"Weniger Plastik ist mehr" war das Motto des Umweltprojekts der Dreiberg-Schule Knetzgau. Rund 40 Drittklässler besuchten dazu das Kunststoff-Zentrum SKZ.
Viele Aspekte der Nachhaltigkeit stehen in der Grundschule im Lehrplan des Heimat- und Sachunterrichts. Der Diskurs über die Wirkung von Kunststoffen in der Öffentlichkeit fördert das Interesse an dem Themenfeld schon im Grundschulalter. "Es gibt gutes Plastik und schlechtes Plastik", fragte eine Schülerin, "aber wie kann ich sie in meinem Spielzeug unterscheiden?"
Damit die Schüler und Schülerinnen auf ihre zahlreichen Plastikfragen Antworten bekommen, hatte Frau Moll, die Leiterin der Umwelt-AG, einen Besuchstermin im SKZ vereinbart. Die Klassen 3b und 3d fuhren gemeinsam mit ihren Lehrerinnen voller Vorfreude nach Würzburg, um sich die Kunststoffverarbeitung von den SKZ-Experten Mathias Ruckdeschel und Luis Wachter aus nächster Nähe zeigen zu lassen.
Die Frage nach "gutem Plastik" und "schlechtem Plastik" ließe sich gar nicht so leicht beantworten, schließlich komme es auf den Verwendungszweck des jeweiligen Kunststoffes an, erläuterte Ruckdeschel. Ferner ist die Sammlung und Aufbereitung des als Abfall anfallenden Kunststoffes entscheidend für die Frage "Recycling oder Entsorgung". Um das zu verdeutlichen, konnten die Schüler auch mal den Kopf in den Schneidverdichter einer Recyclinganlage stecken und sahen so den "großen Mixer" von innen. Anhand von Folienschnipseln in unterschiedlichen Farben wurde klar, wie wichtig die Trennung verschiedener Stoffe ist.
Beim Spritzgießen konnte die Produktion von Schüsseln verfolgt werden. Natürlich wurden diese dann auch gleich mitgenommen. Anhand von Löffeln zeigte sich, dass schon während der Produktion Abfall anfällt, der sich aber recht einfach wiederverwenden lässt. Da sich bei den Löffeln jeder bedienen konnte, regte die Frage "Wie viele Löffel braucht ihr eigentlich?" den ein oder anderen auch zum Nachdenken über das eigene Konsumentenverhalten an.
Auch, dass thermische Verwertung nicht immer mit Gestank und Rauch in Verbindung steht, zeigte der Brenn- und Geruchsversuch an einer Polyethylenprobe. Zum Abschluss des informativen Schultages freuten sich die Referenten sehr über einen selbstgebastelten Präsentkorb und noch mehr über das gesungene "Müll-Lied" der Kinder, welches sie im Musikunterricht mit Frau Moll einstudiert hatten. Das durften auch die "unbeteiligten" Mitarbeiter am SKZ gerne mithören.
Mathias Ruckdeschel reiste vor kurzem in umgekehrte Richtung nach Knetzgau an und informierte dort rund 80 weitere Dritt- und Viertklässler sowie ihre Lehrerinnen der Schule mit seinem Vortrag über die Kunststoffverarbeitung.
Von: Antonia Moll (Grundschullehrerin, Leiterin der Umwelt-AG, Dreiberg-Schule Knetzgau)