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WONFURT
Leserforum: Maßlos enttäuscht und erschüttert
Zum Artikel „Landrat 'maßlos enttäuscht' über Infopolitik der Loacker-Gegner“ vom 27. Januar erreichte uns folgender Leserbrief:
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Foto: (dpa)
Redaktion
 |  aktualisiert: 22.06.2022 09:24 Uhr

Von der Bürgerversammlung in Wonfurt fernbleiben, jedoch in einer Pressemitteilung unserem Bürgermeister und dem Gemeinderat unterstellen, sie hätten uns Bürger nicht aufgeklärt beziehungsweise falsch informiert – welch eine Anmaßung! Ich selbst war in dieser Bürgerversammlung, und ich kann dem Landrat nur sagen: Unsere Gemeindevertreter stellten sich der Verantwortung und klärten uns mit ihrem besten Wissen über den Giftskandal auf. Offene Fragen blieben hierbei sicherlich, schließlich stehen ihnen keine Fachbehörden zur Verfügung, hinter deren Aussage sie sich verstecken können. Fakt ist aber, dass unser Bürgermeister Zehendner den Schutz seiner Bürger vor Vergiftungen und Verschmutzung unserer Umwelt als oberste Priorität sieht.

Das erwarte ich auch von einem verantwortungsbewussten Landrat, der den Vorwurf der Untätigkeit zurückweist. Erst aufgrund des Aufbegehrens der Wonfurter Bürger wurde das Landratsamt tätig. So wurde unter anderem erst im Dezember eine Vor-Ort-Kontrolle auf dem Betriebsgelände der Firma Loacker in Wonfurt durchgeführt. Daraus resultierte eine Anordnung, mit sofortiger Wirkung die weitere Annahme und Verarbeitung von Schredderleichtfraktionen zu unterlassen, da die Art und Weise der Lagerung und Durchführung keine genehmigte Zulassung hatte. Ich sehe dies als eindeutigen Nachweis dafür, dass das Landratsamt seine Aufgabe für den Vollzug des Bundesimmissionsschutzgesetzes vernachlässigt hat.

Gleichzeitig sagt Landrat Rudolf Handwerker (ich zitiere aus einem Zeitungsbericht), dass es nach den bisher vorliegenden Ergebnissen „zum jetzigen Zeitpunkt“ weder eine gesundheitliche Gefährdung der Mitarbeiter noch der Anwohner durch Staub, Schwermetalle im Staub oder organische Verbindungen gebe. Das kann man fast glauben, da ja die Schredderleichtfraktion seit Dezember untersagt wurde und daher zum jetzigen Zeitpunkt die Giftstoffe im entstehenden Staub dezimiert wurden.

Jedoch: Was passierte in den Monaten, Jahren davor, in denen wir ungehindert von Giftstaub berieselt wurden? Ebenso sind die Luftmessungen zum jetzigen Zeitpunkt nicht effektiv. Die Aussage, dass Gesundheitsbeeinträchtigungen in den Nachbarorten „für die Fachbehörden“ ausgeschlossen sind, ist für mich ebenfalls nicht nachvollziehbar. Basiert diese Erkenntnis auf einer Vermutung oder wurden hier amtliche Untersuchungen durchgeführt? Offensichtlich ist jedoch, dass Wonfurt bei dieser Aufzählung ausgelassen wurde. Ich muss daher davon ausgehen, dass hier Gesundheitsbeeinträchtigungen vorliegen!

Sehr geehrter Rudolf Handwerker, ich bin maßlos enttäuscht und erschüttert. Ich frage mich, wer hier Begriffe durcheinanderbringt. Wir in Wonfurt nicht! Nun sind Sie an der Reihe. Ich schließe mich der Forderung des CSU-Kreisvorsitzenden Steffen Vogel an, eine Kreisbürgerversammlung abzuhalten. Da können Sie ihre Fachbehörden auch zu Wort kommen lassen, wenn Sie sich dafür zu schade sind.

Simone Wagenhäuser
Hauptstraße 2
97 539 Wonfurt

 
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