Zehn Jahre gibt es nun schon den Kunsthandwerkerhof in Königsberg. In einem kurzen Rückblick ließ Annemarie Reiser-Meyerweissflog bei der Vernissage am vergangenen Sonntag diese zehn Jahre mit den sehr unterschiedlichen Ausstellungen noch einmal Revue passieren.
Über sechzig Ausstellungen fanden während dieser Zeit statt. Glanzlichter darunter waren unter anderem die „molakana“ Bilder von Professor Hartmann aus Berlin, seines Zeichens Anthropologe, dessen Forschungsgebiet Indianerstämme in Mittelamerika sind oder „Gebetsfahnen und Holzschnitt“ von Rosa Gabriel, einer vielfach ausgezeichneten Künstlerin aus Geldern.
Die neue Ausstellung wird von nicht unbekannten Künstlern bestritten. Elias Wolff aus Königsberg ist bekannt durch seine Radierungen aus der Tierwelt. Kleine Bilder zu jeder Lebenslage, karikiert und auf die Spitze getrieben, und, damit sich die Spitze nicht gegen den Menschen richtet, übernimmt die Botschaft die Maus, der Bär oder der Hund. Auch die farbenprächtigen Acrylbilder in der Ausstellung sind von ihm.
Rahel John aus Ellwangen ist auch keine Unbekannte mehr. Sie zeigt mit einer unglaublichen Phantasie, was man mit Hölzern anstellen kann, die am Wegesrand liegen und an denen die meisten achtlos vorbeigehen. Von einem Birkenstück, welches zur Venus geworden ist, bis zu einem faszinierend verbrannten Holzstück reichen ihre ausgestellten Objekte.
Die Profession von Michael Scholl aus Limbach sind Steinskulpturen und Steinrestaurierungen. Zudem ist er „Klangsteinkünstler“, der aus einem Basalt-Monolithen mit Einschnitten einen Klangkörper geschaffen hat, aus dem er Töne hervorlockt, die unter die Haut gehen.
Annemarie Reiser-Meyerweissflog zeigt Möbelstücke. So zum Beispiel ein Paravent, den sie mit, da er in eine Arztpraxis gehört, mit Heil- und Zierpflanzen bemalt hat. Das zweite Möbelstück ist ein Hocker, der nicht wie ein Hocker aussehen sollte. Bei dieser Skulptur ließ die Künstlerin ihrer Phantasie freien Lauf und setzte eine Frau in ein Blätterwerk.
Zum Ende ihrer Einführung ging Meyer-Weissflog kurz auf die Akzeptanz des Kunsthandwerkerhofes in Königsberg und darüber hinaus ein: „Über alle Hürden und Vorurteile hinweg, sind wir leise unseren Weg gegangen und es macht mich sehr stolz, Besuchergruppen hier zu empfangen, die zu unseren Ausstellungen kommen und sich dann erst das Regiomontanushaus am Salzmarkt ansehen. Wir freuen uns den Kunsthandwerkerhof als Forum für Kunst und Kultur eingeführt und uns als Treffpunkt für Kunstinteressierte behauptet zu haben, eine Ecke in einem bezaubernden Städtchen belebt zu haben und das ganze Jahr, jeden Tag, außer Montag und Dienstag, hier zu sein“.
Die neue Ausstellung ist jeweils geöffnet von Mittwoch bis Sonntag von 14 bis 17 Uhr.