Der Lions Club Haßberge spendet dem Schulamt Haßberge für seine Grundschulen 100 Kinderbücher mit dem Titel „Wir haben etwas unglaublich Großes geschafft“, das von der Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Universität Tübingen angeboten wird.
Das Kinderbuch erzählt die Fluchtgeschichte von Karim und Yara und soll für geflüchtete Kinder, ihre Familie und Helfenden als niederschwellige Psychoedukation dienen. Beim (Vor-) Lesen soll betroffenen Kindern das Gefühl vermittelt werden, dass sie nicht allein sind mit ihrer Situation der Flucht und den daraus folgenden psychischen Belastungen. Gleichzeitig versucht das Buch, bei nicht betroffenen Kindern, Verständnis zu deren Erlebnisse und Situation zu haben und einfühlsam zu sein.
Auch Anregungen zur Bewältigung von Ängsten und Belastungen durch Erinnerungen an die Flucht werden durch die Geschichte und die zusätzlichen Mitmachseiten gegeben. Die integrierten Mitmachseiten zielen darauf ab, das Selbstwertgefühl der geflüchteten Kinder zu stärken und zu lernen, mit belastenden Emotionen besser umzugehen.
Am Ende des Buches werden Belastungsreaktionen bei Kindern auch für erwachsene Betreuungspersonen in ihrer Muttersprache erklärt, wodurch die Eltern eine Hilfestellung im Umgang mit den betroffenen Kindern erhalten. Das Kinderbuch ist in den Sprachversionen Deutsch-Arabisch, Deutsch-Dari/Persisch, Deutsch-Englisch und Deutsch-Kurdisch (Kurmancî) erhältlich.
Schulrätin Susanne Vodde bedankte sich herzlich für die Spende. Sie hob bei der Übergabe durch Lions-Präsidenten Thomas Ötinger hervor, dass die Lektüre Eltern und Kindern hilft, die belastenden Erlebnisse gemeinsam zu verarbeiten. Dass dies oft nötig ist, bestätigt die Integrationslotsin des Landkreises Haßberge Siza Zaby: „Bilder können die verdrängten Traumata zum Vorschein bringen.“
Severine-Isabel Martin, Beraterin Migration im Schulamtsbezirk Haßberge, freut sich ebenso über die Bücherspende, die sie bedarfsgerecht an die einzelnen Schulen im Landkreis weiterverteilt. Lionspräsident Thomas Ötinger ist davon überzeugt, dass das Geld gut angelegt ist, da damit eine große Anzahl an Kindern, deren Familien und Helferkreisen in Landkreis erreicht wird.
Von: Sabine Weinbeer, Öffentlichkeitsarbeit, Lions Club Haßberge