Schirme, Schatten, Skulpturen und schöne Blumen, das waren wohl die begehrtesten Accessoires der Gartenmesse. Unerbittlich krachte die Sonne herab, so dass es selbst für die ganz Harten ein echter Härtetest war, am Wochenende die Gartenmesse in Eyrichshof zu besuchen. Der Andrang war riesig, Parkplätze knapp, Getränke begehrt und schattige Plätze fast aussichtslos.
Wie bereits im Vorjahr gingen Kunst und Garten eine interessante Symbiose ein. Dafür hatte der Gastgeber, Hermann Freiherr von Rotenhan, gesorgt. Mit Unterstützung der Kuratoren Egon A. Stumpf und Eleonore Schmidts-Stumpf (Galerie im Saal, Eschenau) stellten vier Künstler aus Unterfranken ihre Werke auf der „Kunstwiese“ zum Ansehen und als Einladung zum Kauf aus. Eine Vernissage am Samstag eröffnete die Schau.
Landrat Wilhelm Schneider war mit seiner Gattin gekommen und freute sich, dass „mit dem Königsberger Gerhard Nerowski wiederum ein Künstler aus dem Landkreis vertreten ist“. Er sei dankbar, dass es so ein Fest gibt, sagte der Landrat an den Freiherrn gerichtet. Es mache die Region positiv bekannt.
Eberns Bürgermeister Jürgen Hennemann nahm ebenfalls an der Eröffnung teil. Wie Schneider lobte er das Gartenfest und dankte die Familie von Rotenhan für ihr Engagement. Hennemann meinte: „Das historische Erbe ist für den Tourismus wichtig“. Mit diesem Fest werde unsere Heimat über die Region bekannt gemacht.
Kurator Egon Stumpf stellte die einzelnen Exponate und die Künstler vor. Neben Gerhard Nerowski waren die Schweinfurter Bildhauer Steff Bauer und Sören Ernst und Matthias Engert aus Würzburg, der nicht persönlich anwesend war, vertreten.
Zeit benötigten die Besucher für den Rundgang durch das blühende Messeareal vor historischer Kulisse, denn 150 Aussteller präsentierten ihre Waren. Von Blumen- und Gemüsepflanzen, echten und unechten Gewächsen über Handwerkszeug für den Gartenfreund, praktisches sowie schmückendes Zubehör, passende Gerätschaften für Gartenarbeit oder einen lauschigen Abend im Garten bis hin zu Bekleidung, oder Schmuck gab es fast alles. Es wurde die Herstellung von Köstlichkeiten aus Naturerzeugnissen gezeigt, für das leibliche Wohl war gesorgt und Getränke sowie Speiseeis hatten an diesen heißen Pfingsttagen Hochkonjunktur. Es blieb die Frage offen, ob sich Bratwurst kauende, Bier trinkende, kaufsüchtige oder nach Erholung suchende und im Park flanierende Messebesucher daran erinnerten, dass sie zu früheren Zeiten wohl nicht so ungezwungen vom „Märchenschloss“ aus dem 16. Jahrhundert hätten Besitz ergreifen können.
Viele Handwerker und Künstler zeigten abseits der „Kunstwiese“ ihr Können. An vielen handwerklichen Ständen wurde Lehrreiches für Groß und Klein demonstriert. Beim „Bierfilzdrucken“ konnten Besucher zusehen. Staunend war zu erleben, wie Texte kunstvoll kalligraphisch gestaltet werden. Ulf Erdmann aus Zeil zeigte in der Schmiede des Schlosses Erstaunliches seiner Zunft. Und beim Bogenschießen lernte der Beobachter die Herstellung von Sportbögen kennen.
Ein sommerlicher Markt war das, mit einer riesigen Fülle an sehenswerten und, wie sich herausstellte, auch kaufenswerten „Kleinigkeiten“. Modenschauen, Gartenvorträge, Akrobatik und Kochshows von Erec Jacobsen aus Zeil, aber noch viel mehr bereicherte das florierende Angebot an allen drei Pfingsttagen. Kinder fanden Spielmöglichkeiten, von denen besonders das Wasserspiel mit Wasserrädern und Überläufen begeisterte und zu Kreativität anregte. Und wer nach dem Rundgang durch den Schlosspark die Autokennzeichen vor den Pforten betrachtete, konnte entdecken, dass sowohl Besucher aus dem Haßbergkreis als auch von ziemlich weit her angereist waren.