Sie sind keine Unbekannten im Schloss Oberschwappach: Lisa Wölfel und Michael Eppler. Sie sind die Protagonisten der sechsten Auflage der Ausstellungsreihe "Künstlerpaare". Zahlreiche Kunstinteressierte kamen am Samstagabend in den Spiegelsaal zur Vernissage und machten sich anschließend selbst ein Bild von den Werken der Künstler beim Rundgang durch die Räume des Schlosses.
Lisa Wölfel stammt aus Haßfurt und studierte Kunst an der Akademie für Bildende Künste in Nürnberg, Michael Eppler in Karlsruhe. Beide leben und arbeiten heute gemeinsam in Leipzig. Schon im Rahmen der Ausstellung "Zoff" hatte das Künstlerpaar in Oberschwappach seine Werke vorgestellt.
Elemente des Alltags künstlerisch in Szene gesetzt
Knetzgaus Bürgermeister Stefan Paulus dankte den Galeristen Eleonore Schmidts-Stumpf und Egon Stumpf aus Eschenau, die die Räume des Schlosses immer wieder mit wechselnden Ausstellungen beleben würden, so wie mit der aktuellen Frühjahrsausstellung. Dank galt auch den Mitgliedern des Kulturvereins Museum Schloss Oberschwappach.
In seiner Laudatio skizzierte Galerist Egon Stumpf die Werke der beiden Künstler, die Elemente des Alltags künstlerisch in Szene setzen. Lisa Wölfel besteche durch ihre persönlichen Bilder, die aufgeladen sind mit gefühlvollen Eindrücken. Die Künstlerin schaffe in ihren Werken verschlüsselte Spiegel ihrer Psyche.
Sie greife immer wieder auf ihr Umfeld zurück, in dem sie sich selbst, ihre Schwester oder ihren Hund zeichnet und malt. Ihre Bildkonstruktionen deutete Stumpf als starke Umorientierungen, was an der Montage der einzelnen Bildelemente zu erkennen sei, die den Dingen und Personen aus ihrem Umfeld ihre eigene psychische Verfassung verleihe.
Ungewöhnliche Elemente aus dem alltäglichen Geschehen verwendet
Neben seinen eindrucksvollen Zeichnungen experimentiert Michael Eppler mit ungewöhnlichen Elementen aus dem alltäglichen Geschehen, wie zum Beispiel Seifenschaum, der viele neue Bildeindrücke schafft. Der Künstler zeigt laut Stumpf zum einen Zeichnungen und von der Zeichnung dominierte Gemälde, in denen er Szenen aus seinem Leben darstellt oder Dinge, die ihn beeindrucken. Zum anderen konzentriere er sich auf Materialarbeiten, die sehr ungewöhnlich etwa aus Farbschaum gestaltet und als Schaummosaik dann an der Wand installiert werden.
Die Arbeiten von beiden Künstlern sind in den Räumen des Schlosses durchmengt. Bei beiden sei laut Stumpf die Konzentration auf den künstlerischen Ausdruck bestimmend und nicht die Orientierung am sonstigen Geschehen in der Welt der bildenden Kunst. Deshalb würden auch beide das große Format immer wieder heranziehen.
Die Ausstellung "Künstlerpaare VI: Lisa Wölfel und Michael Eppler" ist bis Sonntag, 2. Juni, sonn- und feiertags von 14 bis 17 Uhr sowie nach Vereinbarung unter Tel.: (09527) 810501 geöffnet. Die Finissage ist am Sonntag, 2. Juni, um 16 Uhr.