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Ebern
Landesbaudirektion in Ebern nimmt Formen an
So soll die neue Landesbaudirektion, die in Ebern auf der Fläche des ehemaligen Gasthofes Post, an der Ecke Bahnhof-/Coburger Straße und dem ehemaligen Kino entsteht, aussehen.
Foto: Visualisierung: Staatliches Bauamt Schweinfurt | So soll die neue Landesbaudirektion, die in Ebern auf der Fläche des ehemaligen Gasthofes Post, an der Ecke Bahnhof-/Coburger Straße und dem ehemaligen Kino entsteht, aussehen.
Helmut Will
 |  aktualisiert: 17.12.2022 02:59 Uhr

Der Stadtrat Ebern hatte am Donnerstagabend eine Mammutsitzung zu bewältigen. Einen großen Teil der Zeit nahm die Vorstellung des Neubaus der Landesbaudirektion am ehemaligen Gasthof Post ein. Vertreter des Staatlichen Bauamtes Schweinfurt und des beauftragte Generalplaners karlundp aus München stellten die Pläne des Neubaus dem Eberner Stadtrat vor.

Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD) hieß zur Sitzung in der Frauengrundhalle auch den Präsidenten der Landesbaudirektion Bayern, Johannes Nolte, willkommen. Nun sei es soweit, dass nach Freigabe durch das Ministerium das Großprojekt, Neubau der Landesbaudirektion (LBD), der Öffentlichkeit vorgestellt werden kann, sagte der Bürgermeister. Martin Rohrmüller vom Staatlichen Bauamt Schweinfurt sagte, dass der Bau im Jahr 2026 fertiggestellt und dem Nutzer übergeben werden soll. An diesen Bau sei ein hoher Anspruch an Nachhaltigkeit gestellt worden und es ist ein reiner Holzbau geplant. Seit 2017 habe die LBD ihren Sitz in Ebern, wohin die Behörde im Zuge der Heimatstrategie verlagert wurde.

Um Platz für die vorgesehenen rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schaffen, werde ein neues Gebäude im Zentrum Eberns entstehen. Deshalb werde sich in Ebern, entlang der Bahnhofstraße/Coburger Straße einiges tun.

Dreigeschossiger Gebäudekomplex mit Flachdach

Auf dem Gelände des ehemaligen Gasthofs Post und des alten Kinos entsteht der neue Sitz der Landesbaudirektion. Auf dem rund 3000 Quadratmeter großen Areal wird der Behördenneubau als ein sogenannter polygonaler, also vieleckiger, dreigeschossiger Gebäudekomplex mit Flachdach errichtet. "Das markante Gebäude wird sich äußerlich insbesondere durch seine Holzfassade aus karbonisiertem Holz auszeichnen", sagte Rohmüller. Das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bauen und Verkehr, lege bei seinen Maßnahmen großen Wert auf eine nachhaltige und ressourcenschonende Bauweise.

Rohrmüller ging ins Detail und erläuterte, wie das Passivhaus in Ebern umgesetzt wird. Ein wesentlicher Anteil der Energie zum Heizen werde durch Sonneneinstrahlung über die Fenster gewonnen. "Die restliche benötigte Energie zur Beheizung des Gebäudes wird durch eine Wärmepumpe mit einer Tiefenbohrung bereitgestellt", so Rohrmüller.

Um Trinkwasser einzusparen, erhält das Gebäude eine Regenwassernutzungsanlage für die Toilettenspülung und zur Bewässerung der Grünflächen. Büro- und Kommunikationsflächen entstehen auf rund 3800 Quadratmetern. Insgesamt werden rund 100 Beschäftigte Platz im Behördenneubau finden. Das Raumkonzept sieht dabei sowohl Einzel- als auch Doppelbüros, Besprechungsräume, Sozialräume und ausreichend Kommunikationsflächen in den beiden offenen Treppenaufgängen vor.

Gebäude komplett barrierefrei geplant

Das gesamte Gebäude ist barrierefrei geplant. Alle Räume sind durch einen Aufzug und entsprechende Flurbreiten barrierefrei erreichbar. Der Gebäudekomplex weist insgesamt eine Raumfläche von rund 3800 Quadratmetern auf. Mit 64 Parkplätzen bietet der externe Parkplatz am Friedhof zukünftig ausreichend Parkmöglichkeiten für die Mitarbeiter und ist außerhalb der Kernarbeitszeiten der Landesbaudirektion für die Eberner Bevölkerung nutzbar. Zudem werden am Gebäude 18 Fahrradstellplätze zur Verfügung stehen, sowie Ladesäulen für Dienstfahrzeuge und behindertengerechte Parkplätze.

Wie Rohrmüller weiter berichtete, wurde seit dem Grundstückskauf gemeinsam mit einem Biologen ein umfassendes Konzept zur Umsiedlung der Mehlschwalbenkolonie von der Hauswand des Gasthofes hin zur neuen Fassade der Landesbaudirektion entwickelt und verwirklicht. Eine alte Rosskastanie werde im Innenhof erhalten und das Gebäude werde ein Biodiversitätsdach erhalten.

Bedeutendes Projekt des Freistaats

Daniel Jakovetic, projektleitender Architekt des Generalplaners "karlundp" München, stellte die Planung des Neubaus im Detail vor und gab einen ersten Einblick zum Aussehen des Gebäudes. Er bezeichnete den Neubau als bedeutendes Projekt des Freistaates Bayern und auch für die Stadt Ebern. Bei der Bauausführung soll auch Rücksicht auf die anliegenden Nachbarn genommen werden.

Jakovetic beantwortete zusammen mit Rohrmüller die anstehenden Fragen aus dem Gremium. Stadtrat Dieter Gerstenkorn (CSU) fragte, ob auch hiesige Firmen am Bau beteiligt würden. Rohrmüller sagte, dass der Auftrag nur an einen Unternehmer ging, was Vorgabe des Ministeriums gewesen wäre. Es könne jedoch sein, dass dieser bei der Bauausführung hiesige Firmen mit einbeziehe. Der ehemalige Gasthof Post soll bis März 2023 abgerissen sein, die Fertigstellung ist für 2026 geplant.

Im Stadtrat in Ebern ging es neben der Vorstellung des Neubaus der Landesbaudirektion (LBD) auch um Parkplätze für deren Bedienstete, die nahe des Friedhofs entstehen sollen. Die Parkplätze sollen mit Solarmodulen überdacht werden, die der Eigenstromversorgung der LBD dienen sollen.

Hierzu merkte Stadträtin Anne Schneider (Grüne) an, dass beim ersten Beschluss, dass nahe dem Friedhof Parkplätze entstehen sollen, nicht davon die Rede gewesen sei, dass sie mit Solardächern versehen werden. „Manche Leute sind entsetzt, dass in unmittelbarer Nähe des Friedhofes eine Solaranlage entstehen soll“, sagte Anne Schneider. Im Übrigen könnten eventuell Bedienstete der LBD auch auf dem Valeo-Parkplatz parken, wo derzeit immer Plätze frei wären, meinte Schneider.

Bürgermeister Jürgen Hennemann (CSU) sieht kein Problem, da die Parkflächen zum Friedhof hin mit Hecken abgegrenzt wären. Bei der Gegenstimme von Schneider billigte der Stadtrat den Bau der Parkplätze.

 
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  • S. K.
    Kann mir bitte jemand erklären warum ein mit Solarmodulen überdachter Parkplatz stören sollte?

    Ist doch besser wie auf freien Flächen
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Ganz einfach, die Solarmodule sind nur das Feigenblatt dafür, dass die Herren Direktoren beschattete Parkplätze wünschen. Mit dem Thema Umweltschutz kommen die Extra-Sperenzchen besser rüber.
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  • A. H.
    Sieht aus wie eine Nachäffung vom Amtsgericht Haßberge.
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  • E. H.
    Der Klotz ist da! Und die Politiker gehen wieder auf Tauchstation, weil sie jetzt sehen, dass sich ihre laienhaften Beschwichtigungen in Luft aufgelöst haben!
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  • E. F.
    So ein scheußlicher schwarzer Kasten. Den kann man, so wie er ist, auf das Gelände der alten Berufsschule in Ebern stellen, aber nicht in die Bahnhofstraße. Man fragt sich, was in den Köpfen von Architekten vorgeht? Haben sie ihre Vorlesungen an der Uni geschwänzt? Dieses Video bringt die Kritik wunderbar auf den Punkt: https://www.youtube.com/watch?v=XjEtiOz5MEg
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  • P. H.
    Das ist ja noch viel schlimmer als gedacht! Soll Ebern so hässlich wie Schweinfurt oder Haßfurt werden? Der büttelige Eberner Stadtrat scheint ja überhaupt keinen eigenen Willen mehr zu haben. Ebern im freien Fall nach unten! Dieses hässliche Gebäude kann von mir aus Haßfurt bekommen, so was will ich nicht in meiner Heimatstadt sehen. Und dann haben die alten Männer noch ihre Stadtratskollegin Schneider im Regen stehen lassen. So was Unterirdisches!
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Dieses scheußliche Monstrum darf in Ebern nicht entstehen! Was denken sich eigentlich Stadtrat und Bürgermeister von Ebern? Können sie sich überhaupt noch eigene Gedanken machen oder sind sie vollends zum willenlosen Abnickverein heruntergekommen? Da braucht man eigentlich überhaupt keinen Stadtrat mehr, wenn es so läuft! Dieser Verein ist eine Belastung für unsere Demokratie geworden!
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