
"Götterdämmerung" und "m-w 7" und "m-w 6" – Ohne fremd zu wirken, treffen Landschaftsmalerei und geometrische Skulpturen in der Ausstellung mit den Werken der Würzburger Künstler Andi Schmitt und Matthias Engert zusammen. Bei der Vernissage der im Spiegelsaal von Schloss Oberschwappach im Beisein der beiden Künstler und Kunstinteressierten konnte zeitgleich ein kleines Jubiläum gefeiert werden: die 50. Kunstpräsentation in den barocken Räumen von Schloss Oberschwappach.
Dafür dankte Knetzgaus Dritte Bürgermeisterin Susanne Haase-Leykam den beiden Eschenauer Galeristen Eleonore Schmidts-Stumpf und Egon Stumpf. Sie beleben, laut Haase-Leykam, durch wechselnde Ausstellungen die Räume des Schlosses mit ansprechender Kultur. Haase-Leykam verwies zudem auf die anstehende Einweihung der neu gestalteten Schlossgärten und die Feier zum 20-jährigen Bestehen des Kulturvereins Museum Schloss Oberschwappach, die im August stattfindet.
Egon Stumpf bekräftigte, dass sie sich nicht als Kuratoren feiern lassen würden, wobei er seiner Frau Eleonore einen großen Dank aussprach, denn ohne ihrer Hilfe würde es keine Ausstellung geben.
Unendlichkeit innerhalb eng gesetzter Grenzen
In der aktuellen Ausstellung stehen Landschaftsbilder des Malers Andi Schmitt und skulpturale Kompositionen von Bildhauer Matthias Engert im Fokus. Beide Künstler bewegen sich, laut Egon Stumpf, innerhalb der selbst auferlegten Begrenzung und loten dieses Feld in vielen Variationen aus. Ein darin zu entdeckendes Phänomen sei die Erfahrung von Unendlichkeit innerhalb eng gesetzter Grenzen. Dies würden die ausgestellten 36 streng reduzierten Landschaftsbilder von Andi Schmitt und die 13 nah verwandten Skulpturen von Matthias Engert erklären.
Die Ausstellung vermittelt eine tiefe Ruhe
Insgesamt strahle die Ausstellung eine tiefe Ruhe aus, weil sie nicht durch aufrüttelnde Elemente erschrecke und Betrachterin und Betrachter nicht im Netz einer Betroffenheit einfange, so Stumpf. Die Arbeiten würden vielmehr beim Betrachten alle Zeit geben, sich in die Werke zu versenken und dabei seinen eigenen Gedanken zu folgen. Beide Künstler würden sich mit den Möglichkeiten der künstlerischen Gestaltung auseinandersetzen, wie sie die jetzige Zeit nach all den Errungenschaften des 20. Jahrhunderts fordert.
Matthias Engert bezeichnet seine Plastiken als Arbeiten, die der konkreten oder konstruktiven Kunst zuzuordnen sind. Die konkrete Kunst beruhe für den Künstler auf mathematisch geometrischen Grundlagen. Sie sei keine abstrakte Kunst, da sie nichts in der materiellen Welt Vorhandenes abstrahiere.
Landschaften würden zumeist in kleineren Formaten für Andi Schmitt innige Naturerlebnisse widerspiegeln, die sich mit ihrer atmosphärischen Dichte dieser Welt zu entziehen scheinen. Die Reduktion des Geschauten auf eine einfache elementare Form sei dabei für den Künstler ein überzeugender Faktor der Gestaltung.
Die Ausstellung ist bis 27. August an den Sonn- und Feiertagen von 11 bis 17 Uhr geöffnet sowie nach telefonischer Vereinbarung unter Tel.: (09527) 81051.
