Ein außergewöhnliches Programm vom Feinsten aus Rock- und Popmusik mit jazzigen, funkigen und souligen Elementen bot die fränkische Kultband „Revolver“ bei ihrem ersten Konzert in Haßfurt. Die Besucher in der ausverkauften Stadthalle waren begeistert von der mitreißenden Musik und nutzten die Gelegenheit, um zu den Songs aus den 70er und 80er Jahren zu tanzen.
Sollten die Fans lieber den ausgefeilten Arrangements zuhören oder auf die rhythmischen Hits tanzen? Für die 1980 gegründete Band „Revolver“ stellt sich diese Frage nicht. „Wir wollen den Besuchern einen schönen Abend bereiten, mit Songs, die sie von anderen Bands nicht hören“, erzählte Gitarrist und Sänger Jürgen Kühnlein. Zusammen mit Friedel Amon (Keyboard, Vocals), Dieter Roth (Gitarre, Vocals) und Ludwig Fellinger (Bass) gehört er zu den Gründungsmitgliedern der Band, die anfangs eigene Hardrocksongs spielte und seit 1983, als Evert Fraterman (Drums) und Uwe Gaasch (Lead-Vocals, Percussion) dazukamen, ausschließlich Rock- und Popsongs covert.
„Einen Chef gibt es bei uns nicht, was wohl an unserer langen musikalischen Vergangenheit liegt, die bis auf die Freak-, Peace- und Happy-Musik-Zeit zurückreicht“, sagte Evert Fraterman. „Allerdings ist so eine demokratische Band anstrengend, weil alle Entscheidungen gemeinsam getroffen werden müssen“, fügte er humorvoll an. So hatte es vor ein paar Jahren Spannungen unter den Musikern gegeben. „Doch seitdem wir uns ausgesprochen haben und menschlich näher zusammengerückt sind, hat unsere jetzige Formation ein gutes Fundament erhalten. Denn ,Revolver‘ funktioniert nur, wenn wir alle zusammenhalten, um das Publikum zufrieden zu stellen“, erklärte Uwe Gaasch. „Das Tolle für mich ist, mit professionellen Musikern zusammenzuarbeiten. Wir stehen teils schon seit über 40 Jahren in unterschiedlichen Formationen auf der Bühne, was uns eine unglaubliche Sicherheit bietet.“
Verändertes Repertoire
Dass seit 2013 mit Gerhard Cäsar (Saxophon, Querflöte), den Trompetern Sebastian Strempel und Klaus Wangorsch sowie Udo Schwendler (Posaune, Baritonsaxophon) einige Bläser der Band einen neuen Sound verleihen, war der Wunsch aller Mitglieder und hat das Repertoire auch entsprechend verändert. „Wir waren geil darauf, und es hat sich gelohnt,“ so Jürgen Kühnlein. Die Bläsersätze schreibt Udo Schwendler, während sich die „musikalischen Hochkaräter“ Friedel Amon, Dieter Roth und Evert Fraterman um die Arrangements für die restlichen Musiker kümmern.
Keine Wünsche offen
In Haßfurt zeigten die Musiker, wie lebendig, kraftvoll und anspruchsvoll sie Songs von Peter Gabriel, Sting, Phil Collins, Toto, Chicago, Tower of Power oder Weather Report interpretieren können. Die ausdrucksstarken Stimmen von Uwe Gaasch, Dieter Roth, Jürgen Kühnlein und Friedel Amon, die neuen Klangfarben der Bläser, das rhythmische Diktat von Evert Fraterman und Ludwig Fellinger, die solistischen Einlagen der Gitarristen und die harmonische Bereicherung des Keyboarders ließen keine Wünsche offen.
„Sie könnten diese Musik nicht besser spielen“, lautete das Fazit von Stefan Haas aus Haßfurt.