
Ein Hund sollte bei Spaziergängen eigentlich grundsätzlich, derzeit aber im Besonderen angeleint bleiben. Vor allem, wenn Hasen in der Nähe sein könnten, denn im Landkreis Haßberge ist ein Fall der Hasenpest aufgetreten. Bei einem im März bei Lendershausen tot aufgefundenen Feldhasen ist Anfang Mai die Hasenpest (Tularämie) festgestellt worden, teilt das Landratsamt Haßberge mit. Die Infektion wurde jetzt durch das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) bestätigt.
Keine Panik
Trotz des Wortes "Pest" muss niemand in Panik ausbrechen. Die Hasenpest, also die Krankheit Tularämie, die durch das Bakterium Francisella tularensis ausgelöst werden kann, das eben von Hasen verbreitet wird, erfordert vor allem erhöhte Aufmerksamkeit. Bei der Tularämie handelt es sich um eine meist tödlich verlaufende bakterielle Infektion vor allem der Hasenartigen und Nagetiere (auch Nagerpest genannt), so das Landratsamt. Diese infizieren sich über den Kontakt zu erkrankten Tieren oder über blutsaugende Ektoparasiten. Laut Behörde kommt der Erreger auch in Kaninchen, Mäusen, Wühlmäuse, Ratten oder Eichhörnchen vor, auch Wildwiederkäuer, Fleischfresser und Vögel könnten infiziert sein.
Krankheit kann auf Menschen übertragen werden
Die Tularämie ist auf den Menschen übertragbar, vor allem Jäger, Tierärzte, Köche, Metzger und Landwirte seien gefährdet. Die Infektion erfolgt meist über direkten Kontakt mit toten (erlegten) Tieren, etwa über kleine Hautdefekte. Die Zeit von der Ansteckung bis zur Erkrankung dauere beim Menschen in der Regel drei bis zehn Tage (Spannbreite ein bis 21 Tage). Beim Menschen äußert sich die Tularämie je nach Infektionsweg und Erregerstamm stark unterschiedlich. Zumeist würden Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen und eine schmerzhafte Schwellung der regionalen Lymphknoten beobachtet. Bei Infektion über den Verdauungstrakt komme es zu Entzündungen der Mundschleimhaut und des Rachens, Schwellungen der Halslymphknoten sowie Leibschmerzen, Erbrechen und Durchfällen. Unbehandelt kann die Erkrankung gelegentlich auch beim Menschen tödlich verlaufen.
Tote Tiere nicht anfassen
Deshalb rät die Behörde, tote Tiere nicht anzufassen und beim Umgang mit entsprechendem Wildbret Schutzhandschuhe, Mundschutz und Schutzbrille zu tragen, heißt es in der Verlautbarung der Behörde. Die Erkrankung sei in ganz Deutschland verbreitet und trete im Landkreis sporadisch immer wieder auf. Letztmalig im Januar 2020.
Weitere Informationen zur Tularämie unter www.lgl.bayern.de