, Roland Klauer, Josef Heurung und Arthur Pfaff.
Foto: Günther Schneider | Die Märzenbrüder im Jubiläumsjahr (hinten links) Anton Ganter, Bernhard Ruß, Paul Hümmer, Günther Schneider, Heinz Ellmann, Emil Moser, Bernhard Zellmann (vorne links) Roland Mahr, Manfred Wittig, Jürgen Klauer, ...

Günther Schneider wollte an diesem Abend keinen Rückblick geben, sondern die erste digitale Sander Vereinschronik vorstellen. Hier bedankte er sich bei allen, die zur Erstellung beigetragen haben, besonders bei Jürgen Klauer der in unzähligen Stunden mit ihm die Chronik erstellt und die Digitalisierung übernommen hat. Gemeinsam konnten die Märzenbrüder in 80 Minuten Vereinschronik uns an den vergangenen 50 Jahren Märzenbrüder erfreuen. Da kamen beim ein oder anderen wieder viele Erinnerungen auf.  

Jubiläumsveranstaltung musste verschoben werden

Durch die Corona-Pandemie mussten die offiziellen Jubiläumsveranstaltungen in der Turnhalle mit einer Disco der 70er Jahre und ein Abend mit der Sound City Group, die ebenfalls ihr 50-jähriges Bestehen feiert, verschoben werden. Bürgermeister Bernhard Ruß, selbst Gründungsmitglied der Märzenbrüder, überbrachte die Glückwünsche der Gemeinde. Vereinsvertreter Björn Werner überbrachte die Glückwünsche der Sander Ortsvereine und wünschte dem „jungen Verein“ noch viele gemeinsame Stammtischabende.

 
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