Zur Berichterstattung über erneuerbare Energien bei den Stadtwerken Haßfurt erreichte die Redaktion folgender Leserbrief.
Zu der beinahe täglichen Berichterstattung in unserer Heimatzeitung über die Errungenschaften der Stadtwerk Haßfurt im Bereich der erneuerbaren Energien mag sich jeder Leser seine eigene Meinung bilden. Für mich sind sie sehr einseitig und realitätsfremd, da sie die physikalischen Gesetzmäßigkeiten, energiewirtschaftlichen Zusammenhänge und technischen Realisierbarkeiten nicht ausreichend berücksichtigen. Ob damit dem journalistischen Auftrag einer objektiven Informationsbereitstellung für die breite Öffentlichkeit nachgekommen wird, müssen Andere beantworten.
Wenn aber jetzt vom „Stadtwerksleiter den Gegnern der erneuerbaren Energien“ die Verbreitung von „Fake News“ vorgeworfen wird, dann kann damit nicht widerspruchslos zur Tagesordnung übergegangen werden.
Selbst wenn der Artikel bei den erwähnten „ getöteten Fledermäusen“ und dem „Schattenschlag“ nicht in die Tiefe geht und nicht erklärt wird, was hierbei „Fake News“ sein sollen, lässt sich festhalten: Beide Themen müssen in den immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren beachtet werden und entsprechende, zahlreiche Veröffentlichungen hierzu sind durchaus seriös und nicht den „Fake News“ zuzuordnen. Die Daten und Zahlen kommen auch nicht von WKA-Gegnern.
Warum damalige Antragsteller zum Bau der Windräder im Sailershäuser Wald das Thema Tier- und Umweltschutz in einer derartigen Weise in die Öffentlichkeit bringen, bleibt deren Geheimnis. Denn insbesondere bei der „speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung“ (saP) im Genehmigungsverfahren für den Sailershäuser Windpark hat das Verwaltungsgericht Würzburg erhebliche Defizite festgestellt, was auch zu einem Baustopp geführt hat. Im Übrigen widerspricht sich Herr Zösch hier selbst, wenn er von möglichen Techniken spricht, um die Anlagen zum Schutz der Tiere (!) abzuschalten. Fragen: Wie oft und wie lange wurden die Anlagen im Sailershäuser Wald zum Schutz der Fledermäuse bisher abgeschaltet? Sind die erwähnten Kameras zum Schutz größerer Vögel installiert? Wenn Nein, warum nicht?
Von einem „Gerücht“ zu sprechen, dass durch Öko-Strom die Preise steigen, ist angesichts des Fakts, dass wir in Deutschland mit die höchsten Strompreise in Europa haben, doch sehr gewagt. Die Aussage, es handle sich hier um ein Gerücht, rückt da schon eher in den Bereich von „Fake News“.
Im Gegensatz zur oben genannten beinahe täglichen Berichterstattung steht die Informationspolitik der „Bürgerwindpark Sailershäuser Wald GmbH & CoKG“. Eine Erwähnung und damit Vergleiche des Windparks mit den Stadtwerken Haßfurt ist hier durchaus angebracht, gibt es doch thematisch (Erzeugung des Windparks=Erzeugung der Stadtwerke?) und personell sehr enge Verbindungen. Bei der Betreibergesellschaft der Windräder gibt es weder Bilanzen noch Berichterstattungen zu Versammlungen als Information für die Öffentlichkeit. Warum ist das so?
Zur erwähnten „Mitnahme der Bevölkerung“ ließe sich eine längere Abhandlung schreiben. Die Vorgehensweise der GUT GmbH bei Projekten im Landkreis aber auch das Energieforum der Stadtwerke lassen mich aus eigener Erfahrung zu einer gegensätzlichen Meinung kommen.
Reinhold Scheuring,
97519 Riedbach