
Zum ersten Mal im neuen Amt lud Vorsitzender Matthias Weinberger zur Weihnachtsfeier des BLLV-Kreises Haßfurt ein und hatte gleich eine hohe Ehrung durchzuführen. Seit 65 Jahren gehört Leo Maag zum Bayerischen Lehrerinnen- und Lehrerverband – ein Mann, der als Schulrat und als Kulturschaffender die Region über Jahrzehnte geprägt hat.
Nur wenig in Verbundenheit zum BLLV stehen die Eheleute Elmar und Waltraud Kilgenstein Leo Maag nach, die 60 und 55 Jahre Zugehörigkeit feiern konnten. Den Dank für 55 Jahre Mitgliedschaft nahmen auch Hans Stierlen und Alfred Schmitt entgegen. Für 45 Jahre wurden Harald Friedrich, Reinhard Hauptmann, Herbert Gerber und Helga Sommer ausgezeichnet, für 40 Jahre Anton Ewers, Jörg-Michael Krug, Christiane Schneider und Alois Brandl. Seit 35 Jahren gehört Barbara Fischer dazu, seit 20 Jahren Ulrike Kampmann und Rolf Bechmann und seit 25 Jahren Gudrun Gunzelmann, Ariane Janopulos und Petra Schröder.
Leo Maag stammt aus Bamberg, wurde aber ein überzeugter Hainerter. Noch vor dem Abitur zog der Domchor-Sänger in den Krieg, den Abschluss holte er später nach und studierte an der philologisch-theologischen Hochschule in Bamberg. Mit Tanzmusik im damaligen Haincafé und als Versicherungsvertreter finanzierte er sein Studium. Seine ersten Praktikumsstellen hatte er in Prappach und in Wasmuthhausen – der kleine Ort hatte damals eine katholische und eine evangelische Schule. Junglehrer Maag wohnte in Haßfurt, verbrachte dort aber nur die Wochenenden. Während der Woche übernachtete er beim dortigen 2. Bürgermeister, der eine Gaststätte betrieb.
Unter der Auflage, dass er die Leitung eines Chores übernimmt, wurde Maag dann ins Maintal versetzt. Hainert habe ihm gefallen, aber „wenn ich hier zwei Jahre überlebe, muss ein Wunder geschehen“, habe er damals gesagt. Er lebt noch heute in Hainert und hat den Ort, Knetzgau und die ganze Region geprägt, sowohl durch sein kulturelles Engagement als Chorleiter und Heimatgeschichtler als auch beruflich. Leo Maag schaffte es, dass von 350 Hainertern 60 in der Chorgemeinschaft als Sänger aktiv waren. „Die musische Arbeit hat mir immer viel Freude gemacht, aber auch das Fußballspielen“, sagt Maag.
Seine Lehrerlaufbahn begann 1951 in einer einklassigen Schule mit über 50 Kindern. 1959 wurden die Klassen geteilt – in zwei Altersstufen. 1962 wurde Leo Maag Seminarleiter, zwei Jahre später Rektor in Haßfurt. 1969 wurde er zum Schulrat berufen, der später Schulamtsdirektor genannt wurde. 20 Jahre lang hat er das Schulamt geprägt, die große Schulreform umgesetzt und sich durch ein außerordentliches Gespür für die richtige Person am richtigen Platz ausgezeichnet. „Man hat mir nachgesagt, ich würde immer schon den übernächsten Schulleiter einer Schule kennen“, erzählt Maag bei der Ehrung in Schloss Oberschwappach. Auch hier ist eine seiner Wirkungsstätten, denn ehrenamtlich engagiert sich Maag im Kulturverein als Museumsführer.
Mittlerweile 88 Jahre alt, ist Leo Maags Interesse an der Schullandschaft und der Kultuspolitik ungebrochen.