„Wenn wir gesund sind, sind wir reich“, sagt Hildegard Köhler, geborene Barth, die am Montag bei guter Gesundheit ihren 90. Geburtstag feierte. Gemäß ihrem Lebensmotto „Wer rastet, der rostet“ ist die Jubilarin noch sehr aktiv und muntert sich selbst immer wieder mit dem Spruch auf: „Das bringe ich noch fertig.“
Hildegard Köhler, die noch eine Zwillingsschwester hat, die ebenfalls ihren 90. Geburtstag feiern konnte, kam in Donnersdorf zur Welt und half nach dem Besuch der Schule im elterlichen landwirtschaftlichen Betrieb mit. Von 1952 an arbeitete sie dann als Postbotin in der Gemeinde Donnersdorf – ganz in der Tradition ihres Vaters, der ebenfalls als Postbote gearbeitet hatte. 1958 lernte sie beim Tanzen den Schuhmacher Alois Köhler aus Wonfurt kennen, mit dem sie ein Jahr später in Wonfurt Hochzeit feierte.
Auch in ihrer neuen Heimat war Hildegard Köhler bis zu ihrem Ruhestand 1989 als Postbotin tätig, wobei sie mit ihrem Fahrrad bei jedem Wetter unterwegs war. Dabei ist sie immer gerne auch auf die Kinder zugegangen und schenkte ihnen stets eine kleine Süßigkeit. „Kinder sind wichtig“, sagte die Jubilarin, die selbst drei Mädchen und einen Jungen großzog und heute fünf Enkel und zwei Urenkelkinder hat. Von 1964 bis 1965 baute sie mit ihrem Mann, der 2001 verstarb, ein Haus, in dem sie und ihr Sohn heute noch wohnen.
Dass sie zu ihrem Fest ein Ständchen der Kindergartenkinder bekam, liegt auch daran, dass sie die Jungen und Mädchen zu Weihnachten stets mit selbstgebackenen Plätzchen verwöhnte. Denn Kochen und Backen ist eines ihrer beiden liebsten Hobbys und ihre Backrezepte sind sehr beliebt; auch wenn sie sich an feste Rezeptvorgaben nie gehalten hat. „Probieren geht über studieren“, sagte sie und so verfeinerte sie jedes Rezept auf ihre Weise. Ihr zweites Hobby, dem sie mit Leidenschaft nachgeht, ist ihr großer Gemüsegarten. Bis heute arbeitet sie, mittlerweile mit Unterstützung ihres Sohnes, gerne in ihrem grünen Reich, macht das Gemüse ein und versorgt die ganze Familie. Auch ihren Haushalt versorgt sie noch selbst und an Weihnachten backt sie immer zehn Sorten ihrer beliebten Plätzchen für die Verwandtschaft und die Nachbarn.
Eifrige Pfarrbrief-Falterin
Hildegard Köhler selbst ist nicht nur kinderlieb, sie ist auch sehr hilfsbereit, wie ihre Kinder und Enkel beim Geburtstagsfest betonten. Unter anderem legt sie einmal im Monat gemeinsam mit zwei anderen Frauen die Blätter des 450 Exemplare umfassenden Pfarrbriefs zusammen, danach gibt es dann jeweils bei einer der drei Helferinnen Kaffee und Kuchen.
Zum runden Geburtstag gratulierten auch der stellvertretende Landrat Michael Ziegler und die zweite Bürgermeisterin von Wonfurt, Isolde Schuck, herzlich und wünschten Hildegard Köhler alles Gute, Gesundheit und Gottes Segen. Daran ist ihr ebenfalls gelegen, denn sie betonte: „Man muss Gott danken, wenn man kann.“ (ger)