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KÖNIGSBERG
„Kunststück“-Reihe fordert auf zur Beschäftigung mit Kunst
Ryszard Opalinksi vor einem seiner Werke im Kunsthandwerkerhof in Königsberg.
Foto: Christiane Reuther | Ryszard Opalinksi vor einem seiner Werke im Kunsthandwerkerhof in Königsberg.
Christiane Reuther
 |  aktualisiert: 23.09.2017 03:08 Uhr

„Die Kunst- und Kulturlandschaft in unserem Landkreis ist reichhaltig und bietet für jede Generation viel Potenzial“, hob stellvertretender Landrat Michael Ziegler bei der Eröffnung der Veranstaltungsreihe „Kunststück“ in Königsberg hervor. Als Bühne diente die Galerie im Kunsthandwerkerhof der Familie Meyerweissflog, in der gleichzeitig die Ausstellung des Künstlers Ryszard Opalinski eröffnet wurde. Zahlreiche Künstler sowie Kunstinteressierte wohnten dem Auftakt bei, den die Jazzmusiker Rainer Schwander (Sopran-Saxophon) und Bernhard von der Goltz (Gitarre) musikalisch bereicherten.

In den nächsten Wochen und Monaten wartet ein dicht gedrängtes Programm zum Thema „Generationen durch Kunst beflügeln“ auf die Kunstliebhaber in der Region. Es gibt auch neue Orte, an denen sich die Kunst und das Künstlerische präsentieren, etwa in Friesenhausen, wo die Kleinkunstbühne „Die Rolle“ der Familie Wittmann im Frühjahr dieses Jahres eröffnete.

Neu ist, dass das Kunststück den Schülern des Regiomontanus Gymnasiums Haßfurt eine Plattform bietet, um auf ihre Ausstellung überregional hinzuweisen. Wiederholt werden die im vergangenen Jahr erstmals eingeführten Workshops für Kinder, die sehr gut angenommen wurden. Der Landkreis bezahlt die Hälfte der Gebühren für diese Kinderkurse. Damit soll der Zugang zum kreativen Kunstgestalten auch den Jüngsten und jungen Familien so attraktiv wie möglich gemacht werden.

Neu ist eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit dem Berufsverband Bildender Künstler Oberfranken (BBK), auf die der stellvertretende Landrat Ziegler verwies. So macht der Landkreis Haßberge auf die offenen Ateliers im BBK-Gebiet aufmerksam, umgekehrt verweist dieser auf die offenen Ateliers der Künstler und auf das Kunststück-Angebot im Haßbergkreis.

Laut Ziegler haben sich in der vergangenen Kunststück-Saison aufgrund des Angebots 2763 Personen ganz bewusst mit Kunst beschäftigt und auseinandergesetzt. Mit dem Kunststück möchte der Landkreis zeigen, dass die Kunst- und Kulturlandschaft reichhaltig ist und viel Potenzial für jede Generation hat. Neben den Workshops und offenen Ateliers werden Vorstellungen, Vorführungen, Führungen und Filme angeboten.

Kulturbeauftragte Renate Ortloff eröffnete im Kunsthandwerkerhof die Ausstellung des Künstlers Ryszard Opalinski. Sowohl die Familie Meyerweissflog als auch Opalinski blicken auf ein Jubiläum: Seit 20 Jahren gibt es den Kunsthandwerkerhof in Königsberg, ebenso lange wohnen Opalinski und seine Frau im Landkreis Haßberge. Eine Grußkarte des Landrats als Collage aus mehreren Motiven des Landkreises wurde erstmals von Ryszard Opalinski aufgelegt. Eine Geschenktasche und ein Anhänger für die Entdeckerkiste mit kulinarischen Grüßen kamen ergänzend dazu.

„Von Krakau nach Franken“, so umschrieb Hausherrin und Bildhauerin Annemarie Reiser-Meyerweissflog den Künstler Opalinski. Getrieben von einer überragenden Begabung waren die Lebensstationen des 70-Jährigen Berlin, Hamburg und Köln. In Eltmann fand er eine Heimat und die innere Ruhe in einer reizvollen Landschaft.

Geprägt vom Elternhaus – einer liebevollen Mutter und einem strengen Vater – unternahm er erste Reisen nach Danzig und Breslau und wünschte sich mit drei Jahren einen Bleistift, um zeichnen zu können. Er besuchte das Kunstgymnasium und die Kunstakademie. Er malte mit Tempera und Kreide, mit Öl und Terpentin sowie mit Feder und Tusche. Wichtige Themen sind für Opalinski Zeit, Vergänglichkeit, Angst und Sehnsucht. Schnüffelnd, tüftelnd, riechend und sehend versinke der in seinen Bildern. Den Kampf des Künstlers mit Figuren, Formen und Farben bezeichnete Reiser-Meyerweissflog als genial.

Als außergewöhnliche Farbkombinationen in kräftigen und zarten Farben sowohl im Stil alter Meister als auch abstrakt, expressionistisch und wild, charakterisierte die Hausherrin die Kunstwerke Opalinskis. Er würde vom Betrachten einiges fordern: „Innehalten, schauen, sehen, spüren, sich einlassen und verstehen, aber auch still sein, horchen und lauschen“.

 
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