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RIEDBACH
Leserforum: Realitätssinn bei der Energiewende? Gerne!
Zum Leserbrief „“ (vom 7. Februar) hat die Redaktion folgender Leserbrief erreicht:
Bearbeitet von Ulrich Kind
 |  aktualisiert: 16.12.2021 11:33 Uhr

Im Nachgang zum Bericht über den guten Ertrag des Windparks im Sailershäuser Wald wurde in einem Leserbrief „Realitätssinn und Augenmaß“ bei der Energiewende gefordert. Dieser Forderung kann man sich nur anschließen!

Ob allerdings die vorgeschlagenen „Fusionskraftwerke“ statt Windräder, Solaranlagen und Speicher der Königsweg zur Rettung des Klimas sind, mag jeder für sich beantworten.

Grenzenlose Technikgläubigkeit einerseits – Fusionsreaktoren arbeiten mit 100 Millionen (!) Grad heißem Plasma –, andererseits die absurde Behauptung, dass schon heute in Serie gefertigte Speichertechnik (zum Beispiel Elektrolyseure für Power-to-Gas-Anlagen) „großtechnisch nicht wirtschaftlich machbar“ sei.

Ein neues Atomkraftwerk in Großbritannien verschlingt 100 Milliarden Euro staatliche Subventionen, um sich für die Betreiber zu rechnen. Ohne Entsorgung und Versicherung wohlgemerkt.

Wind- und Solarstrom aus Kraftwerken kostet heute an guten Standorten weltweit zwischen 2 und 5 Cent pro Kilowattstunde, in Deutschland 4 bis 6 Cent (vom eigenen Dach 10 bis 12 Cent).

Und die technische Entwicklung geht immer weiter. Man kann Strom auf mannigfaltige Weise speichern, man kann mit Stromspeichern sogar fahren (die heißen dann halt Elektroauto).

Man kann durchaus gegen die Energiewende sein – aber dann muss man Ross und Reiter nennen. Also: Grafenrheinfeld wieder einschalten?

Darauf hoffen, dass Kernfusion in 30 Jahren funktioniert? Oder die technischen Herausforderungen der Energiewende annehmen und als Hochtechnologieland lösen? Zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien, ohne strahlenden Müll und ohne Gefährdung unserer Lebensgrundlagen durch Klimaveränderungen. Wie gesagt: Realitätssinn und Augenmaß!

Gunter Häckner 97464 Oberwerrn

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  • R. S.
    Realitätssinn ?
    Der Leserbriefschreiber hofft auf den technischen Fortschritt "man kann Strom auf mannigfache Weise speichern ....".
    Fakt ist, dass es für einen Industriestandort Deutschland keine Speichermöglichkeit gibt, die den volatilen,nicht bedarfsgerecht erzeugten Strom aufnehmen kann.
    Prinzip Hoffnung ? Wo bleibt der Realitätssinn?
    Ich bestelle hiermit den Strom für 4 bis 6 Cent/kWh.
    Im Sailershäuser Wald scheint es diesen Preis aber leider nicht zu geben.
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  • H. E.
    Anmerkung zu: "....Ein neues Atomkraftwerk in Großbritanien verschlingt 100 Milliarden € staatlicher Subventionen..."

    Hierzu OECD-Studie 16.2.2014: Während Großbritannien angekündigt hat, gänzlich aus der Kohleverstromung auszusteigen und auch Fracking zu verbieten, was nur zu sehr kurzer Euphorie führen dürfte, da die britische Regieruung stattdessen nicht etwa auf Erneuerbare
    Energien, sondern vor allem auf Atomenergie setzen will, ist auch die Atomausstiegspolitik
    Deutschlands nicht glaubwürdig, solange die Bundesregierung Bürgschaften für den Erhalt von Atomkraftwerken in außereuröpäischen Ländern von deutschen Steuergeldern finanziert.
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  • H. E.
    Fortsetzung:
    Wenn die Sonne wieder scheint und der Wind weht, werden die konventionellen Kraftwerke wieder runtergefahren. Sie dürfen nicht in einem Preiswettbewerb mit den Erneuerbaren Energien treten, denn in Deutschland gilt: "Grüner" Strom zuerst.
    Auf diese Weise wird das Geschäftsmodell der konventionellen Stromerzeuger zerstört,
    "doch ohne den konventionellen Strom ist auch das Geschäftsmodell der grünen Stromenergie kaputt", so Prof. Hans Werner Sinn.
    Außerdem kosten solche Doppelstrukturen doppeltes Geld, was Mehrkosten für die Verbraucher verursacht und den Strom in Deutschland teurer macht. Das sorgt zusätzlich dafür, dass viele Unternehmen ihre Standorte aus Deutschland in andere Länder verlegen.
    Deutsche Rohstoff AG: Unnötige Verteuerung der Energie wird zu Problemen in Wirtschaft führen sagte Thomas Gutschlag, der Vorstandsvorsitzende der deutschen
    Rohstoff AG in einem Interrview mit dem Deutschen Arbeitgeberverband.
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  • H. E.
    Epoch Times: 2017: "Wie viel Zappelstrom verträgt das Netz?" hieß der Vortrag von Prof. H.W. Sinn an der Münchner Ludwig-Maimilian-Universität.
    -Ist es technisch möglich, grüne Energie zu produzieren mit der die Stromversorgung ganz Deutschland gesichert wird?
    - Was passiert, wenn ein Großteil des Stroms in Deutschland aus erneuerbaren Energien gewonnen wird?
    -Was passiert an Tagen, an denen keine Sonne scheint, bzw. kein Wind weht?
    -Gibt es Speichermöglichkeiten für überschüssige Energie?
    -Wie teuer wird die Energiewende für die Verbraucher?
    -Und schließlich: Macht Energiewende überhaupt Sinn?
    Grüner Strom zuerst: Verbraucher/Wirtschaft leiden. Bei Wind- Sonnenstrom besteht das
    Problem der unsteten Versorgung und der Speicherung von Energie. Deutschland hat keine
    Energiespeicher und nutzt Doppelstrukturen. Das bedeutet, dass konventionelle Kraftwerke
    als Puffer einspringen, wenn kein grüner Strom produziert wird. Diese Puffer sind in Deutschland hauptsächlich Kohlekraftwerke.
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  • C. K.
    Ich kann dem Autor nur beipflichten. Die Kernenergie hatte 40 Jahre Zeit und ist vermutlich ausreichend finanziell gefördert worden.
    Und nun werden die strahlenden Überreste krampfhaft irgendwo versteckt.
    Es führt kein Weg n einer nachaltigen Lösung vorbei.

    Christian Kleinhenz
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