„Wir lesen vor!“ Unter diesem Motto stand die Aktion, mit der sich die Mittelschule in Hofheim in diesem Jahr am bundesweiten Vorlesetag beteiligte. Seit dem Jahr 2004 findet dieser Tag, der ein Zeichen für die Bedeutung des Vorlesens setzen will, jeweils am dritten Freitag im November statt. Ziel der Aktion ist es natürlich, die Begeisterung für das Lesen und das Vorlesen zu wecken.
Während im vergangenen Jahr Kommunalpolitiker und Vertreter aus Landtag und Bundestag zum Vorlesen in die Mittelschule eingeladen waren, wurden in diesem Jahr die Rollen getauscht. „Wir wollten die Schüler erleben lassen, dass nicht nur Zuhören, sondern auch Vorlesen Spaß macht“, sagt Lehrerin Susanne Behr.
In den Genuss, spannende Geschichten zu hören, kamen verschiedene Klassen der Grundschule Hofheim. Doch auch die Kindergärten Hofheim und Lendershausen wurden von Schülergruppen aus unterschiedlichen Klassen der Mittelschule besucht. Im Gepäck hatten sie beliebte Kinderbücher, wie „Oma und Frieder“ oder „Benjamin Blümchen“.
An ihre eigene Kindheit wurden die Bewohner im Altenservicezentrum St. Martin mit Geschichten von Gudrun Pausewang erinnert. Eine Gruppe aktiver Senioren war der Einladung des Seniorenbeirates in die Mittelschule gefolgt. Aufmerksam lauschten die Damen und Herren der Lesung aus dem Buch „So war es, als ich klein war“ von Gudrun Pausewang.
Die Vorbereitung der Vorleseaktion förderte nicht nur das Lesen, sondern bereicherte das Wissen auf ganz unterschiedlichen Gebieten, berichteten die Schülerinnen auf Nachfrage. Die Bedeutung unbekannter Worte wurde geklärt. Die Schülerinnen wissen nun, was man unter „Eskapade“ oder „Szenerie“ versteht.
Rege unterhielten sich Vorleserinnen und Zuhörer im Anschluss über die Unterschiede zwischen früher und heute. „Das hat richtig motiviert, wieder mal ein Buch in die Hand zu nehmen“, lobten die Senioren die jungen Leserinnen. Als es dann noch Kaffee und allerhand Leckeres, vorbereitet von Schülern der achten Klasse, gab, waren sich die Senioren einig: „Wir kommen morgen wieder.“