Für die kommenden knapp drei Wochen hat sich das Kunsthaus in Haßfurt in eine PopUpGalerie verwandelt. Lisa Wölfel, eine junge Künstlerin mit Haßfurter Wurzeln präsentiert hier ihre Werke der Öffentlichkeit. Ermöglicht haben dies das Kulturforum Haßfurt in Zusammenarbeit mit der "Galerie im Saal" aus Eschenau.
Bei der Vernissage in dieser Woche bezeichnete Horst Hofmann, der Vorsitzende des Kulturforums Haßfurt, Lisa Wölfel als herausragende Künstlerin, die mittlerweile eine Größe im nationalen Kunstgeschehen ist. Seit fast zehn Jahren stellt die 33-Jährige ihre Werke aus, seit 2015 häufen sich die Auszeichnungen. Alleine in diesem Jahr wurde Lisa Wölfel von der Kulturförderung der Stadt Nürnberg und der Atelierförderung der Liebelt-Stiftung Hamburg ausgezeichnet sowie für die Teilnahme am Symposium der GEDOK Mitteldeutschland ausgewählt.
Seit 2015 Meiterschülerin
In Haßfurt aufgewachsen, lebt Lisa Wölfel mittlerweile in Leipzig. Dennoch ist die Verbindung in die Heimat nicht abgebrochen. Hier zählt sie zum Kreis der Künstlergruppe Eschenauer Runde. Egon Stumpf, der zusammen mit seiner Frau Eleonore Schmidts-Stumpf die "Galerie im Saal" in Eschenau betreibt, hat seit jeher einen guten Kontakt zu Lisa Wölfel. Die Künstlerin erfuhr von Anfang an in Familie und Schule die beste Förderung, so Stumpf. Von 2009 bis 2017 absolvierte sie ein Studium der freien Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg bei Professor Thomas Hartmann und wurde 2015 zur Meisterschülerin ernannt.
"Man darf Lisa Wölfel als sehr sensible Künstlerin bezeichnen, die sich vor allem der Erforschung des Menschen mit künstlerischen Mitteln verschrieben hat. Wie anders ließ sich erklären, dass sie schon an der Akademie kleine gezeichnete Portraits machte und diese als Visitenkarte nutzte", sagte Egon Stumpf und analysierte: "Was Lisa Wölfel interessiert ist der Mensch. Sein Gesicht, seine Gesten, und das es ihr gelingt im Portrait jenes Unbewusste, innere Empfinden figürlich auszudrücken". Man könne dies auch formulieren als eine Erforschung des jeweils ganz persönlichen Mythos eines Menschen, den jeder Mensch selbst erschafft und der sich möglicherweise auch in einer äußeren Form ausdrück, so der Galerist.
Dauerhafte Kunstgalerie?
Im Kunsthaus Haßfurt ist es in diesem Jahr das zweite Mal, dass sich die Türen für eine PopUpGalerie öffnen. Dies soll quasi ein Testlauf sein für den Versuch, dauerhaft eine Kunstgalerie in der Kreisstadt zu etablieren. Aktuell werden die Werke von Lisa Wölfel durch die "Galerie im Saal" auch auf der Kunstmesse in Essen einem breiten Publikum vorgestellt.
Noch bis zum 21. November können Kunstinteressierte die Werke von Lisa Wölfel in der Hauptstraße 35 in Haßfurt bestaunen. Ein absoluter Hingucker ist auch das "Wohnzimmer", das liebevoll gestaltet als gemütlicher Platz einlädt, entspannt die Bildern des Nachwuchstalents zu betrachten.
Die Öffnungszeiten sind donnerstags und freitags von 15 bis 18 Uhr, samstags von 10 bis 13 Uhr und am Sonntag von 14 bis 17 Uhr. Eine Führung findet am Donnerstag, 11. November, um 18 Uhr statt. Hierzu ist eine Voranmeldung bei der "Galerie im Saal" unter Tel.: (09527) 810501 genauso nötig wie für die Finissage, die am Sonntag, 21. November, um 16 Uhr stattfindet.