Lilou Schneiderbanger von der Mittelschule Zeil-Sand heißt die neue Kreisschülersprecherin der Mittelschulen im Landkreis Haßberge. Ihre Stellvertreterin ist Luisa Krines von der Mittelschule Hofheim. Dies ergab die Wahl der Schülersprecher, die diesmal nicht wie gewohnt im Landratsamt Haßberge stattfand, sondern aufgrund der Corona-Pandemie im Rahmen einer Videokonferenz durchgeführt wurde.
In ihren Schulen waren die Schülerinnen und Schüler ja zu Beginn des Schuljahres zu „Klassensprechern“ und dann unter diesen zu „Schülersprechern“ ihrer Schule gewählt worden. Es waren dies Chiara Quintero-Drake (Mittelschule Knetzgau), Tala Abo Riyah (Mittelschule Haßfurt), Nicolas Plate (Mittelschule Theres), Saskia Geheb (Mittelschule Eltmann), Luise Krines (Mittelschule Hofheim), Lilou Schneiderbanger (Mittelschule Zeil), Julia Paval (Mittelschule Ebern) und Felix Och (Mittelschule Maroldsweisach).
Erstmals in der Schulgeschichte: Abstimmung per Videochat
Nun waren sie vom Staatlichen Schulamt Haßberge, Schulamtsdirektorin Claudia Schmidt und Schulrätin Susanne Vodde sowie Verbindungslehrer Konrektor Sven Steger zur Wahl des Kreisschülersprechers eingeladen. Auf Grund der angestiegenen Inzidenzwerte im Landkreis entschloss man sich aber dazu, eine persönliche Zusammenkunft zu vermeiden und diese Wahl in einem Videochat durchzuführen. Die Schüler hatten in den vergangenen Wochen und Monaten diese Möglichkeit ja auch in ihrem Unterricht genutzt.
So ging dieses Meeting auch ohne Probleme über die Bühne. Schulrätin Susanne Vodde gab ihrer Freude Ausdruck, dass diese technische Möglichkeit an allen Schulen gegeben und damit jeder über den Computer in dieses Meeting eingebunden sei.
Schülersprecher müssen guten Kontakt zu Mitschülern haben
Die Schülersprecher konnten zu Beginn auch die Glückwünsche zu ihrer Wahl in ihrer Schule entgegennehmen. Dies ist nach Aussagen von Schulrätin Susanne Vodde schon ein ganz besonderer Vertrauensbeweis. Aufgabe des Schülersprechers sei es ja, Schüler in besonderen Situationen zu beraten, beizustehen und Probleme mit dem Schulleiter und Verbindungslehrer zu besprechen. Vorrangiges Ziel sei es zudem, guten Kontakt zu den Schülern zu pflegen, Probleme zu erkennen und diese auch in den Gesprächen zu formulieren.
Die Schülersprecher aus den acht Schulen stellten sich dann persönlich vor mit ihren Interessen und begründeten auch ihre Motivation für dieses Amt und eine eventuelle Kandidatur für den Kreisschülersprecher. Dann informierte Sven Steger über die vielfältigen Aufgaben des Landratsamtes und die politische Ordnung in Bayern von den Kommunen bis zum Landtag und der Regierung.
Er ging dann auch noch auf die Bedeutung der Schülermitverantwortung ein, durch welche Schüler an der Gestaltung ihrer Schule, aber auch des Schulwesens insgesamt mitwirkten. Dies erfolge dadurch, dass die Kreisschülersprecher dann am 29. Oktober den Bezirksschülersprecher/in von Unterfranken wählen und dieser an der Landesschüler-Konferenz in München teilnimmt. Die Bezirksschülersprecher bilden dort den Landesvorstand, der bei schulischen Angelegenheiten des Staatsministeriums gehört und informiert werden muss. Der „Landesschülerrat“ ist somit ein Sprachrohr für die Schüler und soll den Anliegen der bayerischen Schüler eine landesweite Repräsentanz verleihen.
Nach Kopf-an-Kopf-Rennen muss Stichwahl entscheiden
Die Wahl des „Kreisschülersprechers“ verlief sehr spannend und führte zu einem „Kopf-an-Kopf-Rennen“, bei dem Lilou Schneiderbanger und Luisa Krines sich sogar in einer Stichwahl gegenüberstanden. Aus dieser Wahl ging Lilou Schneiderbanger von der Mittelschule Zeil als Siegerin hervor, nachdem sie fünf von acht Stimmen auf sich vereinigen konnte.
Die neue Kreisschülersprecherin Lilou Schneiderbanger aus der 8. Klasse bringt zu diesem Amt auch schon eine große Erfahrung mit. „Ich bin schon seit der 5. Klasse durchgehend zur Klassensprecherin gewählt worden.“ Das ist keinesfalls selbstverständlich und sie begründet es damit, „dass meine Klasse mir vertraut und deswegen bin ich es schon so lange geblieben.
Dies unterstrich zusätzlich auch die Vertrauenslehrerin der Schule Maria Slowik. „Auch ich bin stolz auf die Wahl von Lilou, denn sie war bisher immer fair und vertrauensvoll in ihrem Amt. Sie ist sehr authentisch, kann sich durchsetzen und gut kommunizieren. Dabei ist sie kompromissbereit zwischen Lehrern und Schülern“.
In der nächsten Zeit denkt die Kreisschülersprecherin sogar an Online-Meetings, um auch mit allen anderen Schülersprechern im Landkreis zusammenzuarbeiten und damit sich jeder an seiner Schule wohlfühle. Themen gebe es sicherlich genügend. Dabei erwähnte sie die Gestaltung der Mittagspausen. In Zeil dürfe bisher die 9. Klasse das Schulgelände in dieser Zeit verlassen. Jetzt hätten auch die 8. Klassen einen ähnlichen Wunsch und diesen wolle man abstimmen.
Die Kreisschülersprecherin sieht Englisch, Sport und Mathe als ihre Lieblingsfächer an und hat über den Schulbereich hinaus auch einige Hobbies, die sie sehr intensiv betreibt. Dazu zählen Tanzen und Singen, wo sie schon im „Nach-Chor“ mitgewirkt habe. Im Hinblick auf ihre Berufswahl hat sie schon ein Praktikum im Kindergarten in Zeil absolviert. „Mir hat es dabei sehr gefallen. Aber auch die Kinder haben sich gefreut, wenn ich kam. So hat sich mein Wunsch gefestigt, Erzieherin zu werden.“
Erneuter Vertrauensbeweis nach gutem Einstand
Ihre Stellvertreterin ist Luisa Krines aus Unfinden, die in die Klasse 9m der Mittelschule Hofheim geht und dort schon letztes Jahr „Schülersprecherin“ war. „Ich habe mich gut mit allen verstanden und sie schenkten mir wieder das Vertrauen.“ Derzeitige Aktionen gälten dem Pausenverkauf, wo man eine größere Vielfalt wünsche. Außerdem organisiere man einen Waffelverkauf, von dem man eine Spende übergebe. Vor Weihnachten gebe es wieder eine „Weihnachtspost“ zwischen den Schulen in Hofheim.
Neben Englisch liebt sie Sport und in der Freizeit das Skifahren. Hier macht sie gerne große Skitouren wie die „Sella Ronda“, ein 30 Kilometer langes Laufevent in Südtirol. Ihr Berufswunsch geht in Richtung Büro oder Weiterbildung an der Fachoberschule. Sie habe dazu auch schon zwei Praktika absolviert in der Ergotherapie und als Industriekauffrau.