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Zeil
Lexikon der Bauhandwerker: Buchvorstellung des Zeiler Heimatforschers Heinrich Weisel
Heinrich Weisel (Mitte) präsentierte im Rudolf-Winkler-Haus in Zeil sein Lebenswerk, das 'Lexikon der Bauhandwerker'. Das Bild zeigt ihn zusammen mit der Steinhauerzunft, Sängerin Judith Weisel (links), den Mitwirkenden am Entstehen des Buches und Bürgermeister Thomas Stadelmann (rechts).
Foto: Christiane Reuther | Heinrich Weisel (Mitte) präsentierte im Rudolf-Winkler-Haus in Zeil sein Lebenswerk, das "Lexikon der Bauhandwerker".
Christiane Reuther
 |  aktualisiert: 07.10.2021 02:33 Uhr

Der Zeiler Heinrich Weisel beschäftigte sich über Jahrzehnte hinweg nicht nur mit dem Leben seiner Vorfahren, sondern auch mit dem der Steinhauer und Maurer. Schwerpunkt seiner Forschungen bildete das Maintal um die Stadt Zeil. Der Heimatforscher bewegte sich in alle Richtungen nach Süden in den Steigerwald und nach Norden in die Haßberge, bis nach Thüringen hinein. Der Historische Verein Landkreis Haßberge konnte Heinrich Weisel dazu bewegen, seine umfangreiche Handwerkersammlung der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Am Donnerstagabend präsentierte nun Weisel im Rudolf-Winkler-Haus in Zeil sein Lebenswerk mit dem Namen "Lexikon der Bauhandwerker".

Bürgermeister Thomas Stadelmann freute sich nicht nur, dass es endlich wieder möglich war, eine öffentliche Veranstaltung unter den gängigen Auflagen zu besuchen. Erfreulich sei auch, dass Weisel sein Wissen zu Papier gebracht habe und sein Lebenswerk der Öffentlichkeit präsentiere. Für die musikalische Umrahmung der Veranstaltung sorgten Weisels Schwiegertochter Judith mit Harfe und Gesang, sowie die Zeiler Steinhauerzunft.

"Von einer spinnerten Idee zu einem erfolgreichen Ergebnis", bezeichnete Mitherausgeber Volker Rößner die Entstehung des Buches. Die "spinnerte" Idee hatte Vereinsvorsitzender und Mitherausgeber Wolfgang Jäger geboren. Er trat an Weisel heran und konnte ihn bewegen, seine umfangreiche Handwerkersammlung der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. In enger Absprache mit dem Autor brachten Rößner und Jäger die Sammlung in Form. Sie stellten alle Bauhandwerker von Abitabele bis Zwick in alphabetische Reihenfolge, fügten die jeweiligen Quellen- und Literaturhinweise hinzu und kürzten die von Weisel nur privat gedruckten Texte seiner dreiteiligen Reihe "Geschichte der Zeiler Steinhauer".

Heinrich Weisel signierte sein von ihm zusammengetragenes Lebenswerk.
Foto: Christiane Reuther | Heinrich Weisel signierte sein von ihm zusammengetragenes Lebenswerk.

Zudem ergänzte Kunsthistoriker Rößner auf Grundlage seiner baugeschichtlichen Forschungen und Kenntnisse weitere Handwerker und vor allem auch Tätigkeitsnachweise. Alle Personenartikel erhielten einen einheitlichen Lexikonstil. Schließlich erfolgte eine weitere Vereinheitlichung, eine kritische Überarbeitung und nochmalige Ergänzung durch Kunsthistoriker und Mitherausgeber Johannes Mack.

"Es war keine leichte Aufgabe", erklärte Rößner. Die Umsetzung der Idee begann im Herbst 2018 mit Unterstützung von Weisels Tochter Christine. Nach über 100 Arbeitsstunden sei das Buch – laut Rößner kein Lesebuch, sondern ein Nachschlagewerk – nun vorzeigbar.

Mit seinen Forschungen begann der heute 86-jährige Weisel 1988. Erste Informationen sammelte er mittels mündlichen Überlieferungen, von alten Sterbebildchen, Grabsteininschriften, alten Fotos und aus Kirchenbüchern der katholischen Pfarrei St. Laurentius Ebern, seiner Heimatstadt. Weisel eignete sich vor Jahren für die Vereinfachung seiner Forschungen das nötige Wissen im Umgang mit dem Computer an. Dank eines genealogischen Programms konnte er verwandtschaftliche Zusammenhänge mit Zeitangaben darstellen, womit ihm 1995 der Durchbruch in der Familienforschung gelang. Weisel ging im Laufe des Abends detailliert auf seine weitläufigen Forschungen über die Bauhandwerker ein. Um den Zuhörern zu demonstrieren, dass Forschungen nach Personennamen nicht eintönig sein müssen, gab Weisel Einblicke in das reale Leben aus früheren Zeiten.

Das Buch ist in der Buchhandlung Glückstein oder bei Thomas Schindler im Stadtarchiv erhältlich.

 
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