Ein breites Spektrum seines Könnens bot der Gesangverein Sand mit seinen Chören bei seiner Musikreihe „Lebensfreude in Noten“ im St.-Franziskus-Pfarrsaal der Pfarrgemeinde St. Nikolaus. Wegen der wechselhaften Wetterlage hatten sich die Verantwortlichen kurzfristig entschieden, den Pfarrsaal zu bestuhlen und zu schmücken. Das Jubiläumskonzert zog so viele Zuhörer an, dass alle verfügbaren Stühle hinzugestellt werden mussten und die zusätzlichen Sitzmöglichkeiten im Außenbereich stets belegt waren.
Doris Wasser, die den gemischten Chor vor drei Jahren übernahm, dirigierte ein buntes Potpourri und begrüßte die Gäste der Serenade mit dem fröhlichen, zum Mitsingen animierenden „Das klinget so herrlich“ aus Mozarts „Zauberflöte“, der melodiösen Barkarole „Lass' doch der Jugend ihren Lauf“ und dem leicht-beschwingten „Jägerquodlibet“. Auf mehrfachen Wunsch schloss sich daran der alpine Pop-Song „Übern See“ von Lorenz Maierhofer an. Der virtuose Florian Mehling verstand es mit seinem schwungvollen Spiel am E-Klavier, dass Chor und Piano eine harmonische Einheit wurden.
Lebendigkeit und Frische gab es bei den von den Kindern vorgetragenen Liedern. Sie sangen die Melodie „Ich lieb' den Frühling“ und das Kinder-Mutmach-Lied „Ich schenk' Dir einen Regenbogen“. Christina Düring gelang es binnen kurzer Zeit, viele Neuzugänge in ihrem Kinderchor geschickt zu integrieren. Mit Peter Maffays Lied „Nessaja“, das auf seinem Konzeptalbum die letzte Station des Drachen Tabaluga darstellt, bei der er der Schildkröte Nessaja begegnet, bewies der Nachwuchs seine Sing- und Spielfreude.
Nach einer Pause folgte eine kleine Stippvisite im Süden. Aus der Italienreise von Gerhard Winkler präsentierte der gemischte Chor mit „Bella Donna“ eines der Lieder, die Peter Alexander schon vor vielen Jahren interpretierte. Bei ihrer Reise entführten die Sängerinnen und Sänger musikalisch mit „Hört ihr wie die Straßensänger singen“ und „Niccolo“ in eine Taverne zu nächtlichen Stunden.
Das leidenschaftliche Lied „You'll be in my heart – Dir gehört mein Herz“ von Phil Collins aus dem Disney-Musical „Tarzan“ sangen die Sander Eigengewächse Tamara Glaser und Benjamin Krines im Duett. Dieses Lied ist wohl einer der beliebtesten Songs auf Hochzeiten und Taufen. Tamaras begleitete ihre Mezzosopran-Stimme dabei selbst auf ihrer Gitarre.
Kontraste bot der Gospelchor zum Schnipsen, Wippen, Klatschen, denn Gospel lebt vom Mitmachen. Und so stimmte Dirigentin Lisa Pagan den Canto „Sing and Swing“ mit seiner beschwingt federnden Leichtigkeit an. Auch „I’ve got a reason to praise the Lord“ wurde schwungvoll und mit vollem Chorklang deklamiert. „The Prayer“ von David Foster war der ideale Übergang zu Tamara Glasers nächstem romantischen Solostück „Where ever you are“ von 5SOS.
Den klassischen Pop-Song „The Rose“ bot wiederum der Gospelchor, bevor die Gospel-Damen stimmgewaltig den rhythmischen Spiritual „This little light of mine“ präsentierten. So wechselten ruhige Passagen mit kraftvollen und lauten Teilen. Mit Leonard Cohens „Hallelujah“, das 2007 von der britischen Zeitschrift „Q“ in einer Rangliste als bestes Lied aller Zeiten genannt wurde, beendete der Gospelchor seine Solo-Auftritte.
„Zweifellos ist es in Sand am schönsten, wenn der Wind die alten Weisen singt oder die Schmetterlinge über die Altmainwiesen tanzen“, so kündigte Sigrid die zwei Ohrwürmer „One way wind“ und „Butterfly“ des abendlichen Ständchens an.
Zum krönenden Abschluss formierten sich die Sander Chöre. Sie begeisterten das Publikum mit dem Medley aus Andrew Lloyd-Webbers Musical „Joseph“ gemeinsam mit Florian Mehling, der nicht nur Improvisationstalent, sondern auch eine hohe Musikalität und Flexibilität bei seiner Begleitung zeigte. Mit „Goodnight, sweetheart“ wünschte man der großen Zuhörerschar eine gute Nacht.
Eine Zugabe durfte nicht fehlen und so entschied man sich, gemeinsam mit dem Publikum zuerst das Frankenlied „Wohlauf die Luft geht frisch und rein“ zu singen und später noch einige Liedstücke mit der Akkordeon-Begleitung von Dieter Dürnhöfer hinzuzufügen.
Beim Festbetrieb ließen die Sängerinnen und Sänger und viele Besucher den Abend ausklingen.