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KNETZGAU
Lesen baut Brücken zwischen Kulturen
Die Schriftstellerin Luna Al-Mousli zeigt den Kindern, wo ihre Heimat Syrien liegt.
Foto: Schule Knetzgau | Die Schriftstellerin Luna Al-Mousli zeigt den Kindern, wo ihre Heimat Syrien liegt.
Redaktion
 |  aktualisiert: 15.12.2020 15:15 Uhr

Weiße Raben sind etwas Besonderes. Das trifft auch für die Autoren zu, die es auf die White Ravens List schaffen. Diese Auszeichnung vergibt die Internationale Jugendbibliothek im Schloss Blutenburg in München. Mit Luna Al-Mousli, Kätlin Vainola und Ulrich Hub kamen dieser Tage gleich drei dieser renommierten Autoren an die Dreiberg-Schule Knetzgau, um aus ihren Büchern zu lesen.

Die Internationale Jugendbibliothek ist die weltweit größte Kinder- und Jugendbibliothek. Seit 2010 richtet sie alle zwei Jahre das White Ravens Festival aus, bei dem namhafte Autoren aus Deutschland und dem Ausland nach München kommen. Diese bieten dabei auch an, Schulen in Bayern zu besuchen und aus ihren Werken vor den Schülern zu lesen. Besonderen Wert bei der Auswahl der Autoren legt die Jugendbibliothek dabei darauf, Brücken zwischen den Kulturen zu schaffen.

Es war die Lesebeauftragte der Dreiberg-Schule, Anna-Lena Weisensee, der es gelungen war, die drei genannten Autoren nach Knetzgau zu holen. So war es möglich, dass alle Klassen, von der ersten bis zur neunten, an einer Lesung teilnehmen konnten.

Luna Al-Mousli begann die Reihe mit einer Lesung aus ihrem Buch „Eine Träne. Ein Lächeln. Meine Kindheit in Damaskus“. Die 26-Jährige lebte bis zum 14. Lebensjahr in der syrischen Hauptstadt Damaskus, bevor sie mit ihrer Familie nach Wien emigrierte. Sie las kurze Texte aus ihrem Werk sowohl in Deutsch als auch auf Arabisch. Besonders weil sie es verstand, ihre Erlebnisse sehr persönlich und intensiv zu schildern, kam sie bei den Mittelschülern sehr gut an. Entsprechend zahlreich und neugierig waren die Fragen der Schüler. Die Schule ermöglichte es auch ihren aus Syrien stammenden Schülern, an der Lesung teilzunehmen. Für sie gab es anschließend noch die Möglichkeit zu einem persönlichen Gespräch mit der Autorin.

Mit großer Begeisterung hörten und betrachteten die Erst- und Zweitklässler die Geschichte aus dem Buch „Wo ist die Liebe?“ von Kätlin Vainola. Die estnische Autorin las die Texte in ihrer Muttersprache und ihre Begleiterin von der Jugendbibliothek übersetzte ins Deutsche. Die Bilder von Kertu Sillaste waren aber so eindrucksvoll, dass sich eine Übersetzung fast erübrigte. Kätlin Vainola arbeitete nach dem Philologie-Studium als Lehrerin und Projektmanagerin. Heute engagiert sie sich besonders im Bereich der Leseförderung und der kindlichen Literaturvermittlung. Mit Mann und zwei Kindern lebt sie in Tallin.

Für die dritten und vierten Klassen hatte die Schule Ulrich Hub eingeladen. Der ausgebildete Schauspieler und Regisseur las aus seinem Buch „Füchse lügen nicht“, in dem einige Tiere am Flughafen wegen ausgefallener Flüge gestrandet sind. Sein Theaterhintergrund kam vor allem darin zum Ausdruck, dass er es hervorragend verstand, die ulkigen Charaktere seiner Protagonisten auch sprachlich pointiert wiederzugeben. Das machte den Kindern enorme Freude. Sie erlebten eine packende und amüsante Lesung mit hohem Spaßfaktor.

Die Lesungen, an denen jeweils bis zu 100 Kinder teilnahmen, fanden im Sitzungssaal des Rathauses in Knetzgau statt. Die Schule freut sich schon darauf, wenn sie im kommenden Schuljahr wieder in ihr angestammtes Schulhaus zurückkehren kann, wo solche Veranstaltungen viel leichter zu organisieren sein werden. Außerdem wird es dem Bereich Leseförderung gut tun, wenn auch die Gemeindebücherei wieder unter dem gleichen Dach erreichbar ist.

Die Autorin Kätlin Vainola (links) und ihre Dolmetscherin bei der Lesung in der Knetzgauer Schule.
Foto: Schule Knetzgau | Die Autorin Kätlin Vainola (links) und ihre Dolmetscherin bei der Lesung in der Knetzgauer Schule.
 
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