Seit Jahresbeginn hat die Landesbaudirektion ihren Hauptsitz in Ebern, im historischen Rathaus. Zug um Zug wird das Personal hier aufgestockt, in Nürnberg reduziert. 2025 sollen in Ebern rund 100 Mitarbeiter tätig sein – dann auch in einem eigenen neu errichteten Gebäude.
Diese und viele weitere Infos bekamen die Kreisräte der Wählergemeinschaft Haßberge (WG) bei einem Besuch der Landesbaudirektion in Ebern, heißt es in einer Pressemitteilung der WG.
Die Kreisräte und auch einige Eberner Stadt- und Rentweinsdorfer Gemeinderäte wurden vom Präsidenten der Landesbaudirektion, Johannes Nolte, durch das Haus geführt. „In der Außenwirkung ist unser Haus nicht so bekannt“, ist sich Nolte bewusst, dabei hat die Behörde eine wichtige Funktion und breit gefächerte Aufgaben.
Größtenteils für den Bund tätig
Die Landesbaudirektion ist eine Mittelbehörde, etwa wie die Bezirksregierungen, sie bereitet und plant Projekte, die dann von den insgesamt 22 staatlichen Bauämtern umgesetzt werden.
Interessant war für die Kommunalpolitiker, dass die Landesbaudirektion zwar eine bayerische Behörde ist, aber zum allergrößten Teil für den Bund tätig ist. „Gewandert“ ist die Landesbaudirektion schon mehrfach – allerdings bisher nur von den Zuständigkeiten her.
So war sie früher der Finanzverwaltung zugeordnet, zuletzt von 2006 bis 2016 der Autobahndirektion Nord, jetzt ist sie Zentrale Landesbehörde mit Hauptsitz in Ebern. Präsident Nolte pendelt zwischen den derzeit drei Sitzen Ebern, Nürnberg und München. Dazu kommen viele Termine in Berlin und Bonn wegen der bundesweiten Vernetzung.
Derzeit 16 Mitarbeiter
Die Landesbaudirektion ist Fachaufsicht für alle zivilen und militärischen Hochbauprojekte des Bundes und der Gaststreitkräfte, also auch zuständig für die Konversion von US- oder Bundeswehrkasernen. Das Bauvolumen belief sich im vergangenen Jahr auf 357 Millionen Euro, „allerdings war 2016 eher ein schwaches Jahr“, so Präsident Johannes Nolte weiter.
Wie und in welchem Zeitplan denn die Verlagerung weitergehen werde, fragte die Fraktionsvorsitzende im Kreistag, Birgit Bayer. Dazu erklärte Nolte, dass niemand gegen seinen Willen versetzt werden soll. Derzeit arbeiten 16 Mitarbeiter in Ebern, die Vollbesetzung im Alten Rathaus in Ebern wären 25 Behördenmitarbeiter.
Bis 2021 soll der erste Bauabschnitt des Neubaus zur Verfügung stehen, dann wird der Personalstand auf 40 aufgestockt werden, bis zum Jahr 2025 sollen dann im kompletten Neubau hundert Mitarbeiter arbeiten.
Umzug schmackhaft machen
Die bisherigen Mitarbeiter pendeln, aber sie leben in der Region, etwa in Seßlach oder Haßfurt, ein Kollege sei jetzt aber auch nach Ebern gezogen, so Nolte. Um den Nürnberger Mitarbeitern einen eventuellen Umzug schmackhafter zu machen, finde die Personalversammlung diesmal in Ebern statt, verbunden mit einer Stadtführung.
Die notwendigen Fachleute zu finden, schätzt Johannes Nolte in Ebern nicht als schwieriger ein, als an anderen Standorten. Die Nähe der Fachhochschule Coburg mit ihrem Architektur-Studiengang sei ein deutlicher Vorteil.
Hohe Lebensqualität im Landkreis
Auch die Lebensqualität im Landkreis Haßberge sei hoch, Mieten und Baugrundstücke sehr erschwinglich. Wenn es nicht gelinge, Fachleute zu werben, dann liege das eher an den Gehältern im Öffentlichen Dienst. Das erlebe man derzeit bei der ausgeschriebenen Stelle für das Energiemonitoring.