Nach 23 Jahren im Dienst des Landkreises Haßberge tritt der Leiter des Gesundheitsamtes, Dr. Jürgen Reimann, in den Ruhestand. Bei einer kleinen Feier wurde der 63-Jährige von Landrat Wilhelm Schneider in die Freistellungsphase der Altersteilzeit verabschiedet. Der Chef der Kreisverwaltung würdigte den engagierten Einsatz des Mediziners und dankte ihm für seine wertvolle Arbeit, heißt es in einer Pressemitteilung des Landratsamts, der auch die folgenden Informationen entnommen sind.
Als Nachfolgerin ist Dr. Jana Bauer-Armbruster schon im Amt tätig, sodass ein nahtloser Übergang in der Führungsebene sichergestellt werden konnte.
Nach seinem Medizinstudium an der Universität Würzburg erwarb Dr. Jürgen Reimann im November 1984 seine Approbation als Arzt und wurde während des Grundwehrdienstes als Stabsarzt in Klingholz bei Giebelstadt eingesetzt. Danach folgte die Assistenzarztstelle in der Inneren Abteilung des Kreiskrankenhauses Ebern. Das breite Betätigungsfeld eines Amtsarztes konnte der Mediziner bei seiner neunjährigen Tätigkeit als Vertreter des Leiters des Gesundheitsamtes Bad Kissingen und Dienststellenleiter von Bad Brückenau kennenlernen. Am 18. Oktober 1999 begann der Humanmediziner dann seinen Dienst am Landratsamt Haßberge als Leiter der Fachabteilung Gesundheit.
In all den Jahren seiner Tätigkeit genoss Dr. Jürgen Reimann dank seines enormen Fachwissens – gepaart mit Ruhe und Gelassenheit – stets das uneingeschränkte Vertrauen der Verwaltung und der Politik. Er gilt als kompetenter Ansprechpartner in allen sozialmedizinischen Fragestellungen. Einen Schwerpunkt legte der Amtsarzt auf die Einhaltung der Trinkwasserqualität. Auch die Schutzimpfungen, insbesondere auch für Reisen, waren ihm ein besonderes Anliegen.
Herausforderungen vielfältigster Art hatte Dr. Jürgen Reimann mit seinem Team in den vergangenen Jahren zu meistern, unter anderem im Bereich der Hygieneüberwachung und des Infektionsschutzes. Als Beispiele seien genannt: Masern, Meningitis-(Verdachts)Fälle und zuletzt in besonderem Maße – Corona. Die Pandemie hat das Gesundheitsamt völlig auf den Kopf gestellt und bis an seine Belastungsgrenzen gebracht und stellt nach wie vor noch eine große Herausforderung dar.
Originäre Aufgaben mussten komplett heruntergefahren werden. Maßgeblich unterstützt durch den Krisenstab, weitere Mitarbeiter aus anderen Sachgebieten der Kreisverwaltung, zusätzlich eingestellte Kräfte, die Bundeswehr, Polizeikräfte und viele mehr kümmerte sich das Gesundheitsamt nicht nur um die Kontaktpersonennachverfolgung, sondern bewertete außerdem kontinuierlich die aktuelle Lage, sichtete alle eingehenden Informationen (Gesetze, Erlasse, Verordnungen, Leitlinien) und schätzte dabei das Risiko für die Bevölkerung im Landkreis Haßberge ein.
„Das war eine enorm harte und herausfordernde Zeit, die Sie zusammen mit Ihrem Team mit Bravour gemeistert haben“, lobte Landrat Wilhelm Schneider. „Sie waren der berühmte ,Fels in der Brandung´, den wir in dieser Pandemie gebraucht haben. Selbst an den Wochenenden zeigten Sie vollen Einsatz und waren immer erreichbar.
Auf die Frage, was der langjährige Chef des Gesundheitsamtes am meisten vermissen wird, erklärt er etwas wehmütig: „Vermissen werde ich vor allem mein Team, mit dem ich in all den Jahren immer an einem gemeinsamen Strang ziehen konnte“.
In seinem Ruhestand freut sich der 63-Jährige vor allem aufs Ausschlafen und darauf, mehr Zeit für sich selbst zu haben.